Blick rast mit dem Cupra Urban Rebel über die Rennstrecke
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Elektro-Zwerg geht ab:Blick rast mit dem Cupra Urban Rebel über die Rennstrecke

Testfahrt in der Studie Urban Rebel
Jetzt hebt Cupra ab

Was wir sonst nicht mal unserem Auto antun, dürfen wir mit einer teuren Studie machen. Cupra lädt Blick ein, das Urban Rebel Racing Concept über eine Rallye-Piste zu prügeln. Das weckt die Vorfreude auf den elektrischen Kleinwagen.
Publiziert: 28.11.2022 um 05:50 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2022 um 13:14 Uhr
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Traum und Wirklichkeit: Das Urban Rebel Racing Concept (l.) dient Cupra als Basis für die Strassenversion, die allerdings auch noch eine Studie ist.
Foto: Cupra
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Martin A. BartholdiRedaktor Auto & Mobilität

Die Zukunft der Elektromobilität in der Stadt beginnt auf der Rennstrecke. Jedenfalls, wenn es nach Cupra geht. Die Sporttochter von Seat erweitert 2025 ihr Modellangebot um einen elektrischen Kleinwagen.

Schon letztes Jahr an der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München (D) machten uns die Spanier den Mund mit dem Urban Rebel Racing Concept wässrig. Der Elektro-Zwerg macht mit ausgestellten Radhäusern und dem mächtigen Spoiler Lust auf mehr. Die technischen Daten verdrehen uns vollends den Kopf: 340 PS (250 kW) Dauerleistung sowie 435 PS (320 kW) und 510 Nm kurzfristige Spitzenleistung beschleunigen den 4,25 Meter langen Rebel über alle vier Räder in 3,2 Sekunden auf Tempo 100.

E-Renner mit Rallye-Genen

Nein, das sind keine theoretischen Werte. Auf der F1-Rennstrecke von Barcelona (E) können wir uns selbst davon überzeugen, dass das Urban Rebel Racing Concept ein realer Elektro-Renner inklusive Rallye-Genen ist. Dafür hat Cupra auf einem Teilabschnitt des Circuit de Catalunya einen kurzen Rallye-Cross-Kurs vorbereitet.

Wir schlüpfen in einen Rennoverall und stülpen den Helm über. Der Stadt-Rebell wartet schon mit offenen Flügeltüren im Scheinwerferlicht – denn auch in Spanien ist es im November um 18 Uhr dunkel. Wir zwängen uns in den engen Sportschalensitz, zurren uns mit einem Fünf-Punkte-Gurt fest und schauen aufs spartanische Cockpit: Rennlenkrad, digitale Instrumente und eine sogenannte Fly-Off-Handbremse für maximalen Driftspass.

So fährt sich der Rebell

Der Elektroantrieb passt perfekt zum Rennwagen. Die Rebellenstudie spricht spontan an, sobald wir das Gas leicht berühren, und jagt rasant los. Zuerst gehts auf der asphaltierten Strecke durch eine Schikane. Er reagiert unmittelbar auf kleinste Zuckungen am Lenkrad. Vor der Haarnadel steigen wir resolut in die Bremse.

Es geht auf die Schotterpiste. Auch hier lässt sich das Racing Concept leicht kontrollieren und wir können das Heck tänzeln lassen. Beeindruckend: Die Dämpfer federn auch tiefe Gräben souverän weg, und selbst nach dem kleinen Sprung am Ende des Parcours richten sie den Urban Rebel unbeeindruckt wieder aus, ohne nachzuwippen. Während wir sonst in den millionenteuren Konzept-Studien nicht schneller als 20 km/h fahren dürfen, gibts bei Cupra kein Tempolimit und erst noch eine Sprungschanze, um richtig abzuheben.

Wo bleibt die Realität?

Bei allem Spass, den wir auf den zwei Runden im Urban Rebel Racing Concept hatten – mit einem bezahlbaren Elektro-Kleinwagen hat das wenig zu tun. Die Strassenversion wird nicht so spontan auf unsere Befehle reagieren. Was aber bleiben dürfte, ist die Wendigkeit und Beschleunigung, um in der City flink um die Ecken zu flitzen.

Beim Racing Concept steht aber vor allem das Werben um junge Kundinnen und Kunden im Fokus und nicht Fahreigenschaften. So platziert Cupra seinen Elektro-Zwerg im Computerspiel «Forza Horizon 5». Als Anspielung darauf hat die Studie der Strassenversion des Urban Rebel die Knöpfe eines Gaming-Controllers am Lenkrad. Wir bezweifeln, dass diese es in die Serie schaffen. Die Karosserieform dagegen dürfte schon ziemlich final sein. Immerhin soll der Urban Rebel auch ohne den riesigen Spoiler aus dem Spiel erkennbar sein.

Einige Daten zum neuen Einstiegsmodell verrät Cupra schon. Der elektrische Kleinwagen mit Frontantrieb soll bis zu 234 PS (172 kW) stark sein, in 6,9 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen und bis zu 440 Kilometer Reichweite haben, wenn er 2025 die Rennstrecke verlässt und auf unsere Strassen rollt.

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