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Fliegender, elektrischer Rennwagen Airspeeder
Die Formel E hebt ab

Sind fliegende Autos die Zukunft? In England sind sie davon überzeugt. Jetzt soll eine Rennserie ähnlich der Formel E die Entwicklung vorantreiben. Der Airspeeder ist ein elektrisches und fliegendes Rennauto.
Publiziert: 16.02.2021 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2021 um 14:20 Uhr
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England arbeitet an einer neuen Rennserie für elektrische und fliegende Rennwagen.
Foto: Alauda Aeronautics / Airspeeder
Martin A. Bartholdi

Was bietet noch mehr Freiheit als ein Auto? Das Flugzeug. Der Traum vom Fliegen scheint beinahe ein Urinstinkt zu sein. Schon die alten Griechen hatten mit Ikarus einen entsprechenden Mythos. Jetzt schlagen die Engländer ein neues Kapitel auf und vermischen die Formel E mit dem Red Bull Air Race.

Airspeeder heisst die neue Rennserie, deren Rennwagen nicht nur elektrisch angetrieben sind, sondern fliegen statt fahren. Kürzlich wurde der Mk3 vorgestellt. Sein schnittiger Rumpf erinnert an eine moderne Interpretation der frühen Formel-1-Boliden, als sie noch keine Spoiler hatten, sondern einen langen Rumpf mit frei stehenden Rädern. Doch statt vier Rädern hat der Mk3 an jenen Stellen je zwei Rotoren. Das macht ihn in zu einem sogenannten Oktokopter. Der Vorteil: Sollte ein Rotor oder eine Batterie für die Stromversorgung aussteigen, liesse sich der fliegende Rennwagen immer noch sicher notlanden.

Das ist der fliegende Rennwagen

Der fliegende Rennwagen hat einen 96 kW (130 PS) starken Elektromotor und wird bis zu 120 km/h schnell. Gleichzeitig ist der Airspeeder Mk3 nur 100 Kilogramm schwer – ohne Pilot. Möglich macht das extremer Leichtbau. Denn Rahmen und Rumpf bestehen aus Karbon. Das erhöht nicht nur die Effizienz und Performance des Mk3, sondern auch seine Manövrierbarkeit. So sollen die Airspeeder ähnlich enge Haarnadel-Kurven fliegen können wie die Formel 1 beispielsweise in der Loews-Kurve in Monaco oder in Suzuka (J).

Die Sicherheitssysteme hören sich schon fast nach Science-Fiction an. Um die Airspeeder soll ein Kraftfeld entstehen, das mittels Lidar und Radar Kollisionen verhindern soll. Denn die fliegenden Rennwagen sind gleichzeitig auf der Strecke und fliegen nicht gegen die Uhr, sondern gegeneinander. Dank des virtuellen Sensoren-Kraftfeldes sollen enge aber sichere Zweikämpfe in der Luft möglich sein.

Erst Drohnen, dann Piloten

Die Sicherheit hat oberstes Gebot. Deshalb findet die erste Saison dieses Jahr noch unbemannt statt. Die Airspeeder sind nur Drohnen, die vom Boden aus gesteuert werden. Erst in der zweiten Saison 2022 sitzen dann auch Piloten am Steuer des weiterentwickelten Mk4.

So sieht es der aktuelle Fahrplan der Rennserie mit Sitz in London vor. Die mehr als zehn fliegenden Elektro-Rennwagen werden in Australien bei Alauda Aeronautics in Adelaide gebaut. Für die Entwicklung des Airspeeder hat sich Alauda Experten von Boeing, McLaren, Rolls-Royce, Jaguar Land Rover, Babock Aviation und Brabham geholt.

Von der Rennstrecke über die Stadt

Airspeeder hofft mit dieser neuen Rennserie, auch die Entwicklung von normalen Flugautos beschleunigen zu können. Elektrische Senkrecht-Starter (eng.: electric vertical take-off and landing vehicle, eVTOL) seien die Zukunft der städtischen Mobilität, schreiben die Verantwortlichen. Die Betreiber der Rennserie glauben, wichtige Fortschritte bei der Sicherheit, der Lärmbelästigung und den Batterien machen zu können, von denen auch normale Flugautos profitieren.

Die US-Bank Morgan Stanley erwartet, dass dieser Markt bis im Jahr 2050 einen Wert von 1,5 Billionen Franken haben wird. England will sich scheinbar einen grossen Kuchen davon sichern. Denn schon dieses Jahr soll in Coventry der erste Landeplatz für Flugautos den Betrieb aufnehmen (BLICK berichtete). Und auch die Schweiz glaubt an die Zukunft der Flugautos. Der Uhrenhersteller IWC Schaffhausen tritt als Sponsor der Airspeeder Rennserie auf.

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