Porsche lädt mit bis zu 320 kW
Neuer Taycan wird zum Ladekönig

Porsche frischt die elektrische Sportlimousine Taycan auf. Neben mehr Leistung erhält der Stromer auch ein Plus an Reichweite und kann nun mit bis zu 320 Kilowatt aufladen. So viel Technik hat aber ihren Preis.
Publiziert: 11.02.2024 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2024 um 16:02 Uhr
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Mit dem Porsche Taycan wagte Porsche 2019 den Sprung in die Elektromobilität.
Foto: zVg
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Wie macht man ein gutes Elektroauto noch besser? Diese Frage haben wir Kevin Giek, dem Leiter der Porsche-Taycan-Baureihe, gestellt. «Wir wollten den aktuellen Taycan noch alltagstauglicher und effizienter machen. Nebst dem Ladestrom arbeiteten wir natürlich auch an der Performance des Autos», erklärt uns Giek bei der Präsentation der gelifteten Elektrolimousine. Doch was heisst das konkret?

Leuchtender Schriftzug

Mit der Sportlimousine wagte Porsche den Sprung in die Elektromobilität – der gelang souverän: Der aktuelle Taycan feierte seine Weltpremiere 2019 und konnte sich bereits knapp 150’000 Mal verkaufen. «Als Sportwagenhersteller möchten wir zeigen, dass wir auch in der Elektromobilität die Stärksten sind», führt der Taycan-Leiter stolz fort.

Optisch erhält die geliftete Limousine eine neue Front- und Heckschürze sowie neue Heckleuchten. Optional können Kunden Scheinwerfer mit HD-Matrix-Technologie wählen, wie wir es bereits aus dem gelifteten Cayenne kennen. Das im Heck eingebaute Leuchtenband enthält einen dreidimensionalen Porsche-Schriftzug, der auf Wunsch sogar leuchtet. Im Innenraum fallen die Änderungen gegenüber dem Vorgänger bescheiden aus: Porsche hat das Multimediasystem überarbeitet, optional gibts ebenfalls wieder ein Beifahrerdisplay.

Echter Lademeister

Einen grossen Schritt nach vorne machen die Stuttgarter bei der Ladetechnik. Kann der aktuelle Taycan mit maximal 270 Kilowatt laden, so schafft der Neue eine maximale Ladeleistung von 320 kW – nur der Lotus Eletre lädt mit 350 kW schneller. Der Taycan saugt den Strom jetzt nicht nur mit mehr Leistung, sondern hat auch ein erweitertes Schnellladefenster. Das bedeutet, dass die Batterie schon bei 15 Grad Celsius mit optimaler Ladeleistung Strom zapfen kann. Im Alltag muss der Fahrer weniger vorkonditionieren als bei der aktuellen Generation.

Ausserdem gibts neu eine Anzeige im Kombiinstrument, die zeigt, mit welcher Ladeleistung das Auto aktuell maximal laden könnte. Bei optimalen Bedingungen lädt der Stromer von zehn auf 80 Prozent in weniger als 20 Minuten. Zudem rekuperiert der Taycan beim Bremsen neu mit bis zu 400 Kilowatt statt wie bisher mit 290 kW – auch dies ein Topwert.

Mehr Leistung und Reichweite

Auch die Reichweiten: Je nach Motorisierung und Karosserievariante – den Taycan gibts weiterhin als Limousine, Sport Turismo und Cross Turismo – stromert die Limousine bis zu 678 Kilometer weit. Zum Vergleich: Der aktuelle Taycan schafft 175 Kilometer weniger. Dies verdankt der Stromer einem neuen, grösseren 105-Kilowattstunden-Akku.

Die Porsche-Ingenieure haben ebenfalls an den Elektromotoren getüftelt. So speckt die E-Maschine an der Hinterachse zehn Kilogramm ab, wobei sie über mehr Leistung und Drehmoment verfügt. Dies wurde erreicht, indem die Pulswechselrichter mit optimierter Software die Elektromotoren nun effizienter als zuvor ansteuern. Unterm Strich ergibt das Spitzenleistungen von 408 PS (300 kW) und 410 Newtonmeter maximales Drehmoment im Basis-Taycan mit Heckantrieb bis zu wuchtigen 952 PS (700 kW) und 1110 Nm maximales Drehmoment im stärksten Taycan Turbo S. Tempo 100 erreicht der Stromer aus dem Stand in 4,8 bzw. 2,4 Sekunden. Wie aus einem Rennauto erscheint der Push-to-Pass-Knopf am Lenkrad, dank welcher die Limousine für zehn Sekunden mehr Overboost-Leistung erhält.

Komfortables Fahrwerk

Auf einer ersten Mitfahrt konnten wir Leistung und das optionale Active Ride Fahrwerk wenigstens vom Beifahrersitz aus erfühlen. Porsches Wunderfahrwerk, das mit dem neuen Panamera zum ersten Mal vorgestellt wurde, hält den Aufbau der elektrischen Limousine auch bei schnell gefahrenen Kurven und Richtungswechseln stets horizontal. Unebenheiten in der Strasse werden fast vollständig absorbiert. Um die auf die Insassen wirkenden Kräfte zu reduzieren, kann das Fahrwerk je nach Fahrmodus Nick- und Wankbewegungen überkompensieren. Zudem erhöht es die Karosserie beim Ein- und Ausstiegen um mehrere Zentimeter.

Auch ein kurzer Ladestopp im Entwicklungszentrum Weissach war auf der Fahrt eingeplant. An der Ladesäule zog der Taycan bei einem Batteriestand von 45 Prozent für einen Moment maximal 324 Kilowatt. Weniger als fünf Minuten am Strom reichten aus, um knapp 20 Prozent mehr im Akku zu haben.

Die vielen technischen Neuerungen spiegeln sich aber auch im Preis wider. So startet der Basis-Taycan mit Hinterradantrieb bei 113’900 Schweizer Franken – rund 10’000 Franken mehr als sein aktueller Bruder. Die 952 PS starke Topversion Turbo S kostet sogar fast das Doppelte: 237’900 Franken verlangt Porsche als Startpreis. Der geliftete Taycan soll noch in diesem Frühjahr zu den Schweizer Händlern rollen.

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