Gewagtes Design, plumpes Plastik und Budgetpreis: Das war einmal bei Hyundai. Die koreanische Automarke ist längst aus dem Schatten europäischer Marken getreten und baut ansprechende Autos mit modernster Technologie. Bei den alternativen Antrieben gehört Hyundai mit Batterie-Stromern, Hybriden und dem Wasserstoff-Modell Nexo sogar zu den Technologietreibern.
Bestes Beispiel für den Wandel der Koreaner ist der Santa Fe. Der grosse SUV mit bis zu sieben Sitzen war einst eine typische Familienkutsche – gross, praktisch, vernünftig. Doch längst ist er Hyundais Flaggschiff in Europa mit properem Design. Die vor zwei Jahren vorgestellte dritte Auflage des Santa Fe wird jetzt aufgefrischt. Der dreidimensionale Kühlergrill wird wuchtiger; dazu gibts T-förmiges Tagfahrlicht – von der Haubenkante bis zu den Scheinwerfern. Damit schaut der Santa Fe jetzt fast so prunkvoll aus wie der in Europa nicht angebotene Palisade.
So tickt die Autobranche
Auch die Technik wird komplett umgekrempelt dank neuer Plattform. Normalerweise gibt es die nur für eine komplett neue Modellgeneration und nicht bloss zur Auffrischung zur Mitte des Modellzyklus. Besonders wichtig: Ab sofort können die Kabelbäume auch Strom zum Fahren weiterleiten.
Deshalb können jetzt auch die Santa-Fe-Antriebe elektrifiziert werden. Dafür war die bisherige technische Basis nicht ausgelegt. Ab September ist der Siebensitzer mit Mild-Hybrid-System und ab Anfang nächsten Jahres auch als Plug-in-Hybrid verfügbar. Dabei teilt er sich die Technik mit dem neuen Sorento von Schwestermarke Kia, der ebenfalls im Herbst in die Schweiz rollt.
Das kann der kleine Hybrid
Der Mildhybrid besteht aus einem 1,6 Liter grossen Turbobenziner sowie einer 44 kW (60 PS) starken Elektromaschine, die sich im Gehäuse der Sechsgang-Automatik befindet. Damit bringt es der Santa Fe auf eine Systemleistung von 230 PS (169 kW) und 350 Nm maximales Drehmoment. Als Energiequelle dient eine 1,49-kWh-Lithium-Ionen-Batterie. Wie bei allen Mildhybriden dient dies nicht dazu, rein elektrisch zu fahren, sondern als Boost, zum Segeln und zum Betrieb der elektrischen System an Bord. Geladen wird die Batterie durch Rekuperation.
Details zum Plug-in-Hybrid liegen noch nicht vor. Er dürfte aber ebenfalls mit dem Turbobenziner bestückt sein und einen E-Motor an der Hinterachse haben, um über 4x4 zu verfügen. Die Systemleistung dürfte über den 230 PS des Mildhybrid liegen und die elektrische Reichweite mindestens 50 Kilometer betragen. Neben den beiden elektrifizierten Benzinmotoren wird es den Santa Fe weiterhin auch mit einem 2,2-Liter-Turbodiesel mit Allrad geben, der neu zwei PS mehr und damit 202 PS und 440 Newtonmeter maximales Drehmoment liefert. Er verfügt serienmässig über einen Acht-Stufen-Doppelkupplungsautomaten.
Neues Innenleben
Viel tut sich auch im Innenraum. Der Touchscreen wächst auf 12,3 Zoll und Drehknöpfe und Automatikhebel verschwinden – die Fahrstufen werden nun per Knopfdruck ausgewählt. Die Mittelkonsole wird höher und wuchtiger. Dort lassen sich nun Fahrmodi und Klimaanlage einstellen. Dazu gibts neue komplett digitale Instrumente, ein Head-up-Display und verbesserte Assistenten inklusive autonomer Fahrfunktionen. Zum Platzangebot verraten die Koreaner noch nicht viel, aber es dürfte kaum kleiner werden, und optional ist der Santa Fe weiterhin als Siebensitzer erhältlich. Die Preise stehen allerdings noch nicht fest.