Es hätte ein Tag für die Umwelt sein sollen, stattdessen war es ein grosser Sieg für die SVP und eine bittere Niederlage für die übrigen Parteien und Umweltverbände. Die beiden Agrar-Initiativen sowie das CO₂-Gesetz blieben vor dem Volk chancenlos, während das Antiterror-und das Covid-Gesetz angenommen wurden. Hier gehts zu allen Resultaten im Abstimmungsticker.
Dass gleich alle Abstimmungsvorlagen gescheitert sind, die den Schutz der Umwelt bezwecken, stösst vielen Leserinnen und Lesern sauer auf. Blick-Leser John Bastos schreibt dazu: «Das zeigt doch, dass die Stimmenden überaltert sind. Schade, die neue Generation muss das ausbaden, was die SVP ihnen einbrockt.»
«Ich schäme mich»
Auch Leserin Tina Egger ist mit den Resultaten nicht einverstanden und zeigt sich besorgt um die Zukunft. «Ist uns der Konsum heute wichtiger als das künftige Leben?» Und Leser Andreas Meyer fügt an: «Wie so oft, typisch Mensch! Wir beklagen uns über extreme Temperaturen, Gletscherrückgang, ungeniessbares Trinkwasser usw., aber tun nichts dagegen.» Auch wenn es ihn viel Geld kosten würde, hätte er sich über ein Ja zum CO₂-Gesetz gefreut. Nach diesem Resultat ist er jedoch ernüchtert: «Ich schäme mich (mal wieder).»
Blick-Leser Roger Bruggi hingegen ist mit dem Ergebnis zum CO₂-Gesetz einverstanden, obwohl er grundsätzlich dafür ist, sich fürs Klima zu engagieren. Die Vorlage ging ihm dann aber doch zu weit: «Wir brauchen kein CO₂-Umverteilungsgesetz, aber wir brauchen unser aller Engagement für die Umwelt. Den Plastikkonsum reduzieren, weniger oder gar kein raffiniertes Öl verbrennen und sorgfältiger mit Abfällen umgehen. Wenn in diesen Bereichen Vernunft und Wille über Egoismus und Faulheit siegt, dann brauchen wir keine CO₂-Keule.»
«Die Forderungen werden immer extremer»
Zu extrem ist die Vorlage auch für Leser Andreas Müller. Es handle sich heute nicht um einen schwarzen Sonntag für das Klima, sondern um einen guten Sonntag für die Vernunft. «Die Forderungen in den Initiativen werden immer extremer und haben ein einziges Ziel: neue Steuern oder Möglichkeiten für Bussen zu generieren.» Seiner Meinung nach werde nichts dahingehend unternommen, dass die Entlastung einen grösseren wirtschaftlichen Vorteil von umweltschonenderen Technologien bringt, als bisher.
Leser Alexander Keller bezeichnet sich als Grüner und schreibt: «Ich bin froh um die Nein-Stimmen, weil die Vorlagen gegen den schwindenden Mittelstand gerichtet sind, statt auf die Milliardenkonzerne und die grossen Länder.»
«Verloren hat das Volk»
Leser Anton Lienhard kontert: «Verloren hat das Volk. Die nächsten Umweltschäden kommen zu 100 Prozent.» Darauf reagiert Markus Steiner prompt: «Naja, wenn so viele Leute für den Klimaschutz sind, dann braucht es auch kein Gesetz dazu. Jeder darf freiwillig seinen Beitrag leisten – das ist ja nicht verboten.»
Welche Folgen das Nein zum CO₂-Gesetz insbesondere für Schweizer Firmen haben wird, ist hier nachzulesen. (bml)