Darum gehts
- Überarbeiteter Seat Leon Sportstourer im umfangreichen Test
- Kombi bietet gute Alltagstauglichkeit und sparsamen Verbrauch
- Plug-in-Hybrid mit 204 PS und elektrischer Reichweite von rund 100 Kilometern
«Die Zukunft von Seat ist Cupra», sagte VW-CEO Thomas Schäfer im September 2023 in einem Interview mit der britischen Autocar. 2030 sollte die spanische Traditionsmarke vom Automarkt verschwinden und Platz machen für Sporttochter Cupra, die abseits von VW und Skoda die sportlichen Akzente im Volkswagen-Konzern setzen soll. Was von Seat geblieben wäre, ist eine lange Historie mit Kult-Modellen wie Arosa, Ibiza oder Leon. Doch Seat- und Cupra-Chef Wayne Griffiths konterte den VW-Boss kurz darauf, ebenfalls in einem Interview: «Das ist kein Entweder-Oder. Ich freue mich, dass ich beide Marken habe.»
Seat bleibt der Autowelt also erst einmal weiterhin erhalten und die aktuellen Modelle werden nicht einfach dem zeitlichen Verfall überlassen. Neuestes Beispiel ist der rundum überarbeitete Leon, den Blick als praktischen und zugleich schicken Kombi Sportstourer mit Plug-in-Hybrid-Antrieb einem zweiwöchigen Test unterziehen konnte.
Vor der Fahrt
Optisch hat sich beim Sportstourer wenig getan: Die Motorhaube wirkt bulliger, am Heck strahlt weiterhin ein durchgängiges LED-Leuchtenband. Im Innenraum macht sich die Auffrischung schon eher bemerkbar: Der Fahrer blickt auf ein übersichtliches Multifunktionslenkrad, Digitalinstrumente und einen 10,4 Zoll grossen Infotainment-Screen an der Mittelkonsole – alles ordentlich verarbeitet. Stauraum bietet der 4,64 Meter lange Seat Leon mit 470 bis 1450 Litern ebenfalls mehr als genug, jedoch nicht ganz so viel wie beispielsweise der fünf Zentimeter längere neue Škoda Octavia mit bis zu 1700 Litern. Grund dafür ist auch die im Unterboden verbaute Batterie, die viel Platz in Anspruch nimmt.
Auf der Strasse
Angetrieben wird unser Testwagen von einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner, der von einem E-Motor unterstützt wird. Zusammen ergibt dies eine Systemleistung von 204 PS (150 kW) und 350 Nm Drehmoment, die ausschliesslich an die Vorderräder übertragen werden. Genug Leistung, um im Stadtverkehr zügig voranzukommen oder auch, um auf der Autobahn Überholmanöver zu starten. Der Antritt erfolgt dank Elektrounterstützung flott, Tempo 100 ist nach knapp acht Sekunden erreicht. Fahren lässt sich der 1,7 Tonnen schwere Kombi dank des topp abgestimmten Fahrwerks und einer beachtlichen Wendigkeit sehr angenehm, besonders in engeren Gässchen kommt das gelegen. Erfreulich: Der dezent summende Geschwindigkeitswarner kann per Taste am Lenkrad schnell und direkt ausgeschaltet werden.
Antrieb Plug-in-Hybrid, 1,5-Liter-R4-Benziner, 150 PS (110 kW), Elektromotor 115 PS (85 kW), Systemleistung 204 PS (150 kW), 350 Nm, 6-Stufen-Automat, Frontantrieb, Akku netto 19,7 kWh, AC/DC 11/50 kW
Fahrleistungen 0–100 km/h in 7,9 s, Spitze 233 km/h, E-Reichweite WLTP 129 km
Masse L/B/H 4,64/1,80/1,46 m, Gewicht 1755 kg, Laderaum 470–1450 l
Umwelt WLTP/Test 0,4 l + 16,1 kWh/5,6 l + 4,0 kWh/100 km = 8/133 g/km CO₂, Energie B
Preis ab 49'250 Franken, Testwagen plus Optionen 49'876 Fr., Basis (Benzin, 115 PS) ab 27'950 Fr.
Antrieb Plug-in-Hybrid, 1,5-Liter-R4-Benziner, 150 PS (110 kW), Elektromotor 115 PS (85 kW), Systemleistung 204 PS (150 kW), 350 Nm, 6-Stufen-Automat, Frontantrieb, Akku netto 19,7 kWh, AC/DC 11/50 kW
Fahrleistungen 0–100 km/h in 7,9 s, Spitze 233 km/h, E-Reichweite WLTP 129 km
Masse L/B/H 4,64/1,80/1,46 m, Gewicht 1755 kg, Laderaum 470–1450 l
Umwelt WLTP/Test 0,4 l + 16,1 kWh/5,6 l + 4,0 kWh/100 km = 8/133 g/km CO₂, Energie B
Preis ab 49'250 Franken, Testwagen plus Optionen 49'876 Fr., Basis (Benzin, 115 PS) ab 27'950 Fr.
Das war gut
Während der Fahrt lässt sich das Infotainmentsystem, wie bei den Geschwistermodellen von Cupra, simpel bedienen und stellt sich als sehr übersichtlich und benutzerfreundlich heraus. Der Touchscreen liegt in guter Reichweite, um Einstellungen an Navi oder Radio vorzunehmen. Ein Blick auf die Verbrauchsanzeige sorgt für eine positive Überraschung: Während der gesamten Testfahrt verbrauchte der Leon Sportstourer sparsame 5,6 Liter und 4,0 Kilowattstunden Strom pro 100 Kilometer. Auch auf der Langstrecke mit hohem Autobahnanteil zwischen Zürich und Frankfurt (D) verbrauchte der Leon im Schnitt gute 6,8 l/100 km – trotz entladener Batterie und flotter Fahrt.
Das war schlecht
Obwohl der Leon mit dem Infotainmentsystem Pluspunkte sammelt, müssen wir die Einstellungen für die Fahrmodi lange im Menü suchen. Da wäre ein Knopf am Lenkrad wie bei den Cupra-Modellen praktischer. Zudem stören uns die empfindlichen Parksensoren, die im Stop-and-Go-Verkehr häufig grundlos piepen oder in engen Parklücken immer wieder Notbremsungen auslösen. Auch an die theoretisch möglichen 129 Elektro-Kilometer, welche die 19,7-kWh-Batterie maximal bereitstellen sollte, kommen wir im Test nicht ran. In der Realität liegen knapp 100 drin, was für ein Hybrid-Fahrzeug dennoch beachtlich ist.
Wer es gerne sportlicher mag, ist mit dem Cupra Leon mit stärkerem Plug-in-Hybrid-Antrieb besser bedient. Angetrieben wird dieser ebenfalls von einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Motor, der zusammen mit dem E-Aggregat maxmal 272 PS (200 kW) leistet – fast 70 PS mehr als der von uns getestete Seat Leon Sportstourer. Im Sprint von null auf 100 km/h benötigt der Cupra 7,1 Sekunden und somit fast eine ganze Sekunde weniger als der Seat. Der 19,7 kWh grosse Akku ermöglicht ebenfalls über 100 Kilometer rein elektrisches Fahren.
Doch auch optisch gibts grosse Unterschiede. Der Cupra differenziert sich mit einem aggressiveren und sportlicheren Look. Vor allem die edlen Bronze-Felgen und die bulligen Scheinwerfer machen ihn für eine jüngere Zielgruppe attraktiv. Die Brembo-Bremsen sehen nicht nur schick aus, sondern packen auch kräftig zu. Preislich startet der Cupra Leon mit Plug-in-Hybrid-Antrieb als Hatchback ab 53’250 Franken. Der Sportstourer kostet rund 1000 Franken mehr.
Wer es gerne sportlicher mag, ist mit dem Cupra Leon mit stärkerem Plug-in-Hybrid-Antrieb besser bedient. Angetrieben wird dieser ebenfalls von einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Motor, der zusammen mit dem E-Aggregat maxmal 272 PS (200 kW) leistet – fast 70 PS mehr als der von uns getestete Seat Leon Sportstourer. Im Sprint von null auf 100 km/h benötigt der Cupra 7,1 Sekunden und somit fast eine ganze Sekunde weniger als der Seat. Der 19,7 kWh grosse Akku ermöglicht ebenfalls über 100 Kilometer rein elektrisches Fahren.
Doch auch optisch gibts grosse Unterschiede. Der Cupra differenziert sich mit einem aggressiveren und sportlicheren Look. Vor allem die edlen Bronze-Felgen und die bulligen Scheinwerfer machen ihn für eine jüngere Zielgruppe attraktiv. Die Brembo-Bremsen sehen nicht nur schick aus, sondern packen auch kräftig zu. Preislich startet der Cupra Leon mit Plug-in-Hybrid-Antrieb als Hatchback ab 53’250 Franken. Der Sportstourer kostet rund 1000 Franken mehr.
Das bleibt
Trotz Gerüchten um das nahende Ende liefert Seat weiterhin gute und alltagstaugliche Autos ab. Vor allem mit neuem Plug-in-Antrieb bieten die Spanier einen idealen Mix im Kombi-Mittelklassesegment an. Verbrauch und Platzangebot im üppig ausgestatteten Leon Sportstourer können sich sehen lassen. Kleine Mängel wie die umständliche Auswahl der Fahrmodi und empfindliche Parksensoren trüben den guten Gesamteindruck nicht signifikant. Und auch die 49’250 Franken gehen für einen Hybrid-Kombi in Ordnung. Wer sich jedoch schon mit einem 115 PS starken Benziner und weniger Ausstattung zufriedengibt, kann auf die 27’950 Franken günstige Basisversion zurückgreifen.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
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