Ist es ein Ross? Oder doch eher eine Ziege? Bronco, so nennt man in den Weiten des US-Westens ungezähmte Wildpferde. Und auch Fords neues SUV für Europa heisst so – die Neuauflage eines legendären Offroad-Klassikers, der 1966 startete. Doch in den USA kennt man den Allradler auch als Goat, also Ziege: Diese vier Buchstaben kürzen «Goes Over Any Terrain» ab, was so viel bedeutet wie «meistert jedes Gelände». Passt auch besser – wer hätte je Wildpferde in den Bergen klettern sehen?
Die Ziege ...
In einem Steinbruch nahe Kitzbühel (A) gingen wir mit dem Bronco kraxeln. Talent bringt er mit: kurze Überhänge, Geländereifen und bis zu 29 Zentimeter Bodenfreiheit. Sein Vierzylinder-Benziner leistet 304 PS (224 kW); Diesel oder Elektrounterstützung gibts nicht. Per Drehschalter in der Mittelkonsole schalten wir um zwischen Normal, Eco, Rutschig, Schlamm, Sand, Steinig und Baja – quasi ein Rallye-Sportprogramm. Ausserdem lassen sich Heckantrieb, Allrad oder der optionale Automatik-Modus wählen und lässt sich die Geländeuntersetzung aktivieren. Zur serienmässigen Hinterachssperre gibts auf Wunsche auch eine für die Vorderachse. Beide lassen sich über robuste Schalter auf dem Armaturenbrett aktivieren.
... in Aktion
Wir aktivieren Untersetzung und hintere Sperre und rollen im leichten Gefälle an. Per Hillholder steht der Bronco auch im Gefälle sicher, selbst wenn man das Bremspedal lupft – auch im Rückwärtsgang. Schräglagen meistert der Fünfplätzer problemlos. Und per Bergabfahrhilfe kriecht er konstant Hänge herab, in denen Fussgänger mit Bergschuhen ins Rutschen gerieten. Füsse weg von den Pedalen, denn der Bronco schaffts ganz allein.
Antrieb 2,3-R4-Benziner, 304 PS (224 kW), 441 Nm@3400/min, 10-Stufen-Automat, 4x4
Fahrleistungen 0–100 km/h k.A., Spitze k.A.
Masse L/B/H 5,05/2,01/2,00 m, Gewicht 2364 kg, Laderaum 1007-2196 l
Umwelt WLTP k.A., Energie k.A.
Preise noch offen
Die technischen Daten basieren auf der US-Version. Die Daten für die Europa-Modelle des Bronco liegen noch nicht vor.
Antrieb 2,3-R4-Benziner, 304 PS (224 kW), 441 Nm@3400/min, 10-Stufen-Automat, 4x4
Fahrleistungen 0–100 km/h k.A., Spitze k.A.
Masse L/B/H 5,05/2,01/2,00 m, Gewicht 2364 kg, Laderaum 1007-2196 l
Umwelt WLTP k.A., Energie k.A.
Preise noch offen
Die technischen Daten basieren auf der US-Version. Die Daten für die Europa-Modelle des Bronco liegen noch nicht vor.
Unten wartet die Verschränkungsstrecke, auf der bis zu zwei Räder hilflos in der Luft spulen. Per Standgas zieht sich der Offroader trotzdem über die Bodenwellen. Dank Geländetempomat hält der Bronco bis 31 km/h selbsttätig im Gelände das Tempo, während wir uns nur auf Lenken konzentrieren müssen. Und darauf, uns im richtigen Moment ans Lenkrad zu krallen, wenn das Auto in Bodensenken kippt, weil nur noch zwei Pneus Grundberührung haben.
Und abseits des Geländes?
Robust im Gelände, aber dann raubeinig auf der Strasse? Das war einmal: Der Bronco lenkt sich auf Asphalt locker, bleibt dank der kantigen Karosserie trotz bis zu fünf Metern Länge sehr übersichtlich. Mit Geländereifen leidet natürlich der Komfort, obwohl sich der Bronco weniger rumplig fährt als beispielsweise der direkte Konkurrent Jeep Wrangler. Feines Fahrwerk und Ziegentalente lassen nur schwerlich vereinbaren.
Zeitgemäss wirkt die Ausstattung mit digitalen Instrumenten, Navigation, Digitalradio DAB+ und zahlreichen Assistenten. Im Innenraum kommt leider viel Plastik zum Zug, das sich aber eben auch leicht abwaschen lässt nach einem Tag im Schlamm. Zudem dürfte es den Preis drücken: Der ist zwar noch nicht bekannt, dürfte aber unter dem des viertürigen Jeep Wrangler (95'900 Fr.) liegen, der in der Schweiz aber nur als Plug-in-Hybrid (381 PS/281 kW) geliefert wird. Los gehts mit dem Bronco erst 2023.