Wer nicht frühmorgens sein Badetuch ausspannt, guckt in die Röhre: Liegestuhl-Reservationen sorgen in den Ferien immer wieder für Ärger. Eine spanische Touristenstadt an der Mittelmeerküste greift nun generell durch: In Calp drohen Strandbesuchern saftige Geldstrafen, wenn sie vor 9 Uhr morgens Plätze mit Stühlen, Hängematten oder Sonnenschirmen reservieren. Laut Stadtrat behindert dies die Reinigung der Strände.
Zuwiderhandlungen werden mit Beschlagnahmung der Gegenstände und Bussgeldern von 250 Euro (knapp 242 Franken) geahndet. Auch unbeaufsichtigte Gegenstände, die tagsüber länger als drei Stunden am Strand verbleiben, können entfernt werden.
Probleme schon seit Jahren
Seit Jahren beschweren sich Besucher, dass sie vormittags bereits reservierte Plätze vorfinden, ohne dass die Eigentümer anwesend sind. Auch im nahen Benidorm ist dies ein tägliches Problem. In den letzten Monaten gab es in Spanien und auf den Inseln zunehmend Widerstand gegen Urlauber.
Barcelona will bis 2028 Ferienwohnungen verbieten, um die explodierenden Wohnkosten einzudämmen. Auf Ibiza und Mallorca wurden Partyboote und öffentliches Trinken eingeschränkt. Auf den Kanarischen Inseln protestierten Einheimische gegen exzessiven Tourismus, der sie aus ihren Wohnungen vertreibt und die Umwelt schädigt.