VW ID. Buzz GTX im ersten Fahrtest
So fährt der stärkste Bulli aller Zeiten

Darauf haben viele schon lange gewartet. VW bringt endlich den ID. Buzz GTX mit Allradantrieb und mehr Leistung auf den Markt. Fast noch wichtiger: Der stärkste Bulli aller Zeiten kommt in normaler Länge, aber auch als neue Langversion mit drei Sitzreihen.
Publiziert: 12.07.2024 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2024 um 13:28 Uhr
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Den Elektrovan ID. Buzz aus dem Hause VW gibts aktuell nur mit fünf Plätzen, Heckantrieb und 204 PS (150 kW). Eine in der Schweiz beliebte Allrad-Version fehlte bisher genauso wie ein Sechs- oder Siebenplätzer.
Foto: ingobarenschee
Lorenzo Fulvi und Stefan Grundhoff

VWs Elektrovan ID. Buzz gibts aktuell nur mit fünf Plätzen, Heckantrieb und 204 PS (150 kW). Eine Allrad-Version für die Schweiz fehlte bisher genauso wie ein Sechs- oder Siebenplätzer. Mancher umsteigewillige Fan der Verbrenner-Bullis dürfte bisher angesichts nur zweier Sitzreihen enttäuscht ins Interieur geschaut haben.

Doch das soll sich jetzt endlich ändern. Gemeinsam mit der neuen Langversion kommt auch die sehnlichst erwartete GTX-Variante mit mehr Leistung, grösserem Akkupaket und vor allem Allrad. Als stärkster VW-Bus galt der T5, den es von 2003 bis 2009 mit einem 3,2-Liter-Sechszylinder mit bis zu 235 PS (172 kW) gab. Er wird nun vom vollelektrischen ID. Buzz GTX abgelöst.

25 Zentimeter länger

In der XL-Version stimmt die Optik, denn die Verlängerung von 4,71 auf 4,96 Meter bringt nicht nur spürbar mehr Platz im Innern, sondern tut den Proportionen der Buzz-Flanke gut. Statt fünf Sitzen bietet der lange ID. Buzz jetzt sechs oder sieben Plätze hinter den um 19 Zentimeter verbreiterten Schiebetüren. Familien mit Sinn für Komfort oder Shuttledienste freuen sich über die Version mit vier Einzelsitzen, jeder Menge Beinfreiheit und üppigem Laderaum.

Die Einzelsitze lassen sich vielfältig verstellen und beheizen; USB-Ports, eine getrennte Klimaregelung, Glaspanoramadach für viel Licht und elektrische Schiebefenster sorgen für ein bisschen Noblesse im Elektrovan. Bei fünf Personen beträgt der Laderaum bis zu 1340 Liter; selbst zu siebt steht noch ein Gepäckraum von 306 Litern zur Verfügung. Wer alle Sitze umlegt, kann im XL-Bulli bis zu 2469 Liter nutzen.

Ordentliche Fahrdynamik

Ab auf die Testrunde im XL-GTX: Die Bedienung des Infotainments klappt problemlos, die Übersicht ist gut, nur der Blickwinkel auf den zentralen 12,9-Zoll-Touchscreen könnte besser sein. Mit seinen 2,7 Tonnen ist der E-Bulli kein Leichtgewicht, doch der Allradantrieb beschert ihm bei 340 PS (250 kW) und 560 Newtonmetern Drehmoment eine ordentliche Fahrdynamik. Der GTX zischt überraschend flott los (0–100 km/h in 6,5 s, 160 km/h Spitze) und verfügt über mehr als genügend Leistung. Das Fahrwerk mit 20-Zoll-Rädern federt recht stramm, die Lenkung ist leichtgängig und präzise.

Bis zu 1,8 Tonnen Zugkraft

Weiterer Pluspunkt: Der lange GTX schleppt bis zu 1,6 Tonnen Anhängelast; bzw. in der Kurzversion bis zu 1,8 Tonnen. Während die kurzen Versionen des ID. Buzz mit einer Batteriekapazität von 79 Kilowattstunden (kWh) auskommen müssen, werden die Langversionen mit einem neuen CATL-Akku und 86 kWh ausgestattet. So dürften reale Reichweiten von rund 400 Kilometer bis zum nächsten Ladestopp drin liegen – laut Normzyklus kommt die Langversion mit 286 PS (210 kW) und Heckantrieb 487 Kilometer weit. Für den GTX gibts noch keine offiziellen Daten. Nachgeladen wird im langen ID. Buzz am Schnelllader neu mit 200 kW (Kurzversion 185 kW) von zehn auf 80 Prozent innert 30 Minuten.

Blick-Fazit: Na endlich – auf Allrad und drei Sitzreihen dürften viele potenzielle ID.-Buzz-Kunden gewartet haben. Die Startpreise für die Langversionen und den kurzen Allradler namens GTX stehen zwar noch nicht fest. Doch der lange Hecktriebler dürfte bei rund 70'000 Franken starten. Eine lange Cargo-Version wird es nicht geben, dafür folgt im Herbst auch beim Nutzfahrzeug eine Allradversion.

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