Der coole Naturbursche
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Hyundai i20 im ersten Test:Der coole Naturbursche

Erster Test: Hyundai i20
Der coole Naturbursche

Zu vernünftig kommt jetzt auch noch cool: War Hyundais kleiner i20 bislang ein rationaler Kleinwagen, spricht er nun mit Geräuschen aus der Natur auch unsere Herzen an.
Publiziert: 17.10.2020 um 04:35 Uhr
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Der vernünftige Hyundai i20 wird in seiner dritten Generation cool.
Foto: Werk
Martin A. Bartholdi

Die Wellen rauschen. Die Würfel drehen sich. Es fühlt sich an, als könnten wir in den Herbstferien der kalten und grauen Schweiz entrinnen und einen Eistee am Strand schlürfen.

Doch das Rauschen des Meeres kommt aus den Lautsprechern und übertönt das Rauschen des Fahrtwindes. Die Würfel sind zwar eisblau, aber nur digital vor uns im witzig animierten Armaturenbrett. Sie drehen sich in regelmässigen Abständen um die eigene Achse. Es sind nette Spielereien, die dem Cockpit des neuen Hyundai i20 eine völlig neue Coolness geben.

Ein bisschen von allem

Aus dem eher schlichten und vernünftigen Koreaner ist ein frischer und frecher Kleinwagen geworden. Optisch sieht er mit der ausdrucksstarken Front und den gezackten LED-Heckleuchten so hipp aus wie ein Citroën C3 oder Nissan Micra. Das Cockpit ist etwas nüchterner als beispielsweise im Mini, aber der i20 holt das mit den digitalen Instrumenten und den Naturgeräuschen (neben Meeresrauschen gibts Wald, Regentag, Strassencafé, warmer Kamin und verschneites Dorf) wieder auf. Und wie der Vorgänger bleibt er so praktisch und vernünftig wie ein Renault Clio oder VW Polo. Denn im Fond des 4,04 Meter langen i20 stimmt das Platzangebot, obwohl er mit 1,45 Meter Höhe 2,4 Zentimeter flacher wurde. Das Ladevolumen beträgt 352 bis 1165 Liter (Mildhybrid: 262 bis 1075 Liter).

Für jeden Geschmack

Beim Antrieb bietet der i20 eine überschaubare Auswahl: Es gibt einen Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 100 oder 120 PS sowie 172 oder 200 Nm. Beide sind wahlweise mit 6-Gang-Handschaltung oder 7-Stufen-Doppelkupplungsautomat erhältlich. Bei der 120-PS-Version handelt es sich um einen Mildhybrid, was den Verbrauch um drei bis vier Prozent senken soll. Er gönnt sich 5,5 Liter, während bei der 100-PS-Version der Verbrauch bei 5,6 (Handschalter) oder 5,8 Liter (Automat) liegt. Leistungsmässig ist der Unterschied zwischen den beiden Motoren gering. In hügeligen Gebieten empfiehlt sich aber eher die stärkere Variante, da sie Steigungen weniger angestrengt meistert. Doch in der Stadt reicht die Version mit 100 PS locker.

Kaum Schwächen

Das Fahrwerk ist eher etwas straff, aber keineswegs unkomfortabel. Auch längere Strecken sind dank der für einen Kleinwagen ruhigen Strassenlage auf der Autobahn kein Problem – selbst in Deutschland. Bei Tempo 180 fährt sich der i20 völlig unaufgeregt und das Lenkrad liegt ruhig in der Hand. Die Lenkung ist leichtgängig, um bequem durch die City zu flitzen, wirkt aber nicht nervös. Beim Getriebe gibts keine falsche Wahl: Die Handschaltung gefällt mit kurzen, präzisen Schaltwegen. Die Automatik dürfte im ersten und zweiten Gang noch etwas prompter schalten, verrichtet sonst aber ihre Arbeit unauffällig.

Der neue i20 ist ab sofort erhältlich. Die Einstiegsversion kostet ab 16'490 Franken. Die digitalen Instrumente sind ab 21'300 Franken an Bord und für die Versionen mit dem 10,25-Zoll-Touchscreen werden mindestens 24'700 Franken fällig. Die 120 PS starken Mildhybrid-Versionen starten ab 26'900 Franken. So wird der i20 mit seinen Ambiente-Geräuschen aus der Natur regelrecht zum Naturburschen.

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