Porsche 911 GT3 RS: Schon beim Lesen dieser Bezeichnung stellen sich bei Rennsport-Kennern die Nackenhaare auf. Für alle anderen erklären wirs: Der GT3 RS ist der König unter den 911er – manche sprechen gar vom König unter allen Sportwagen. In seiner vierten Generation 992 (Urvater war der 911 Carrera 2.7 RS von 1972) legt Porsche den GT3 RS komplett auf Performance für die Rennstrecke aus.
Antrieb 4-Liter-B6-Sauger, 525 PS (386 kW)@8500 1/min, 465 Nm@6300 1/min, 7-Gang-Doppelkupplung, Heck
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,2 s, Spitze 296 km/h
Masse L/B/H 4,57/1,90/1,32 m, Leergewicht 1450 kg
Umwelt Verbrauch Werk 13,4 l/100 km, 299 g/km CO₂, Energieeffizienz G
Preis ab 301'300 Franken, Testwagen mit Optionen 334'430 Franken
Antrieb 4-Liter-B6-Sauger, 525 PS (386 kW)@8500 1/min, 465 Nm@6300 1/min, 7-Gang-Doppelkupplung, Heck
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,2 s, Spitze 296 km/h
Masse L/B/H 4,57/1,90/1,32 m, Leergewicht 1450 kg
Umwelt Verbrauch Werk 13,4 l/100 km, 299 g/km CO₂, Energieeffizienz G
Preis ab 301'300 Franken, Testwagen mit Optionen 334'430 Franken
Dass es sich beim Boliden um eine wahre Rennmaschine handelt, lässt schon sein Äusseres erahnen: breite Front mit diversen Flaps und riesigen Lufteinlässen, aussenstehende Kotflügel und ein Heckspoiler, der mehr Abstand zum Boden als die Oberkante des Daches hat. Innen gehts genauso radikal weiter: Karbon-Schalensitze, die das Ein- und Aussteigen besonders erschweren, Überrollbügel und Sportlenkrad mit Schaltwippen. Es folgen sieben weitere Gründe, warum der GT3 RS das Nonplusultra unter den 911ern ist.
Hochdrehender Boxermotor
Der Vierliter-Boxermotor liefert 525 PS (386 kW) und ein maximales Drehmoment von 465 Newtonmetern über das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an die hinteren Räder. Die Maximal-Power erreichst du dabei erst bei 8500 Umdrehungen pro Minute – kurz bevor du bei 9000 Umdrehungen den nächsten Gang mithilfe der Schaltwippen ins Getriebe prügelst. In diesem Drehzahlbereich befindet sich nicht nur die Leistung an ihrer absoluten Obergrenze, sondern auch die Lautstärke der Gänsehaut verursachenden Auspuffanlage.
Traktionsmonster
Gewaltige 335 Millimeter messen die hinteren Semislicks in der Breite. Dies garantiert enormen Grip für den Brutalo-911er, selbst wenn du (zu) früh aus der Kurve beschleunigst – vorausgesetzt die elektrischen Assistenten sind aktiviert. Damit du in der City den Unterboden nicht an einer Temposchwelle zerkratzt, kannst du per aufpreispflichtigen Lift-System (3820 Franken) die Vorderachse hydraulisch um 40 Millimeter erhöhen.
Alles einstellbar
Im Track-Modus lassen sich Zug- und Druckstufe der Stossdämpfer an Vorder- und Hinterachse separat und mehrstufig per Drehschalter am Lenkrad verstellen. Kannst du nun also komfortabel cruisen? Nur bedingt: Der Über-Porsche bleibt trotzdem hart. Insgesamt sitzen vier Regler am Steuer: für den Fahrmodus (Normal, Sport und Track), Einstellung der elektrischen Stabilitäts- und Traktionskontrolle, die Quersperre an der Hinterachse und einer für die eben genannte Fahrwerkseinstellung.
Gut gesichert
Gegenstände, die im Kofferraum bei der rasanten Fahrt kaputtgehen können? Nicht in diesem Elfer. Wo bei seinen Brüdern der Stauraum sitzt, thront unter der leichten Karbonhaube des 992 GT3 RS ein grosser, schräg montierter Kühler. Dieser wurde in die Mitte gesetzt, damit der seitliche Bauraum für die aktiven Aerodynamik-Teile genutzt werden kann. Gibts also gar keinen Platz für Gepäckstücke hinter den Sitzen? Doch – ausser, wenn du den optionalen Überrollbügel mitbestellst.
Leicht gebaut
Die neue 911er-Generation bringt aufgrund höherer Ausstattungsmöglichkeiten und technischen Fortschritten mehr Gewicht auf die Waage. Um dem entgegenzuwirken, hat Porsche die vordere und hintere Haube, Dach, Türen und Sitze aus Karbon gefertigt; die Heckscheibe besteht aus Kunststoff. Zudem kannst du für rund 40'000 Franken Aufpreis das Weissach-Paket bestellen. Dies beinhaltet unter anderem einen Karbon-Überrollbügel, Schaltwippen aus Magnesium und diverse Teile in Sicht-Karbon.
Frittentheke
Beim GT3 RS muss niemand im Auto essen: Der riesige Heckspoiler eignet sich ideal als Esstisch für Burger, Fritten und Coke. So saust du den Innenraum nicht ein und geniesst gleichzeitig Frischluft. Eigentlich dient der Flügel aber ganz anderen Funktionen: In Kombination mit verstellbaren Flügel-Elementen an der Front sowie zahlreichen anderen Aerodynamik-Massnahmen sorgt der Megaflügel für 409 Kilogramm Abtrieb bei 200 km/h – bei 285 km/h sind es sogar 860 kg.
F1-Feeling
Zum ersten Mal verbaut Porsche in einem Serienfahrzeug das Drag Reduction System (DRS), bekannt aus der Formel 1: Per Knopfdruck stellen sich Heckflügel und weitere Aerodynamik-Teile flach, was für geringeren Luftwiderstand und somit höhere Geschwindigkeiten auf der Geraden sorgt. Damit du bei Topspeed schnellstmöglich verzögerst, wird bei einer Vollbremsung die Airbrake-Funktion aktiv. Dann stellen sich die Flügel-Elemente an Front und Heck maximal auf und unterstützen die Sportbremsanlage (auch interessant: Der 911 GT3 RS im Rennstreckentest).
Vieles spricht für den Über-Elfer – doch es gibt auch diverse Gründe, die gegen ihn sprechen. Angefangen beim Startpreis von 301'300 Franken bis zum Werksverbrauch von 13,4 l/100 km. Doch modernste Rennsport-Technik und der enorme Spassfaktor haben eben ihren Preis. Die Bestellungen bei Porsche sprechen für sich: Der Über-Elfer ist bereits restlos ausverkauft – Porsche verfügt nur noch über ein paar Lagerfahrzeuge.