Neue Details zur Berner Spesen-Affäre
«Der Anstand und die Einstellung müssen sich verbessern»

Recherchen zeigen: Der Berner Regierungsrat Philippe Müller hat noch mehr Spesen abgerechnet als bisher bekannt. Die Community hat dafür kein Verständnis.
Publiziert: 06.02.2024 um 13:42 Uhr
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Der Kanton Bern sorgt mal wieder für Schlagzeilen. Es geht um die Spesenabrechnungen der Kantonsregierung.
Foto: Shutterstock
Community-Team

Die Diskussion rund um die Spesenabrechnung vom Berner Regierungsrat Philippe Müller (60) ist noch lange nicht abgeflacht: Mitte Januar wurde bekannt, dass der Sicherheitsdirektor trotz eines Lohnes von knapp 280'000 Franken Mini-Beiträge auf seiner Spesenabrechnung hatte. Dazu gehörten Sachen wie ein Bio-Mehrkornbrötli für 95 Rappen, eine Banane für 20 Rappen oder ein Laugenbretzeli mit Butter für 3.20 Franken.

Der FDP-Mann hatte angekündigt, sein Spesenreglement zu überarbeiten, und entschuldigte sich für seinen Fehler. Jetzt zieht aber die Kontroverse um seine Spesenabrechnung weitere Kreise: Philippe Müller hat noch mehr Spesen als bisher bekannt abgerechnet. Nach Banane und Laugenbrezel geht es nun plötzlich auch um Apple-Kopfhörer und Mittagessen mit Parteikollegen.

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Das meint die Community

Bereits zur ersten Meldung hatten die Leserinnen und Leser eine klare Meinung: «Das ist eine Frechheit, begangen am Volk!» Dass nun noch mehr Sachen auf der Spesenabrechnung landeten, macht die Stimmung nicht besser. «Einfach nur peinlich und als Politiker unglaubwürdig», schreibt Leser Daniel Ammann. Auch Daniel Canonica ist entsetzt. «Und solche Leute sollen unsere Vorbilder sein?», fragt er.

Markus Huber kritisiert ausserdem noch den Entschuldigungsversuch von Müller. «Das Spesenreglement muss nicht verbessert werden, der Anstand und die Einstellung müssen sich verbessern», kommentiert er. Und auch Erik Hassfeld ist kein Fan von Extrawürsten: «Wer 280'000 Franken im Jahr bekommt, wird sich Essen und Trinken wohl noch selber finanzieren können!»

Kommentare, die die Spesenabrechnungen gutheissen, sind eher selten. Einer davon stammt von Leser Andi Schenker – er findet den kleinen Betrag noch ganz human. «Ehrlich gesagt ist es mir lieber, wenn er Bananen statt Restaurantbesuche mit Wein für 300 Franken abrechnet», kommentiert er. Dass er mit dieser Meinung aber in einer kleinen Minderheit ist, sieht man auch klar in einem Voting, das auf Blick zu finden ist. 94 Prozent der User sind entrüstet. Abgestimmt haben über 40'000 Leserinnen und Leser.

Aber dürfen diese Mini-Beiträge überhaupt verbucht werden? Der Kanton verteidigt seine Spesenpraxis erneut: Die Tatsache, dass die Spesen auf dem persönlichen Repräsentationskonto eines Regierungsmitglieds aufgetaucht seien, sei hier auf «Fehlbuchungen» zurückzuführen, teilte ein Sprecher des Kantons den Tamedia-Zeitungen mit.

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