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Darf es etwas mehr sein? Ein Hofele HG auf Basis der Mercedes G-Klasse, hier sogar mit gegenläufig öffnenden Fondtüren getunt.

Foto: STEFAN BOHRER

Timothy Pfannkuchen

Es gab einmal eine Zeit, in der den Mercedes-Direktoren der Daimler-Teppichetage die Zigarren aus den Mundwinkeln gerutscht wären angesichts solcher Orgien aus Chrom und Leder oder 24-Zoll-Felgen im Jetturbinen-Design. Heute mischt Mercedes mit AMG selbst im Tuningbusiness mit und verträgt sich gut mit Firmen wie Brabus – oder wie der ebenfalls als Hersteller fungierenden Hofele-Design.

Was wäre ein Autosalon wie die Auto Zürich Car Show ohne solche Veredler? Die oft zu Unrecht belächelte Tuningszene ist jene, in der Fans mit besonders deftiger Überdosis Benzin (oder inzwischen auch Strom, siehe hier) im Blut einen ganzen Wirtschaftszweig am Laufen halten, um sich voneinander individuell abzuheben.

Chrom satt und feinstes Leder

Am grossen (fast möchte man in diesem Zusammenhang sagen: fetten) Stand an der Auto Zürich hält Mercedes-Vertragspartner Hofele mit sechs Autos die Fahne optischer Veredelung hoch. Zu sehen gibt es da XL-Räder, fast unanständig viel Chrom, aber auch farblich und qualitativ perfekt durchkomponierte Interieurs, die sogar mit den Zierlinien oder der Farbe der Bremssättel korrespondieren. Und eine der G-Klassen (die bei Hofele HG heissen) hat gar gegenläufige Türen zum Fond.

Auto Zürich 2021 – Das müssen Sie wissen

Datum/Öffnungszeiten: 4. bis 7. November, 10 bis 21 Uhr (Sa/So 10 bis 19 Uhr)
Ort: Messe Zürich
Eintrittspreise: Erwachsene 19 Franken; AHV/IV-Bezüger 12 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 10 Franken; Abendtickets (Do/Fr ab 18 Uhr) 12 Franken; Familientickets (2 Erwachsene, 1–4 Kids bis 16 Jahre) 39 Franken; Dauerkarte 30 Franken
Infos: auto-zuerich.ch
Hinweis: Am Eingang bitte gültiges Covid-Zertifikat und amtlichen Ausweis vorzeigen.

Auto Zürich

Weil die Uhren in der Szene insgesamt noch immer etwas wilder ticken, durften am Stand zur Showeröffnung Models auf High Heels nicht fehlen. Was fehlt, sind nicht Hofele-eigene, opulente Ledersessel im Fond – sondern der Stern an der Front. Hier prangt das Hofele-Logo, rechtlich ist ein Hofele-Komplettfahrzeug kein Mercedes mehr. Aber den Stern darf man später natürlich trotzdem montieren.

Renommierter schwäbischer Tuner

Zwischendurch glaubt man schwäbischen Akzent zu hören. Das macht Sinn: Die Hofele-Design GmbH ist aus dem deutschen Donzdorf östlich von Stuttgart zur Auto Zürich gekommen. Gegründet wurde das Unternehmen 1983 von Martin Hofele, später stiess sein Bruder Michael dazu. Eine Familienschmiede, die die Fans strahlen lässt: Auch das macht die Auto Zürich zur «echten» Automesse.

Übrigens: Auch nach der Auto Zürich sind Hofeles in Zürich zu sehen. Hofele hat auch eine Car Lounge bei der Autowelt Schweiz an der Zürcher Badenerstrasse.