Seit Wochen ist auf den Kanaren Feuer im Dach. Inselbewohner kritisieren einen ausufernden Massentourismus. Es kam zu Hungerstreiks. An einer Demo liefen Zehntausende mit. Einer der Vorwürfe: Sie fühlen sich von Touristen auf ihren eigenen Inseln verdrängt. Nun sorgen ausgerechnet vier Schweizer auf Teneriffa mit einer dreisten Aktion für Negativ-Schlagzeilen.
Im öffentlichen Park in der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife spannten sie Hängematten zwischen den Bäumen und übernachteten dort. Die lokale Polizei hat am Mittwochmorgen durchgegriffen. Sie wiesen die Schweizer weg, wie die Polizei auf X mitteilt. Der Park dient Anwohnern eigentlich als Erholungsraum. Ob es sich bei den fehlbaren Personen um Männer oder Frauen handelt, ist nicht bekannt.
«Sie kommen zum Betteln auf die Kanaren»
Unter dem Eintrag der Polizei hagelt es wütende und hämische Kommentare. «Das ist unglaublich. Und dann sagen sie, dass wir vom Tourismus leben ... von dieser Art von Touristen, die sich entscheiden, in einem Park im Stadtzentrum zu leben?», echauffiert sich ein User. Er wolle das nicht für die Kanaren. Ein anderer schreibt: «Zufälligerweise mache ich nächste Woche Ferien in der Schweiz. Ich werde meinen Laden im Hauptpark von Zürich aufstellen.» Und ein weiterer User meint: «Mit dem, was sie in der Schweiz verdienen, kommen sie zum Betteln auf die Kanaren.»
Nicht nur auf den Kanaren, auch auf dem spanischen Festland protestieren Anwohner immer wieder gegen Massentourismus. Zuletzt wurden Touristen in Barcelona mit Wasserpistolen nass gespritzt.