Darum gehts
- Schweizerinnen und Schweizer nutzen Abnehmspritze. Kilos purzeln, aber mit Nebenwirkungen
- Krankenkassen übernehmen Kosten nur unter bestimmten Voraussetzungen
- Die Reaktionen der Blick-Community zeigen: Das Thema sorgt für Aufregung
Schweizerinnen und Schweizer setzen beim Abnehmen zunehmend auf Spritzen und Medikamente. Die Kilos purzeln. Aber auch die Muskeln schwinden. Zudem ist mit weiteren Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Blähungen, Erbrechen und Durchfall zu rechnen.
Das scheint viele Personen jedoch nicht abzuschrecken. 2024 nutzen schätzungsweise 21'200 die Spritzen in der Schweiz. Die Kosten beliefen sich auf 50 Millionen Franken. Die Abnehmspritze ist aber nicht für jede und jeden geeignet. Sie sind verschreibungspflichtig und nur unter speziellen Bedingungen werden sie von der Krankenkasse übernommen.
Kritik aus der Leserschaft
Die Praktik wird in der Community stark diskutiert. «Dass so etwas von der Grundversicherung übernommen wird, ist ein Skandal. Mein Fitnessabo muss ich ja auch selber bezahlen», so Stefan Grasmück. Karl Baumann stimmt ihm zu: «Die Spritzen gehören nicht von der Grundversicherung übernommen. Kein Wunder steigen die Prämien jedes Jahr.»
Leserin Shila Winter sieht dies ähnlich. «Wenn kein wirklich krankhafter Grund für das Übergewicht besteht, sollte dieses Medikament vom Patienten selbst bezahlt werden müssen», kommentiert er. Und doppelt gleich nach: «Schliesslich haben die meisten ja wohl den ungesunden Lebensstil selbst gewählt und wurden nicht dazu gezwungen, zuzunehmen. Genau solche Medikamente sind der Tod für unser Gesundheitswesen, welches für den normalen Prämienzahler kaum noch zu tragen ist.»
Und Peter Bucher schreibt: «Es nützt die ersten Wochen, danach lässt die Wirkung sofort nach und das Gewicht kommt wieder. Dazu kommen die hohen Kosten, die Übelkeit und andere Nebenwirkungen. Das ist ein Diabetesmedikament, es hilft Typ-2-Diabetikern den Langzeitzucker etwas tiefer zu halten. Langfristige Gewichtsabnahme ist nur durch veränderte Ernährung und viel Bewegung zu erreichen.»
«Ich finde es gut, wenn Personen sich wohler fühlen»
Neben den vielen Kritikerinnen und Kritikern gibt es auch einige Stimmen aus der Leserschaft, die den Abnehm-Trend gelassener sehen. So zum Beispiel Luis Dubler. «Die Krankenkasse steigt sicher nicht wegen diesen Spritzen, stationäre Behandlung sind das Übel, aber eben auch notwendig», argumentiert er. Auch Jürgen Gerber ist der Meinung, dass nicht diese Spritzen an den Prämienerhöhungen schuld sind. «Die Verursacher sind diejenigen, die wegen jedem Bobo zum Arzt rennen», schreibt er salopp.
Christina Salvetti ist positiv gestimmt: «Ich finde es gut, wenn Personen sich mit den Abnehmspritzen wohler fühlen und ihr Wohlfühlgewicht oder ein gesundes Gewicht erreichen und dadurch auch seelische Leiden und Nachfolgekrankheiten verhindert werden können.» Auch Leser Hans Gusen findet: «Ich mag es jedem Übergewichtigen gönnen, wenn die Spritze wirkt.»