VW ID. X Performance
VW zeigt Power-Studie des ID. 7

Kürzlich stellte VW mit dem Konzept ID. GTI den ersten echten Elektro-Sportler auf Basis der Studie ID. 2all vor. Beim ID-Treffen in Locarno kündigt VW mit der Studie ID. X Performance einen weiteren Elektropower-Stromer an.
Publiziert: 16.09.2023 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2023 um 19:49 Uhr
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Während viele andere E-Autohersteller mit aberwitzigen Leistungsdaten brillieren, bietet selbst das Topmodell von VW, der ID. 4 GTX, gerade mal 299 PS.
Foto: ravir film
Wolfgang Gomoll

Eine Erfolgsgeschichte sind VWs ID-Modelle bislang nicht. Die als Volksstromer angepriesenen ID. 3 und ID. 4 offenbarten für VW bis dahin nicht gekannte Verarbeitungs- und Technikschwächen und konnten auch punkto Design nicht restlos bei der potenziellen Kundschaft überzeugen.

Während jedes exotische Start-up aus den USA oder China bei neuen E-Autos mit aberwitzigen Leistungsdaten brillieren, bringt es selbst das Topmodell von VW wie der ID. 4 GTX gerade mal auf 299 PS (220 kW) – sicher mehr als genug fürs tägliche Stromern, aber manchmal darfs auch ein bisschen mehr sein. Nebst dem kürzlich vorgestellten, leistungsstarken ID. GTI Concept auf Basis der Studie ID. 2all, zeigt VW jetzt mit der neuen Studie ID. X Performance ein weitereres sportliches Elektro-Modell.

Power-Upgrade

Die Studie VW ID. X Performance basiert auf dem elektrischen Passat-Pendant ID. 7, der in der Basisversion 286 PS (210 kW) auf die Strasse bringt. Das geplante Spitzenmodell ID. 7 GTX soll mit zwei Elektromotoren, 4 × 4 und voraussichtlich 340 PS (250 kW) Systemleistung sportlichere Kunden ansprechen. Doch das reicht VW noch nicht.

«Für uns war klar, dass wir unser neues Showcar auf dem ID. 7 aufbauen wollen, und dass wir dabei die Performance-Steigerung in den Mittelpunkt stellen. So zeigen wir, was möglich ist», erklärt Andreas Reckewerth, Leiter Gesamtfahrzeug der modularen E-Antriebsbaukasten (MEB). Gesagt, getan. Die Technikabteilung kitzelt alles aus dem Baukasten heraus – das Resultat sind 558 PS (411 kW). Damit spielt die leistungsfähige VW-Studie in der Liga eines Porsche Taycan GTS (517 PS/380 kW) und des Tesla Model 3 (685 PS/504 kW).

Intelligente Kraftverteilung

Damit diese brachiale Kraft auch optimal auf den Boden umgesetzt wird, wird die Leistung mit zwei unterschiedlichen E-Maschinen auf zwei Achsen verteilt. Hinten ist es ein permanenterregter Synchronmotor mit 333 PS (245 kW), vorne ein Asynchronmotor mit 197 PS (145 kW). Der Vorteil: Der vordere Motor kann blitzschnell vom Vortrieb an- sowie wieder abgekoppelt werden und so unbestromt mitlaufen.

Dass die Vorderachse nur dann eingreift, wenns nötig ist, wirkt sich positiv auf die Effizienz aus. VW nutzt dabei die Erfahrungen der Verbrenner-Fraktion und packt den Fahrdynamikmanager, der dem Golf GTI Agilität einhaucht, auch in die sportliche E-Limousine. Dieser verteilt die Antriebskraft des ID. X Performance zielsicher und übernimmt zusammen mit dem ESP auch die Funktion einer Differenzialsperre an der Hinterachse. Die 20-Zoll-265er-Rennsportwalzen helfen zusätzlich beim Grip.

Performance ist alles

Der ID. X Performance trägt seinen Namen nicht umsonst: Der Frontsplitter, der Heckdiffusor und der grosse Heckspoiler bestehen aus Karbon und sorgen für mehr Anpressdruck sowie eine aerodynamische Balance. Die Spur ist um zehn Zentimeter breiter als beim Serienmodell ID. 7 und die Karosserie liegt aufgrund des Sportfahrwerks mit den strafferen Federn um sechs Zentimeter tiefer. Das steigert die Performance des Superstromers. Damit dürfte der Prototyp äusserst agil um die Ecken pfeifen. Ob die Serienvariante dann derart tief am Asphalt schnüffelt, darf allerdings bezweifelt werden. Schliesslich befindet sich die Batterie im Unterboden. Ob der Superstromer mit bis zu 200 kW Ladeleistung allerdings je in Serie gehen wird, steht noch in den Sternen.

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