Die jüngste Abstimmung zum Autobahnausbau hat ein kontroverses Thema neu entfacht: Wachstum. Während einige das Nein als klares Signal gegen die stetige Expansion deuten, sehen andere darin die Gefahr einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stagnation.
«Ewiges Wachstum ist einfach nicht möglich»
Viele Kommentierende zeigen sich besorgt über die Folgen des Wachstums. Michael Steiner sieht die aktuelle Situation als Grundproblem: «Kommt nun die Diskussion um den Wachstumsfetisch endlich in Gang? Viel zu spät, die Schäden sind schon angerichtet. Das ist unser Kernproblem – in Umweltfragen, bei der Energie, in der Wohnungsnot!»
Jeannette Steinle kritisiert vor allem die baulichen Entwicklungen: «Mir graust vor dem Wachstum in der Schweiz. Überall wird gebaut, alles wird zubetoniert. Irgendwann ist doch genug, die Zuwanderung muss gestoppt werden.» Auch Michael Gasser mahnt: «Von diesem unkontrollierten Wachstum habe ich genug. Das Land ist am Anschlag. Unsere Politiker auch, oder immer noch nicht?»
Thomas Hager warnt vor den ökologischen Folgen: «Ewiges Wachstum ist einfach nicht möglich. Die Umwelt reagiert schon massiv. Was für die Ökologie gilt, gilt auch für die Ökonomie. Weniger ist deshalb mehr.»
Nelli Furrer nimmt den Verkehr ins Visier: «Das explosionsartige Wachstum bei Autos ist ein Wohlstandsproblem, kombiniert mit Egoismus. Würde man stark unterbesetzten Autos nur noch die rechte Spur geben, könnten zumindest nicht alle gleich lange im Stau stehen.»
Hanspeter Thueler blickt skeptisch auf die Zukunft: «Man hat die Schweiz bewundert für ihre Infrastruktur. Bald wird das nur noch eine Randnotiz in Geschichtsbüchern sein.»
«Stillstand ist keine Lösung»
Andere Kommentierende betonen die Notwendigkeit von Wachstum. Peter Zemp sieht das Nein als gefährlich: «Die Zuwanderung bedeutet Wachstum. Nun hat man den Wachstum gestoppt. Die Folge wird eine Rezession sein – mit hoher Arbeitslosigkeit.»
Martin Arnold hinterfragt, ob wir wirklich bereit sind für Veränderungen: «Wachstum verhalf uns zu Wohlstand. Aber wer ist bereit, seinen Lebensstandard zurückzuschrauben? Beim Verzicht beginnt es.»
Auch Roland Schlanser kritisiert: «Immer wieder die weltfremde SVP, die mit wachstumshemmender und ausländerfeindlicher Politik das Ei des Kolumbus gefunden zu haben glaubt. Die Folgen dieser No-Future-Politik spüren wir im Gesundheitswesen, bei Handwerkern und im Baugewerbe.»
Christine Käser schlägt Effizienz statt Ausbau vor: «Statt mehr Strassen zu bauen, sollten diese effizienter genutzt werden. Bezahlbarer ÖV und flexiblere Arbeitszeiten könnten Platz schaffen.»