Das Lebenselixier des Autos checken und auffüllen
So prüfen Sie den Ölstand

Ohne Öl kann kein Verbrennungsmotor überleben. Aber zu oft verlässt man sich auf den Service oder gar Kontrollleuchten. Zumindest einmal im Monat oder vor der Ferienfahrt sollte man wie eh und je den Ölstand prüfen. Blick verrät, wie es geht.
Publiziert: 15.07.2021 um 11:09 Uhr
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Der Öl-Peilstab ist oft erst auf den zweiten Blick sichtbar, ...
Foto: Timothy Pfannkuchen
Timothy Pfannkuchen

Zugegeben, es ist nicht mehr so oft nötig (und bei Elektroautos gar nicht): Die regelmässige Motoröl-Kontrolle. Früher mussten die Autofahrer dies aber öfters tun, teils wegen Motoren mit hohem Ölverbrauch oder auch Lecks. Doch auch moderne Benziner und noch mehr Diesel benötigen auf 1000 Kilometer Fahrt 0,05 bis 0,25 Liter Öl, ältere Motoren auch mal einen halben Liter oder mehr.

Das heisst: Genau wie den Luftdruck der Reifen sollte man das Lebenselixier des Motors wenigstens bei jedem vierten Tankstopp (oder einmal im Monat) prüfen und unbedingt vor der grossen Ferienfahrt. Die wichtigste Grundregel dabei: Zu wenig Öl schadet dem Motor – und zu viel Öl ist ebenfalls heikel.

Manche Autos messen selbst

Muss ich nicht? Möglich: Einige neue Autos haben Ölstands-Anzeigen oder eine gelbe Ölstands-Warnleuchte (Ölkännchen plus Wellenlinie). Achtung: Nicht als Ölstands-Anzeige gedacht ist die rote Ölkännchen-Warnleuchte. Leuchtet sie bei laufendem Motor, ist der Öldruck zu tief, es besteht akute Gefahr für den Motor. Das kann zwar auch am Ölstand liegen, muss es aber keineswegs. Dann sofort stehenbleiben, Motor aus, Ölstand kontrollieren und die Garage konsultieren.

Betriebsanleitung weiss mehr

Vor der Ölkontrolle sollte man die Bedienungsanleitung des Autos anschauen. Sie verrät, wann man messen soll (manche Marken empfehlen dies bei kaltem Motor), wo der Messstab sitzt, wie die Minimal- und Maximalmarken aussehen und welches Motoröl man bei niedrigem Ölstand dann wo einzufüllen hat.

So kontrolliert man den Ölstand

  1. Der Motor sollte in der Regel warmgefahren sein (zehn Kilometer oder mehr).
  2. Das Auto auf einer ebenen Fläche abstellen.
  3. Motor ausschalten und zwei bis vier Minuten warten.
  4. Haube öffnen, Ölmessstab (meist mit farbigem Haltering) herausziehen.
  5. Ölmesstab mit einem sauberen, unbedingt fusselfreien Lappen oder Papier abziehen.
  6. Sauberen Ölmessstab wieder ganz – also ganz bis zum Anschlag – einstecken.
  7. Ölmessstab herausziehen und den Ölstand zwischen den Markierungen ablesen. Die Markierungen variieren von Auto zu Auto, mal sind es Kerben, mal Linien, mal auch Buchstaben wie L für «low» und H für «high». Siehe Bedienungsanleitung.

Liegt der Ölstand nahe dem Minimum oder gar tiefer, sollte man jetzt Motoröl nachfüllen. Wieviel? Siehe Bedienungsanleitung: In ihr steht die Differenz von der Minimal- zur Maximalmarke. Meist ist es etwa ein, seltener eineinhalb Liter. Im Zweifel wenig (z.B. 0,5 Liter) nachfüllen und erneut messen und erst danach bei Bedarf weiter nachfüllen. Bei deutlich zu hohem Ölstand nicht weiterfahren! Garage oder Hersteller-Hotline fragen, zu viel Öl muss erst abgesaugt werden.

So füllt man Motoröl nach

  1. Öldeckel – oben auf dem Motorblock und schwarz – nach links ganz aufschrauben.
  2. Deckel kopfüber an sicherem Ort ablegen (Innenseite darf keinen Dreck «einfangen»).
  3. Idealerweise Trichter verwenden, damit kein Öl auf Motorteile (Brandgefahr!) läuft.
  4. Motoröl einfüllen. Idealerweise vorsichtshalber maximal halben Liter (siehe oben).
  5. Trichter entnehmen, Deckel bis zu festem Sitz nach rechts wieder aufschrauben.

Was das Öl verrät

Übrigens kann man am Ölpeilstab auch erkennen: Ist das Öl noch goldgelb und transparent, ist es relativ frisch. Ist es tiefschwarz, ist das für sich noch kein Alarmzeichen, aber vielleicht ein Ölwechsel überfällig – siehe Wartungsheft. Erkennt man Fremdkörper (z.B. Metallspäne) oder wirkt das Öl milchig oder anderweitig anders als sonst, sollte man lieber mal die Garage anrufen. Ebenso, falls der Ölstand ohne Nachfüllen von Öl seit der letzten Kontrolle gestiegen ist.

Welches Motoröl?

Auch bei der Frage nach dem richtigen Motorenöl gibt die Bedienungsanleitung Auskunft. Heute eher selten sind nur allgemeine Angaben wie die Viskosität (z.B. 10W-40), oft sind ACEA- (z.B. ACEA A3/B4) oder andere Hersteller-Spezifikationen angegeben – die findet man auf dies erfüllenden Motoröl-Flaschen. Nimmt man anderes Öl, riskiert man die Garantie.

Billiges Mineralöl oder das teure synthetische Öl? Im Regelfall reicht Mineralöl, ein hochdrehender, hochbelasteter Motor bevorzugt synthetisches Öl (man darf aber auch mischen). Und: Nicht versehentlich für Viertakter zu Zweitakter-Öl oder beim Benziner zu Öl speziell für Diesel greifen.

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