Der Kunde ist König. Und der Audi-Kunde will Power unter der Haube. Für die Marke mit den vier Ringen heisst das, bei einem Plug-in-Hybrid muss der Benziner auch ohne Elektrounterstützung schon ordentlich Power haben. Deshalb dient im SUV-Coupé Q8 ein kraftvoller V6-Turbobenziner als Basis für den Hybridantriebsstrang.
Das Dreiliter-Aggregat leistet alleine 340 PS (250 kW) und liefert ein maximales Drehmoment von 450 Nm. Das braucht der Benziner auch für den Fall, dass die Batterie leer ist und er den über 2,5 Tonnen schweren Koloss alleine bewegen muss. Im Normalfall arbeitet aber der in zwei Leistungsstufen erhältliche E-Motor mit. Und so kommt der Plug-in-Q8 auf eine Systemleistung von 381 PS (280 KW) und 600 Nm oder 462 PS (340 kW) und 700 Nm.
Plug-in statt Diesel
Diese Leistungsdaten zeigen klar, wohin die Reise gehen soll: Auf lange Sicht sollen die leistungsstarken Plug-in-Hybride die immer mehr in den Hintergrund rollenden Dieselmodelle ersetzen, was in Sachen Fahrdynamik und Leistungsentfaltung allerdings aufgrund der schweren Hybridtechnik nicht ganz gelingt. Das zusätzliche Gewicht kann der Allradler weder beim Beschleunigen, noch in schnellen Kurven oder auf der Bremse kaschieren. Daran ändert auch das mechanische Mitteldifferenzial nichts, welches für Fahrdynamik sorgen soll. Es sendet je nachdem bis zu 85 Prozent der Antriebskräfte an die Vorderachse oder bis zu 70 Prozent an die Hinterachse.
Die Konkurrenten
So fährt der Doppelherz-Q8
Immerhin bringt der Allradantrieb die Power effizient auf die Strasse. So beschleunigt der Q8 in fürs Gewicht beeindruckenden 5,4 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitze liegt im Hybrid-Modus bei 240 km/h. Bei rein elektrischer Fahrt ist aber – für mehr elektrische Reichweite – schon bei 135 km/h Schluss. Dennoch bleibt diese, nicht zuletzt mit Blick auf die Rivalen, mit nicht mal 50 Kilometern eher bescheiden.
Wie inzwischen die meisten Plug-ins startet auch der Q8 stets elektrisch. Der Benziner setzt erst ein, wenn mehr Leistung gefordert wird – ausser, man hat den Elektro-Modus gewählt. Im klassischen Hybrid-Modus funktioniert das Zusammenspiel der zwei Antriebsherzen tadellos. Audi hat die Abstimmung im Griff – nicht nur bei den Motoren: Das fein abgestimmte Fahrwerk des Q8 ist exzellent und die Lenkung mit guter Rückmeldung präzise.
100 Liter weniger Ladevolumen
Innen bleibt fast alles identisch zu den herkömmlich motorisierten Q8-Modellen. Das reicht von den digitalen Instrumenten über die zwei grossen Touchscreens in der Mittelkonsole bis zum etwas dunklen Fond (wegen der abfallenden Dachlinie und der breiten C-Säule). Nur das Ladevolumen ist mit 505 bis 1625 Litern beim Plug-in durch die Batterie rund 100 Liter kleiner.
Der Audi Q8 steht als Plug-in-Hybrid ab sofort bei den Schweizer Händlern. Die schwächere Version mit 381 PS startet ab 99'800 Franken, die stärkere mit 462 PS ab 116'450 Franken.
