Luzerner SPler fordert Rollkoffer-Verbot
«Dann kommen sie halt mit Rucksäcken»

SP-Nationalrat David Roth fordert ein Rollkofferverbot auf Luzerns Pflastersteinen, um die Lärmbelästigung durch Touristen zu reduzieren. Der Vorschlag sorgt für hitzige Diskussionen, da er sowohl Zustimmung als auch heftige Kritik erntet.
Publiziert: 30.07.2024 um 17:13 Uhr
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Die Stadt Luzern wird Jahr für Jahr von Touristen überschwemmt.
Foto: Keystone
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Emilie JörgensenSenior Community Editorin

Wer schon mal durch die Strassen von Luzern gelaufen ist, weiss, hier läuft man nicht alleine! Tausende Touristen besuchen die herzige Stadt am Vierwaldstättersee. SP-Nationalrat David Roth (39) hat davon genug. Er fordert eine neue Massnahme, die wild diskutiert wird. Er will in der Stadt ein Rollkofferverbot auf Pflastersteine.

«Es ist eine unglaubliche Unsitte, dass Menschen ganze Strassenzüge, ihre Bewohnerinnen und Bewohner sowie alle anderen Anwesenden beschallen, weil sie ihre eigene Faulheit, ihren Koffer zu tragen, höher gewichten als das Bedürfnis aller anderen, die Umgebung zu geniessen oder auch nur miteinander zu sprechen», schreibt Roth in einer Kolumne.

Das meint die Community

Mit diesem Vorschlag sorgt er für ordentlich Diskussion in der Blick-Kommentarspalte. Die Leserinnen und Leser scheinen sich über den Vorschlag uneinig zu sein. Manche finden die Idee gar komplett absurd. So auch Urs Käser. «Dann kommen sie halt mit Rucksäcken», schreibt der Leser dazu.

Auch Kurt Tanner fragt sich, wie man auf so eine Idee kommen kann. «Warum soll man schwere Koffer tragen und den Rücken schädigen, wenn es rollend auch geht und für den Körper viel schonender ist?», fragt er in die Runde. Die Frage rund um die Körpergesundheit stellt sich auch Alex Meiernberg: «Das heisst also, körperlich beeinträchtigte Menschen oder alte Menschen werden hier in vollem Umfang diskriminiert.»

Verständnis für ein Verbot

Doch nicht alle finden den Vorschlag mit einem Rollkofferverbot so schlecht. Hanspeter Fiden gibt dem SPler recht. «Luzern hat sich in all den Jahren zum Massentourismus entwickelt. Dabei sind für mich die Reisecars das grösste Problem. Übers Anhalten, um Touristen aus- oder einzuladen, Strassen blockieren und den Motor laufen lassen, damit die Klimaanlage funktioniert. Luzern hat an Wert verloren», kommentiert er.

Und auch Jan Meyer macht mittlerweile nur noch schlechte Erfahrungen in der Zentralschweiz. Als seine Kinder noch klein waren, konnten sie Luzerns berühmte Brücke, die Kapellbrücke, noch begehen, ohne grossen Touristenströmen ausweichen zu müssen. «Kurz vor Corona waren wir das letzte Mal dort und konnten vor lauter chinesischer Rollkoffertouristen nur beschwerlich von A nach B gehen», schildert er. Auch in der Stadt habe es nur von Menschen gewimmelt wie Ameisen. Deswegen nennt er den Vorschlag von David Roth «irgendwie schon verständlich».

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