Jede neue Technologie macht unerwartete Probleme. Als die ersten Sprit-Autos mit teilelektrischem Plug-in-Hybridantrieb (PHEV) und Elektroautos mit Benziner als Stromerzeuger kamen, stellte sich den Ingenieuren eine neue Frage: Was, wenn man stetig mit Strom aus dem Akku fährt und fast nie den Verbrenner braucht? Mechanik will arbeiten, sonst drohen ihr Standschäden.
Auch deshalb schaltet sich der Verbrenner ab und zu ein, mitunter auch etwa zum Füllen der 12-Volt-Betriebsbatterie. Aber nun stellt sich ein weiteres Problem: Wird Sprit nie verbraucht, verdirbt er wie vergessene Milch im Kühlschrank. Benzin altert im Tank – was wir nur im «normalen» Auto nie merken, weil wir es verbrauchen. Aber deshalb startet zum Beispiel auch nach dem Winter der Rasenmäher nicht.
Benzin mag keine Luft
Der Mitsubishi Outlander PHEV etwa fordert laut der deutschen «Auto Motor und Sport», die sich mit dem Thema beschäftigt hat, bei nur seltenem Verbrennerbetrieb zwischendurch dazu auf, 15 Liter frischen Sprit zu tanken. Weshalb? Das deutsche Fachmagazin hat Experten befragt. Laut jenen dauert es zwei Monate bis ein Jahr, dann verflüchtigen sich jene Kohlenwasserstoffe, die beim Kaltstart das Zünden ermöglichen. Hinzu kommt Oxidation: Das Benzin wird zäh und bildet eine Art Schlamm, der Leitungen, Benzinpumpe und Co. verstopfen kann.
Wie schnell, hängt von den Umständen ab: Je wärmer es ist und je leerer der Tank (also mit je mehr Luft darin der Sprit reagieren kann), desto flotter – in luftdichter, kühler Lagerung bliebe das Benzin jahrelang frisch. Deshalb sollte man den Tank eher voll halten, falls man einen PHEV meist elektrisch fährt.
Diesel altert noch flotter
Noch schlechter sind Diesel-Fahrerinnen und -fahrer dran: Diesel altert etwa doppelt so schnell wie Benzin, die «Dieselpest» verstopft dann alles. Aber Plug-in-Hybride sind sehr selten: Peugeot und Volvo hatte zeitweise Diesel-Plug-in-Hybride im Angebot, aktuell kombiniert nur Mercedes den Dieselmotor mit Batterie und Stecker.