Erste Fahrt im Elektro-Crossover ë-C3 Aircross
Citroën legt seinen Günstig-SUV höher

Mit dem neuen ë-C3 Aircross lanciert Citroën einen weiteren Stromer zum bezahlbaren Preis. Parallel dazu gibts den Kompakt-SUV aber weiterhin auch als Verbrenner – mit optional sieben Plätzen! Alle Eindrücke zum neuen C3 Aircross gibts im Fahrbericht.
Publiziert: 05:58 Uhr
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Aktualisiert: 05:59 Uhr
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Citroën hat die neuste Generation des C3 Aircross vorgestellt.
Foto: Adrien Cortesi

Auf einen Blick

  • Citroën bringt den neuen C3 als höhergelegte Version C3 Aircross
  • Erhältlich als Elektro-, Hybrid- und Benzinmodell mit optional sieben Sitzen
  • Elektrische Version bietet 113 PS, 300 km Reichweite und 100 kW Ladeleistung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Citroën hat ein schwieriges Autojahr hinter sich: In der Schweiz konnten die Franzosen 2024 rund elf Prozent weniger Fahrzeuge als ein Jahr zuvor einlösen. Umso grösser ist die Vorfreude aufs 2025: Mit dem Günstig-Stromer ë-C3 startete im Herbst 2024 bereits eines der ersten europäischen bezahlbaren Elektroautos.

Nun folgt die höhergelegte Version des kleinen Stromers: der ë-C3 Aircross. Plattform und Proportionen teilt sich der Kompakt-SUV mit dem kürzlich von uns gefahrenen Opel Frontera. Der seit 2017 gebaute C3 Aircross bleibt in seiner zweiten Generation zwar weiterhin kompakt, wächst aber von 4,15 Meter Länge um 35 Zentimeter auf 4,40 Meter. Neu ist ebenfalls der rustikale und leicht kantige Look und das farblich abgesetzte Dach.

Viel Platz, viel Plastik

Im Cockpit des rund 1,6 Tonnen schweren E-SUV blicken wir auf den mittigen 10,25-Zoll-Bildschirm. In der günstigsten Ausstattungsvariante steht anstelle des Zentraldisplays eine Smartphone-Halterung bereit, womit dann das eigene Gerät als Infotainmentsystem genutzt werden kann. Erfreulich: Die Bedienung für die Klimaanlage erfolgt über die unter dem Screen platzierten Knöpfe. Oberhalb des kleinen Lenkrads thront ein Head-up-Display. Allerdings werden Tempo oder Reichweite nicht direkt auf die Windschutzscheibe projiziert, sondern in die schwarze Einfassung darunter. Das Display wirkt so wie ein Kombiinstrument, spart aber Bauraum.

Im Interieur dominiert Hartplastik – dank vieler gepolsterter Materialien wirkt es aber in Anbetracht der Preisklasse hochwertig. Sowohl vorn als auch hinten gibts üppig Raum für Kopf und Beine, optional kann die Verbrennerversion (dazu gleich mehr) mit sieben Sitzen geordert werden. In der dritten Sitzreihe können allerdings höchstens Kinder bequem Platz nehmen. Apropos Platz: Den bietet auch der Kofferraum, der beim Fünfplätzer 460 bis 1600 Liter fasst und über einen doppelten Ladeboden verfügt. Entscheidet man sich hingegen für den Siebensitzer, so schrumpft der Kofferraum auf nur noch winzige 40 Liter – bei umgeklappter dritter Sitzreihe bleiben immerhin 330 statt 460 Liter.

Als Benziner, Hybrid und elektrisch erhältlich

Der C3 Aircross kommt vollelektrisch, mit 48-Volt-Hybridisierung oder gar als reiner Benziner auf den Schweizer Markt. Für den Verbrenner stehen zwei Leistungsstufen mit 100 PS (74 kW) und Handschaltung oder 136 PS (100 kW), Automatik und 48-Volt-Mildhybridisierung zur Verfügung. Beim rein elektrischen ë-C3 Aircross bezieht der Franzose seine Energie aus einer 44 kWh grossen Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie und treibt damit über einen 113 PS (83 kW) und 125 Nm starken Elektromotor die Vorderräder an.

Citroën C3 Aircross: Die Antriebe im Überblick

C3 Aircross (100 PS)

Antrieb 1,2-Liter-R3-Turbo-Benziner, 100 PS (74 kW), 205 Nm, 6-Gang-Schaltgetriebe, Vorderradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 11,4 s, Spitze 179 km/h
Masse L/B/H 4,40/1,80/1,66 m, Leergewicht 1312 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 6,8 l/100 km, 153 g/km CO₂, Energieeffizienz B
Preis ab 18'900 Franken

C3 Aircross Hybrid (136 PS)

Antrieb 1,2-Liter-R3-Turbo-Benziner, 136 PS (100 kW), 230 Nm, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 8,8 s, Spitze 192 km/h
Masse L/B/H 4,40/1,80/1,66 m, Leergewicht 1423 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 6,0 l/100 km, 135 g/km CO₂, Energieeffizienz C
Preis ab 25'390 Franken

ë-C3 Aircross

Antrieb 1 Elektromotor, 113 PS (83 kW), 125 Nm, 1-Ganggetriebe, Vorderradantrieb, Akku 44 kWh brutto, Laden AC/DC 11/100 kW, 20–80 % in 26 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 12,9 s, Spitze 143 km/h, Reichweite WLTP 300 km
Masse L/B/H 4,40/1,80/1,66 m, Leergewicht 1641 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 20,3 kWh/100 km, 0 g/km CO₂, Energieeffizienz B
Preis ab 26'490 Franken

C3 Aircross (100 PS)

Antrieb 1,2-Liter-R3-Turbo-Benziner, 100 PS (74 kW), 205 Nm, 6-Gang-Schaltgetriebe, Vorderradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 11,4 s, Spitze 179 km/h
Masse L/B/H 4,40/1,80/1,66 m, Leergewicht 1312 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 6,8 l/100 km, 153 g/km CO₂, Energieeffizienz B
Preis ab 18'900 Franken

C3 Aircross Hybrid (136 PS)

Antrieb 1,2-Liter-R3-Turbo-Benziner, 136 PS (100 kW), 230 Nm, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 8,8 s, Spitze 192 km/h
Masse L/B/H 4,40/1,80/1,66 m, Leergewicht 1423 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 6,0 l/100 km, 135 g/km CO₂, Energieeffizienz C
Preis ab 25'390 Franken

ë-C3 Aircross

Antrieb 1 Elektromotor, 113 PS (83 kW), 125 Nm, 1-Ganggetriebe, Vorderradantrieb, Akku 44 kWh brutto, Laden AC/DC 11/100 kW, 20–80 % in 26 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 12,9 s, Spitze 143 km/h, Reichweite WLTP 300 km
Masse L/B/H 4,40/1,80/1,66 m, Leergewicht 1641 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 20,3 kWh/100 km, 0 g/km CO₂, Energieeffizienz B
Preis ab 26'490 Franken

Wir beginnen unsere Testfahrt auf den Strassen westlich von Barcelona (Spanien) im rein elektrischen ë-C3. Die 113 PS hören sich nach wenig an, doch reichen locker aus, um im Verkehr mitzuschwimmen. Ab höheren Geschwindigkeiten wirds spürbar zäher, mit mehreren Insassen an Bord dürfte das schon vorher der Fall sein. Dafür überzeugt das Fahrwerk mit seiner komfortablen, jedoch nicht zu weichen Abstimmung, womit Querfugen gekonnt ausgebügelt werden. Der elektrische Aircross fährt sehr entspannt, lenkt sich genügend präzise und leichtgängig. Abzüge gibts für die bescheidene Reichweite von nur rund 300 Kilometern. Und die bescheidene Ladeleistung von 100 kW (20–80 Prozent in 26 Minuten) macht den ë-C3 Aircross zudem nur bedingt langstreckentauglich. Potenzielle Kundinnen und Kunden werden den elektrischen Kompakt-SUV deshalb wohl eher rund um Städte und Agglomerationen nutzen. Da wiederum punktet der Franzose mit seinen kompakten Abmessungen und guter Übersicht.

So fährt sich der aufgefrischte Citroën ë-C4

Citroën hat auch der Kompakt-Limousine C4 eine Auffrischung verpasst. Diese umfasst mehr optische als technische Veränderungen. Dazu zählen eine neu gestaltete Front, ein überarbeitetes Heck und ein aktuelles Infotainmentsystem mit 7,0 statt wie bisher 5,5 Zoll grossem Mittelscreen. Beim Antrieb stehen wie bisher zwei Benziner mit 48-Volt-Mildhybridisierung und 100 oder 136 PS (74 oder 100 kW), ein 131 PS (96 kW) starker reiner Benziner und zwei Elektroantriebe mit 136 oder 156 PS (100 oder 115 kW) zur Wahl.

Rund um Barcelona konnten wir die stärkere der beiden E-Varianten einem ersten Test unterziehen – und staunen: Beim flotten Antritt merken wir einen markanten Unterschied zum davor gefahrenen ë-C3 Aircross, auch wenn das Plus an Leistung nur rund 40 PS beträgt. Der C4 fährt entspannt, das Fahrwerk dämpft komfortabel, aber nicht zu weich, die Lenkung arbeitet ausreichend präzise. Die Reichweite gibt Citroën mit maximal 420 Kilometern an, geladen wird die 54-kWh-Batterie mit 100 kW in 35 Minuten von null auf 80 Prozent. In der Schweiz startet der schwächere der beiden Stromer bei 29'900, der von uns gefahrene ë-C4 kostet mindestens 33'400 Franken. Der günstigste Antrieb ist der 100-PS-Hybrid, der bei 23'900 Franken beginnt.

Adrien Cortesi

Citroën hat auch der Kompakt-Limousine C4 eine Auffrischung verpasst. Diese umfasst mehr optische als technische Veränderungen. Dazu zählen eine neu gestaltete Front, ein überarbeitetes Heck und ein aktuelles Infotainmentsystem mit 7,0 statt wie bisher 5,5 Zoll grossem Mittelscreen. Beim Antrieb stehen wie bisher zwei Benziner mit 48-Volt-Mildhybridisierung und 100 oder 136 PS (74 oder 100 kW), ein 131 PS (96 kW) starker reiner Benziner und zwei Elektroantriebe mit 136 oder 156 PS (100 oder 115 kW) zur Wahl.

Rund um Barcelona konnten wir die stärkere der beiden E-Varianten einem ersten Test unterziehen – und staunen: Beim flotten Antritt merken wir einen markanten Unterschied zum davor gefahrenen ë-C3 Aircross, auch wenn das Plus an Leistung nur rund 40 PS beträgt. Der C4 fährt entspannt, das Fahrwerk dämpft komfortabel, aber nicht zu weich, die Lenkung arbeitet ausreichend präzise. Die Reichweite gibt Citroën mit maximal 420 Kilometern an, geladen wird die 54-kWh-Batterie mit 100 kW in 35 Minuten von null auf 80 Prozent. In der Schweiz startet der schwächere der beiden Stromer bei 29'900, der von uns gefahrene ë-C4 kostet mindestens 33'400 Franken. Der günstigste Antrieb ist der 100-PS-Hybrid, der bei 23'900 Franken beginnt.

Viel Auto für wenig Geld

Wer entspannter auf Langstrecken reisen will, kann auf einen der beiden Benziner ausweichen. Uns stand der C3 Aircross mit 136 PS starkem 1,2-Liter-Dreizylinder und leichter E-Unterstützung ebenfalls für eine Proberunde zur Verfügung. Unser Eindruck: Die Hybridversion kommt zwar nicht an die Gelassenheit und Ruhe des ë-C3 heran, schafft mit einem Tankstopp (WLTP 6,0 l/100 km) aber deutlich über 500 Kilometer und tritt auch etwas zackiger an: Die 100er-Marke fällt nach 8,8 Sekunden, bei 192 km/h ist Schluss. 

Ob Hybrid oder Stromer: Beim C3 Aircross erhalten Kunden definitiv viel Auto für wenig Geld. Während die Hybridversion bei 25'390 Franken startet, gehts beim ë-C3 ab 26'490 Franken los. Wer es noch günstiger will, greift auf den reinen Benziner mit 100 PS und Handschalter zurück, der ab 18'900 Franken ebenfalls ab April beim Händler steht.

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