Tokyo Motorshow: Neuer MX-30 enthüllt
Das ist Mazdas erster Stromer!

An der Tokyo Motorshow zieht Mazda das Tuch von seinem ersten Elektromodell. Der neue MX-30 soll ab Sommer 2020 einiges anders machen als andere SUVs mit Elektroantrieb.
Publiziert: 25.10.2019 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2019 um 18:07 Uhr
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Neuer Mazda MX-30: Mit dem SUV-Coupé lanciert Mazda im kommenden Sommer sein erstes Modell mit Elektroantrieb.
Foto: Andreas Faust
Andreas Faust

Bei Mazda hatten sie schon immer ihren eigenen Kopf. Kooperationen mit anderen Herstellern? Nein, danke. Als die Konkurrenz auf Turbomotoren umstellte, entschied sich Mazda bewusst für Sauger mit spezieller Verdichtung, um den Verbrauch zu senken. Zuletzt wurde der weltweit erste Diesotto-Motor lanciert, der als Benziner so tut, als sei er ein Diesel. Und als Hybride und batterieelektrische Stromer zum Hype wurden, hielt sich Mazda vornehm zurück: Brauchen wir noch nicht, müssen wir nicht haben.

Umso überraschender nun die Präsentation des neuen MX-30 an der Toyko Motorshow: Das fünfplätzige SUV-Coupé kommt als erster Stromer der Marke im kommenden Sommer auf den Markt. Technisch übernimmt der MX-30 einiges vom gerade lancierten CX-30 – warum dann das Kürzel MX? Chefdesigner Youichi Matsuda verweist auf den Roadster MX-5: Der sei ebenso einzigartig und auf Design und Fahrspass getrimmt, wie er sich dies auch für den MX-30 gewünscht habe.

Portaltüren ohne B-Säule

Klar, finden sich in dem Crossover die Mazda-typisch schmalen Scheinwerfer, die scharfe Fronthaube und die runden Rückleuchten wieder. Aber der wirkliche Pfiff sind die Portaltüren wie beim verblichenen Wankel-Sportler RX-8: Vorne sind sie normal angeschlagen, die hinteren sind aber hinten befestigt und lassen sich à la BMW i3 so erst nach den vorderen öffnen. Mit einem grossen Vorteil: Die mittlere B-Säule fällt weg. «Trotz flachem Dach kann man so bequem einsteigen», sagt Matsuda. Allerdings kostete ihn diese Lösung viele Diskussionen: «Aber wir wollten ein besonderes Design, um den modernen Elektroantrieb auch nach aussen hin zu zeigen.»

Warum dann nicht noch mehr Extravaganz im Design? «Die Menschen leben nicht in der Zukunft, sondern im Hier und Jetzt. Sie wollen ein Auto, dass wie ein heutiges Auto aussieht und die gewohnte Funktionalität bietet. Kein Science-Fiction-Mobil», sagt Matsuda. Daher ein eher konventionelles Interieur mit dafür speziellen Details: Propere Materialien, lederfreie Sitzbezüge, Korkflächen in den Ablagen, weil man dafür keine Bäume fällen muss, sondern nur die nachwachsende Rinde abschält. Und die schwebende Mittelkonsole überrascht.

Kleine Batterie für weniger Gewicht

Auch beim Antrieb ist Mazda wieder eigensinnig: Statt soviel Batteriekapazität wie möglich ins Auto zu quetschen, bleibt es bei einem 35,5 Kilowattstunden grossen Akku für maximal 200 Kilometer Reichweite. Zu wenig? Nein, findet Produktmanagerin Tomiko Takeuchi. Der MX-30 sei als Zweitauto konzipiert, da genüge dies angesichts der durchschnittlichen Tagesfahrleistung von 48 Kilometern in Europa vollauf. Dafür spare die kleine Batterie Gewicht. Statt Allrad ist nur Frontantrieb vorgehen, ausserdem müssen 140 PS genügen. Die aber für einen E-Motor typisch für flottes Fortkommen sorgen dürften.

Vorbestellungen nimmt Mazda bereits per Einzahlung von 1000 Franken an; die Preise beginnen für die First Edition mit 100 Exemplaren bei 36'990 Franken. Recht viel für so wenig Reichweite, vergleicht man mit einem Renault Zoe oder Nissan Leaf? Vielleicht. Aber der MX-30 spielt bei Grösse und Ambiente in einer anderen Liga.

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