Es sind Geschichten, die das Leben schreibt: Vor 35 Jahren bewerben sich die Zwillingsbrüder Marco und José Carlos Pavone bei Volkswagen mit dem festen Entschluss, Designer beim deutschen Autogiganten zu werden. Heute ist Marco Chef des weltweiten Exterieurdesigns der Marke Volkswagen und Bruder José Leiter Design von VW Südamerika. Obwohl ihre Arbeitsplätze Wolfsburg (D) und Sao Paulo (BRA) Tausende Kilometer voneinander entfernt liegen, arbeiten die Brüder eng zusammen. Der Grund ist das neue SUV-Coupé Taigo, das VW nun offiziell vorgestellt hat.
Seit knapp einem Jahr wird der Taigo nämlich bereits im Heimatland der beiden Pavone-Brüder Brasilien angeboten, läuft dort aber unter dem Namen Nivus. Für Europa wurde das Modell, das auf der gleichen Plattform wie der Kleinwagen Polo und der Mini-SUV T-Cross steht, aber mit 4,27 Meter etwas länger gerät, nun optisch angepasst und die Ausstattung aufgewertet. Faktisch ist der Taigo das erste SUV-Coupé von VW in Europa und soll sich trotz ähnlicher Aussenmasse mit deutlich mehr Lifestyle von seinen beiden Plattform-Brüdern abheben.
Der Taigo setzt auf Style
Auffälligste Design-Merkmale sind die coupéhaft abfallende Dachlinie, die von den serienmässigen LED-Scheinwerfern zum Logo laufenden LED-Leuchtleisten an Front und Heck, jede Menge Schürzen und Dekorelemente sowie bis zu 18 Zoll grosse Felgen. Auf Wunsch und je nach Ausstattungslinie gibt es ein schwarzlackiertes oder ein Panorama-Dach. In der höchsten und sportlichsten Ausstattungslinie R-Line bietet VW ein zusätzliches Design-Paket names «Black Style» mit zusätzlichen schwarzen Designelementen an. Bereits ab der zweitniedrigsten Ausstattung «Style» ist der Taigo serienmässig mit Matrix LED-Scheinwerfern, bei VW IQ-Light genannt, ausgestattet.
Innen eine Klasse höher
Innen wird das SUV-Coupé ganz auf eine junge Zielgruppe ausgerichtet und verfügt je nach Ausstattung über digitale Instrumente, Infotainmentsystem mit bis zu 9,2-Zoll-Touchscreen, Wireless Charging, Touchleisten zum Steuern der Klimaanlage und 300-Watt-Beats-Soundsystem. Auch bei den Assistenzsystemen ist der Taigo eher eine Klasse höher angesiedelt – gegen entsprechendes Entgelt, versteht sich – und fährt dank VWs Travel Assist autonom nach Level 2 – der Taigo lenkt, bremst und beschleunigt dann selbstständig. Spurhalte- und Notbremsassistent sind immer serienmässig an Bord. Der Kofferraum ist trotz abfallender Dachlinie mit 438 Litern nur marginal kleiner als beim SUV-Bruder T-Cross (bis 455 Liter), und auch eine Anhängerkupplung ist optional verfügbar.
TSI-Topversion mit 150 PS
Bei den Antrieben soll es zumindest vorerst keine elektrifizierten Hybridversionen geben. VW setzt stattdessen auf zwei Dreizylinder-TSI-Motoren mit 95 oder 110 PS sowie als Topversion auf einen Vierzylinder-TSI-Motor mit 150 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 183 km/h, 191 km/h und 212 km/h. Gangwechsel erfolgen je nach Motorisierung manuell per 5-Gang- oder 6-Gang-Schaltgetriebe oder per automatischem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.
In der Schweiz ist der Taigo ab Herbst bestellbar, die ersten Auslieferungen sind für Dezember geplant. Genaue Preise gibt VW noch nicht bekannt, sie dürften aber in der Basis-Ausstattung «Taigo» bei knapp über 20'000 Franken starten. Für die Ausstattung «Life», auf die wohl deutlich mehr Kundinnen und Kunden zurückgreifen werden, dürfte es bei mindestens 25'000 Franken losgehen.