Aufgefrischter Skoda Scala im ersten Test
Ist der Scala der bessere Golf?

Skodas kompakter Scala erhält nach fünf Dienstjahren eine Modellauffrischung. Zu den Updates gehören leichte optische Retuschen, neue Scheinwerfer und optimierte Motoren. Blick konnte die günstigere Alternative zum Konzernbruder VW Golf bereits ausprobieren.
Publiziert: 23.02.2024 um 13:07 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2024 um 13:20 Uhr
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Skoda hat den beiden Geschwistermodellen Kamiq (links) und Scala ein neues Gesicht verpasst.
Foto: ŠKODA AUTO
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Der Scala gehört seit seinem Debüt 2019 in der sogenannten Golf-Klasse zu den zehn meistverkauften Autos Europas. In der Schweiz zählt der Kompaktwagen auf Basis des Konzernbruders VW Golf, der dieses Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum feiert, aber nicht zu den Bestsellern des tschechischen Autobauers: Vom 4,36 Meter langen Scala konnte Skoda im letzten Jahr lediglich 677 Exemplare verkaufen. Zum Vergleich: Der meistverkaufte Skoda im 2023 war mit 5159 Exemplare der vollelektrische Enyaq. Mit der Modellauffrischung soll der Kompaktwagen nun fit für die zweite Lebenshälfte gemacht werden. 

Dezente optische Änderungen

Die optischen Eingriffe halten sich dabei in Grenzen. So erhält der Scala umgestaltete Front- und Heckstossstangen. Zudem hat Skoda die Scheinwerfer neu designt und bietet ab sofort optionale Matrix-LED-Scheinwerfer an. Darüber hinaus haben die Tschechen die Lichtintensität erhöht und die Scheinwerfer schlanker gemacht.

Wie schon aussen, gibts auch innen keine grossen Veränderungen. Der 8,25-Zoll-Touchscreen strahlt serienmässig oberhalb der Mittelkonsole – mit dem optionalen Navigationspaket misst er 9,2 Zoll. Die virtuellen Instrumente kann der Kunde serienmässig in acht oder optional in zehn Zoll ordern. Der bekannte Eiskratzer im Tankdeckel besteht jetzt aus rezykliertem Plastik, zudem gibts Smartphone-Taschen an den Rückseiten der Vordersitze und eine herausnehmbare Ablagebox im Mitteltunnel.

Elektrisch? Fehlanzeige!

Bei den Motoren stehen lediglich ein Einliter-Benziner mit 115 PS (85 kW) und 200 Newtonmeter Drehmoment oder ein 1,5-Liter-Benziner mit 150 PS (110 kW) und 250 Newtonmeter zur Wahl – auf eine Elektrifizierung wird verzichtet. Beide Motorisierungen können auf Wunsch in der sportlichen Ausstattungslinie Monte Carlo geordert werden. Die grössten Änderungen bekommt der Einliter-Benziner mit 115 PS, welchen wir im Scala testen konnten (Kamiq siehe Box). Diesel und Allrad sucht man bei ihm aber vergeblich – der Antrieb erfolgt stets über die Vorderräder. Bei der kleineren Motorisierung können Kunden zwischen einem manuellen Sechsganggetriebe oder dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) wählen. Der grössere Motor ist nur mit DSG erhältlich. 

Das ist der Skoda Kamiq

Der tschechische Crossover basiert, wie auch seine leicht kürzeren Konzernbrüder Seat Arona und VW T-Cross, auf dem modularen MQB-Baukasten. Optisch erhält der 4,24 Metern lange Kamiq einen neuen Kühlergrill, der nun senkrechter im Wind steht und so den Kompakt-SUV bulliger aussehen lässt. Ab zur Testfahrt im 115 PS starken Kamiq mit Handschalter: Die Kupplung ist nicht zu hart und nicht zu weich, sondern im komfortablen Mittelmass. Das Fahrwerk meldet Querrillen zuverlässig und lässt die Karosserie nicht nervig nachwippen. Die Lenkung biete gute Rückmeldung zur Fahrbahn und spricht direkt an.

Kopf- und Beinfreiheit bietet der Crossover auch für grossgewachsene Insassen reichlich – besonders auf den Vordersitzen. Im Fond wirds etwas enger: Die Kopffreiheit ist eher knapp, dafür geniesst auch hier üppige Beinfreiheit. In den Kofferraum passen 400 Liter, bei umgeklappten Rücksitzen sinds 1395 Liter. Skoda gibt den Verbrauch mit 5,7 l/100 km an, wir hatten nach einer längeren Autobahnfahrt in Deutschland etwas mehr als 6,0 Liter im Display. Der Kamiq startet als handgeschalteter 1-Liter-Benziner bei 33'260 Franken, mit 7-Gang-DSG gehts ab 35'010 Franken los. Den Kamiq gibts wie auch den Scala optional in sportlicher Monte-Carlo-Ausstattung.

ŠKODA AUTO

Der tschechische Crossover basiert, wie auch seine leicht kürzeren Konzernbrüder Seat Arona und VW T-Cross, auf dem modularen MQB-Baukasten. Optisch erhält der 4,24 Metern lange Kamiq einen neuen Kühlergrill, der nun senkrechter im Wind steht und so den Kompakt-SUV bulliger aussehen lässt. Ab zur Testfahrt im 115 PS starken Kamiq mit Handschalter: Die Kupplung ist nicht zu hart und nicht zu weich, sondern im komfortablen Mittelmass. Das Fahrwerk meldet Querrillen zuverlässig und lässt die Karosserie nicht nervig nachwippen. Die Lenkung biete gute Rückmeldung zur Fahrbahn und spricht direkt an.

Kopf- und Beinfreiheit bietet der Crossover auch für grossgewachsene Insassen reichlich – besonders auf den Vordersitzen. Im Fond wirds etwas enger: Die Kopffreiheit ist eher knapp, dafür geniesst auch hier üppige Beinfreiheit. In den Kofferraum passen 400 Liter, bei umgeklappten Rücksitzen sinds 1395 Liter. Skoda gibt den Verbrauch mit 5,7 l/100 km an, wir hatten nach einer längeren Autobahnfahrt in Deutschland etwas mehr als 6,0 Liter im Display. Der Kamiq startet als handgeschalteter 1-Liter-Benziner bei 33'260 Franken, mit 7-Gang-DSG gehts ab 35'010 Franken los. Den Kamiq gibts wie auch den Scala optional in sportlicher Monte-Carlo-Ausstattung.

Wir schwingen uns in den automatisierten 115-PS-Scala, der sich in der Skoda-Modellpalette zwischen dem kleinen Fabia und dem grösseren Octavia positioniert. Skoda hat den Einliter-Dreizylinder-Benziner überarbeitet und ihn effizienter und leistungsfähiger (+5 PS) gemacht. Unter anderem konnten das die Tschechen durch eine variable Steuerung der Ein- und Auslassventile und einem Turbolader mit variabler Turbinengeometrie erreichen. 

Preis ab rund 30'000 Franken

Auf der Strasse kann uns der Scala überzeugen. Natürlich fährt man mit 115 PS keine Rekorde ein – Tempo 100 erreicht der Kompaktwagen in 10,1 Sekunden, elektrisch abgeregelt wird bei 202 km/h. Doch ein Sportwagen will der Scala auch gar nicht sein – um locker im Verkehr mitzuschwimmen, reicht die Leistung allemal. Üblich beim Siebengang-DSG: Das Turboloch beim Anfahren, was je nach Situation eine vorausschauende Fahrweise verlangt. Das Fahrwerk ist zwar straff abgestimmt, filtert starke Unebenheiten dennoch gut aus. Skoda gibt den Verbrauch mit 5,4 Liter pro 100 Kilometer an; nach unserer Testfahrt rund um die deutsche Metropole Frankfurt mit hohem Autobahnanteil zeigt das Display knapp 6,0 Liter an.

Der Radstand von 2,65 Meter sorgt für eine üppige Beinfreiheit, sowohl vorne als auch hinten. Ebenfalls üppig ist das Kofferraumvolumen, welches mit 467 bis 1410 Litern deutlich mehr Platz als der VW Golf (381 bis 1237 l) bietet. Etwas eingeschränkt ist die Kopffreiheit auf den Rücksitzen, doch wählt der Skoda-Fahrer das optionale Panoramaglasdach, wächst auch hinten das Raumgefühl. Bestellen kann man den Scala ab sofort, die Preise starten bei 30’820 Franken für die 115-PS-Version mit Handschalter. Der Automat startet bei 32’570 Franken. Zum Vergleich: Die Preise des VW Golf beginnen bei 32'800 Franken – aber mit 110 PS und Handschaltung. Für uns ist der Skoda Scala deshalb eine gute – und günstigere – Alternative zum Konzernbruder.

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