Off-Road-Rennserie Extreme E startet am Wochenende
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Auftakt zur zweiten Saison:Off-Road-Rennserie Extreme E startet am Wochenende

Am Wochenende gehts wieder los
Die Extreme-E-Spielwiese für Ex-F1- und Rallyestars

Die elektrische Off-Road-Rennserie Extreme E startet am Wochenende zur zweiten Saison. Am Steuer der einheitlich 544 PS starken Elektro-Buggys sitzen viele prominente Renngrössen – neu mit Nasser Al-Attiyah auch der aktuelle Paris–Dakar-Sieger.
Publiziert: 18.02.2022 um 15:58 Uhr
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Die Extreme E-Rennserie bietet ein buntes Teilnehmerfeld mit vielen früheren Weltmeistern als Fahrer oder Teambesitzer. Speziell: Immer eine Frau und ein Mann bilden ein Team.
Foto: Charly Lopez
Wolfgang Gomoll und Raoul Schwinnen

Die Namen, welche in der noch jungen Rennserie Extreme E mitmischen, lesen sich wie das Who's who des Rennsports. Vor allem frühere F1-Weltmeister finden die spektakuläre Jagd mit den elektrischen Buggys an exotischen Orten offenbar spannend. So ist Lewis Hamilton (37) ebenso Team-Besitzer (X44) wie Nico Rosberg (36, Rosberg-X-Racing) oder Jenson Button (42, JBXE). Und fürs Team mit dem wohlklingenden Namen Veloce-Racing haben sich der frühere F1-Pilot Jean-Eric Vergne (31) und Red-Bull-Design-Guru Adrian Newey (63), der als «Lead Visionary» fungiert, zusammengetan.

F1-Weltmeister als Teambesitzer

Neben dem neunfachen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb (47, fährt fürs Hamilton-Team X44) startet auch Rallye- und Dakar-Champion Carlos Sainz Senior (59) wieder für sein eigenes Team Acciona-Sainz-XE. Ein Transfercoup gelang für die neue Saison dem Team Abt-Cupra-XE. Als Ergänzung zur deutschen Dakar-Spezialistin Jutta Kleinschmidt (59) konnte der aktuelle Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah (51) verpflichtet werden. Damit gehört das deutsch-spanische Team zum Favoritenkreis. Das sieht auch Teamchef Hans-Jürgen Abt so: «Wir haben unsere erste Extreme-E-Saison genossen. Doch jetzt wollen wir Rennsiege und den Titel.»

So funktionieren die Extreme-E-Rennen

Action ist Trumpf: Weite Sprünge, Rad-an-Rad-Duelle und Highspeed-Kraxeleinlagen sollen die Zuschauer begeistern. Jede sogenannte X-Prix-Veranstaltung dauert zwei Tage: Am Samstag wird das Qualifying im Turniermodus mit je fünf Fahrzeugen gleichzeitig gefahren, am Sonntag gehts dann im Hauptrennen mit fünf qualifizierten Teams zur Sache. Gefahren wird dort über zwei Runden und durchschnittlich rund 15 Kilometer Gesamtdistanz. Neben dem Umweltschutz und der Nachhaltigkeit ist in der Offroad-Elektro-Rennserie auch die Parität der Geschlechter ein Anliegen. So teilen sich je eine Pilotin und ein Pilot ein Rennfahrzeug. Es obliegt dabei dem Team, wer wann ins Lenkrad greift. Allerdings müssen beide jeweils die Hälfte des Laufs absolvieren, sei es im Qualifying oder im Rennen.

Action mit weiten Sprüngen und Highspeed-Kraxeleinlagen ist Trumpf in der Extreme E.
zvg.

Action ist Trumpf: Weite Sprünge, Rad-an-Rad-Duelle und Highspeed-Kraxeleinlagen sollen die Zuschauer begeistern. Jede sogenannte X-Prix-Veranstaltung dauert zwei Tage: Am Samstag wird das Qualifying im Turniermodus mit je fünf Fahrzeugen gleichzeitig gefahren, am Sonntag gehts dann im Hauptrennen mit fünf qualifizierten Teams zur Sache. Gefahren wird dort über zwei Runden und durchschnittlich rund 15 Kilometer Gesamtdistanz. Neben dem Umweltschutz und der Nachhaltigkeit ist in der Offroad-Elektro-Rennserie auch die Parität der Geschlechter ein Anliegen. So teilen sich je eine Pilotin und ein Pilot ein Rennfahrzeug. Es obliegt dabei dem Team, wer wann ins Lenkrad greift. Allerdings müssen beide jeweils die Hälfte des Laufs absolvieren, sei es im Qualifying oder im Rennen.

Saisonauftakt in Saudiarabien

Das erste Jahr lieferte mit fünf Rennen spektakuläre Bilder mit atemberaubenden Landschaften, wie zum Beispiel dem Arktis-X-Prix in Kangerlussuaq auf Grönland. Jetzt startet morgen die zweite Saison – erneut unter dem Motto «Race for the Planet» (siehe Box) – und wieder besucht die elektrische Offroad-Rennserie besondere Orte auf der Welt. Nach dem Auftakt in Saudi-Arabien ist Sardinien an der Reihe. Wo es im Juli weitergeht, ist noch nicht klar – entweder in Schottland oder in Senegal. Die zweite Saisonhälfte ist dann in Südamerika geplant, erst in Antofagasta (Chile) und das Finale in Punta del Este (Uruguay).

Das will die Rennserie Extreme E

Klimafreund oder Geschäftsmann? Die Geister scheiden sich am spanischen Unternehmer Alejandro Agag (50). Fakt ist: Er ist ein umtriebiger Macher und schuf mit der Formel E und der neuen Extreme E zwei Elektro-Rennserien aus dem Nichts. Mit der Extreme E will Agag auf die unterschiedlichen Umweltprobleme wie Wüstenbildung, Gletscherschmelze und Abholzung aufmerksam machen. Deshalb finden die Rennen auch bewusst an Orten statt, die stark vom Klimawandel betroffen sind – etwa in der arabischen Wüste, an der afrikanischen Küste, im Amazonas oder auf Grönland. Quasi Motorsport in CO₂-Krisengebieten. Seine Motivation erklärt der Spanier so: «24 der 25 meistgesehenen TV-Sendungen aller Zeiten waren Sportübertragungen. Nutzen wir den Sport, um der Klimawissenschaft eine Plattform zu geben, werden mehr Menschen die Botschaft hören.» Rollt dabei auch der Rubel, wird Agag nicht traurig sein.

MONACO - MAY 11: Formula E CEO Alejandro Agag attends The ABB FIA Formula E 2019 Monaco E-Prix 'Casino Royale' Black Tie Event at Casino de Monte-Carlo on May 11, 2019 in Monaco. (Photo by David M. Benett/Dave Benett/Getty Images)
Gründer der Extreme E Alejandro Agag.
zvg.

Klimafreund oder Geschäftsmann? Die Geister scheiden sich am spanischen Unternehmer Alejandro Agag (50). Fakt ist: Er ist ein umtriebiger Macher und schuf mit der Formel E und der neuen Extreme E zwei Elektro-Rennserien aus dem Nichts. Mit der Extreme E will Agag auf die unterschiedlichen Umweltprobleme wie Wüstenbildung, Gletscherschmelze und Abholzung aufmerksam machen. Deshalb finden die Rennen auch bewusst an Orten statt, die stark vom Klimawandel betroffen sind – etwa in der arabischen Wüste, an der afrikanischen Küste, im Amazonas oder auf Grönland. Quasi Motorsport in CO₂-Krisengebieten. Seine Motivation erklärt der Spanier so: «24 der 25 meistgesehenen TV-Sendungen aller Zeiten waren Sportübertragungen. Nutzen wir den Sport, um der Klimawissenschaft eine Plattform zu geben, werden mehr Menschen die Botschaft hören.» Rollt dabei auch der Rubel, wird Agag nicht traurig sein.

Spektakuläre Rennshow

Für Spannung ist gesorgt. Zumindest, wenn man die erste Saison als Massstab nimmt. Nach fünf Rennen gab es bei der Teamwertung den brisanten Gleichstand zwischen den Teams der beiden Besitzer Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Beim erneuten Duell der früheren F1-Teamkollegen und Konkurrenten hatte Rosberg mit seinen Fahrern Molly Taylor (33) und Johann Kristoffersson (33) aufgrund der mehr gewonnenen Rennen (3:1) knapp die Nase vorn.

Auch die zweite jetzt am Wochenende in Saudi-Arabien startende Saison verspricht viel Spektakel. Gefahren wird weiterhin mit den Einheits-Buggys Odyssey 21 aus dem Vorjahr. Das ist ein rund 1800 Kilogramm schwerer Elektro-SUV-Buggy mit 54 kWh-Einheits-Akku von Williams Advanced Engineering, 544 PS und 200 km/h Spitze. Die E-Motoren beschleunigen die hochstelzigen Vehikel in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 und schaffen Steigungen bis 130 Prozent. Und wir dürfen davon ausgehen, dass uns die Fahrerinnen und Fahrer dieser E-Buggys auch dieses Jahr wieder eine spektakuläre Show bieten werden – im Free-TV in der Schweiz übrigens auf dem Sender ProSieben Maxx zu sehen.

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