Das Wohnen wird zunehmend zur finanziellen Belastung, insbesondere für Menschen mit niedrigem Einkommen. Im Jahr 2022 mussten sie durchschnittlich 44,8 Prozent ihres Haushaltsbudgets allein für Wohnkosten aufwenden. Statistisch gesehen gibt es im günstigen Preissegment eigentlich ausreichend Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen. Doch da es an Wohnungen für den unteren Mittelstand mangelt, sucht dieser ebenfalls nach günstigeren Optionen, wodurch der Wohnraum für einkommensschwächere Personen noch knapper wird.
Doch was sind die Lösungsvorschläge der Politik? Gregor Rutz (52, ZH), Präsident des Hauseigentümerverbandes und SVP-Nationalrat, konzentriert sich in seiner politischen Arbeit unter anderem auf das Thema Zuwanderung. Der Mieterinnen- und Mieterverband verfolgt einen anderen Ansatz: Mit einer Initiative will er überhöhte Mietrenditen begrenzen.
Leser sehen Zuwanderung als Hauptursache
Leserin Tina Baumann sieht die Ursache des Wohnungsnotstands klar in der Zuwanderung. «Die Wirtschaft profitiert von der Zuwanderung, die Sozialindustrie wächst an der Zuwanderung, und der normale Bürger erstickt bald daran», schreibt sie.
Emil Torane sieht das ähnlich: «Es trifft den Mittelstand schon lange und inzwischen alle Schichten – durch Staus, überfüllte Züge, etc. Klar ist auch, dass alle Prognosen hinsichtlich Verkehrszunahme, Bodenverbrauch und so weiter viel früher erreicht werden. Es wird ein Teil einer ganzen Generation um die Möglichkeit des Erwerbs von selbst bewohntem Wohneigentum gebracht. Das hat auch Auswirkungen auf die AHV. Schliesslich sinkt zunehmend auch die Sparrate – und auch das hat Langzeitfolgen.» Sein Vorschlag: «Zuwanderung massiv abbremsen und wieder mehr Bauland einzonen, das nicht gehortet werden darf.»
Andere Lösungsansätze aus der Community
Während viele die Zuwanderung ins Zentrum ihrer Kritik rücken, sehen andere das Problem in der übermässigen Regulierung des Wohnungsmarkts. Martin Jilecek schlägt vor: «Die Politik sollte endlich die Rahmenbedingungen fürs Bauen anpassen. Anstelle immer mehr Regulierungen einzuführen, wäre es sinnvoller, die Zonenpläne rasch zu überarbeiten und die Ausnützungsziffern oder Baumassenziffern zu erhöhen. Würden wir überall einen Stock höher bauen, hätten wir keinen Mangel mehr.»
Leserin Christa Bieli sieht die Lösung darin, dass «Arbeitgeber verstärkt Jobs an 50+ vergeben müssen». Sie fordert: «Es ist Zeit, dass alle Parteien Farbe bekennen und zusammenarbeiten. Ständige Schuldzuweisungen bringen unser Land nicht weiter!»
Und für User Pedro Pinheiro ist klar: «Wir haben zu viele Gesetze und Vorschriften, die pro Mieter und contra Vermieter sind. Zu viele Vorschriften für Neubauten.» Bauen werde somit zu kompliziert und zu teuer. «Ausserdem haben wir zu wenig Wohneigentum und den Eigenmietwert. Öl- und Gasheizungen dürfen nur noch durch Wärmepumpen ersetzt werden. All dies verteuert die Mieten und das Bauen. Dazu kommt noch, dass die Pensionskassen dringend Geld brauchen. Die kaufen ältere Siedlungen auf, reissen alles ab und bauen sehr teure Mietwohnungen.» Die einzige Lösung für ihn: «Die richtigen Parteien wählen!»