Erster Test: Skoda Elroq 85
Des Schweizers Liebling überzeugt auch beim Fahren

Der Skoda Elroq ist die Elektroalternative zum kompakten Karoq. Erstmals müssen Kunden keinen Preisaufschlag zum Verbrennermodell zahlen. Wir wollten wissen, ob der neue, eben vom Publikum zum Schweizer Auto des Jahres gewählte Elroq auch auf der Strasse überzeugt.
Publiziert: 10.12.2024 um 12:25 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2024 um 14:06 Uhr
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Obwohl der neue Skoda Elroq noch gar nicht bei den Händlern steht, schaffte der Elektro-SUV letzte Woche bei der Publikumswahl zum Schweizer Auto des Jahres 2025 Rang 1.
Foto: IvoHercik.com

Auf einen Blick

  • Skoda Elroq: Beliebtes Elektro-SUV vor Markteinführung getestet
  • Moderne Optik, gute Verarbeitung und typische Skoda-Attribute überzeugen
  • Preis ab 36'300 Franken, Reichweite bis 579 km, Ladeleistung 175 kW
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Wolfgang Gomoll und Raoul Schwinnen

Blindes Vertrauen: Obwohl der neue Skoda Elroq noch gar nicht bei den Schweizer Händlern steht, schaffte der Elektro-SUV letzte Woche bei der Publikumswahl zum Schweizer Auto des Jahres 2025 bei 10’000 teilnehmenden Leserinnen und Lesern von Blick, SonntagsBlick, Schweizer Illustrierte, L’Illustré und La Domenica sowie den Usern von Carmarket.ch auf Anhieb Rang 1. Bevor im ersten Quartal 2025 die ersten Exemplare an die Kunden ausgeliefert werden, fuhren wir den Elektro-SUV bereits und wissen deshalb, was er wirklich kann.

Eines vorweg: All jene, die den Elroq zu ihrem Lieblingsauto 2025 gewählt haben, liegen nicht falsch. Der Elroq bietet die typischen Skoda-Attribute. Er ist sauber verarbeitet und seine Optik nimmt das Facelift des Enyaq, das Anfang 2025 ansteht, vorweg. «Modern Solid», nennen die Skoda-Designer diese neue Formensprache. In der Schweiz wird der Elroq in drei Varianten angeboten: zum Verkaufsstart mit 82-kWh-Batterie als Elroq 85 und 85 Sportline mit Heckantrieb, 286 PS (210 kW) ab 42’200 beziehungsweise 45’650 Franken. Im zweiten Halbjahr 2025 kommen dann noch der Elroq 85 X mit zweitem E-Motor vorne, folglich 4x4 und 299 PS (220 kW) sowie der sportliche Elroq RS dazu. Diese Preise stehen allerdings noch nicht fest.

Preise starten ab 36'300 Franken

Die Einstiegsversion in der Schweiz ist der Elroq 60 mit kleinerem 55-kWh-Akku und 170 PS (125 kW) ab 36’300 Franken. Zum Vergleich: Der Verbrenner-Karoq, allerdings mit «nur» 115 PS (85 kW), startet bei uns ab 34’040 Franken. «Erstmals stellen wir bei einem E-Auto die Preisparität zu einem Verbrennermodell her», erklärt Skoda-Chef Klaus Zellmer bei der Präsentation des neuen Modells. In der Schweiz stimmt das nicht ganz. Doch zur Ehrenrettung des Skoda-Chefs sei erwähnt, dass es in Deutschland eine weitere Elroq-Basisversion, den Elroq 50 ab 33’000 Euro, gibt. Und dann passt die Aussage von Zellmer, der grosse Erwartungen an den neuen Stromer hat. Der Elroq soll mit rund 20’000 verkauften Einheiten pro Jahr das neue E-Volumenmodell der Marke werden.

Wir nehmen im Elroq 85 Platz und lassen unseren Blick übers Cockpit schweifen. Wir sehen ein fünf Zoll grosses Display hinter dem Lenkrad sowie einen 13 Zoll grossen Touchscreen rechts daneben. Dazu ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen, dessen Inhalte quasi ins Blickfeld vor uns auf die Strasse projiziert werden. Diese Anzeige ist selbst bei hellem Sonnenlicht gut zu erkennen. Die Bedienung stellt uns ebenfalls vor keine grossen Probleme und wie mittlerweile üblich, lässt sich das Smartphone via Apple CarPlay oder Android Auto problemlos ins Infotainment einbinden.

Und wie siehts mit der Reichweite aus? Skoda verspricht mit der grossen 82-kWh-Batterie im Elroq 85 eine WLTP-Reichweite von 579 Kilometern und dank 400-Volt-Technik eine ordentliche Ladeleistung von maximal 175 kW. Beim Start unserer Testfahrt sind die Akkus voll, das System verspricht 447 Kilometer Reichweite (basierend auf den Verbrauchswerten des Fahrers vor uns). Wir kommen bei unserer Fahrt bei einer Aussentemperatur von 7 Grad auf einen Durchschnittsverbrauch von 21,3 kWh/100 km. Skoda gibt im Datenblatt 16,6 kWh/100 km an.

Angenehm straffe Grundabstimmung

Beim Fahren macht der Elroq eine gute Figur. Sein Fahrwerk ist ausgewogen austariert, mit einer angenehm straffen Grundabstimmung. Die Fahrmodi Eco, Normal und Sport unterscheiden sich spürbar. Wobei man selbst auf Eco noch flott genug unterwegs ist. Gut: Sobald wir einen deutlich spürbaren Druckpunkt im Gaspedal überwinden, wird die gesamte Leistung inklusive des Drehmoments von 545 Nm freigesetzt. Kitzeln wir alles aus dem Antriebsstrang, schafft der Elektro-SUV den Sprint von 0 auf 100 km/h in 6,6 Sekunden und wird bis maximal 180 km/h schnell. Wer will, kann sich zudem im Fahrprogramm «Individual» seine eigene Konfiguration zusammenstellen. Auch die Rekuperation lässt sich variabel über Wippen am Lenkrad in drei Stufen plus Segeln einstellen. Doch One-Pedal-Fahren bis zum völligen Stillstand ist selbst in der stärksten Rekuperationsstufe nicht möglich.

DCX STORY: doc7yepcaupjqdwy3w4nf3 [Schnellcheck Skoda Elroq 85]

Punkto Raumangebot spielt der kompakte, 4,49 Meter lange Elroq die typischen Skoda-Qualitäten aus. Vorne, aber auch hinten finden Erwachsene bequem Platz. Der Kofferraum bietet auf einer ebenen Fläche 470 bis 1580 Liter Volumen. Und natürlich fehlen auch die Simly-clever-Lösungen nicht: Neben dem schon obligaten Schirm in der Fahrertür gibts unter der Hutablage ein Netz, in dem sich zum Beispiel das Ladekabel oder auch ein Mantel unterbringen lässt.

Nach unserer ersten Testfahrt können wir somit bestätigen, dass all jene, die den Elroq quasi in blindem Vertrauen, ohne ihn zuvor live gesehen oder gefahren zu haben, zum Lieblingsauto der Schweiz 2025 gewählt haben, ein gutes Gespür hatten. Der Skoda Elroq ist tatsächlich ein gutes und relativ preiswertes Elektroauto, das so auch die Verkaufserwartungen des Chefs erfüllen könnte.

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