Schaut man sich an der Autoshow in Los Angeles (USA, noch bis 28. November) die beiden seriennahen, elektrischen SUV-Konzeptstudien Hyundai Seven und Kia EV9 an, wird deutlich: Der koreanische Hyundai-Konzern strebt nicht nur mit seiner Edelmarke Genesis ins ertragreiche Premiumsegment.
Während sich die Koreaner mit ihren Modellen in Europa bislang hauptsächlich im Klein- und Mittelklasse-Segment bewegen, ist man in Amerika deutlich selbstbewusster unterwegs. Hier greifen der Kia Telluride und sein Schwestermodell Hyundai Palisade als Fünf-Meter-SUVs mit Luxusausstattung zum fairen Preis von maximal 50’000 Dollar ziemlich schamlos höher positionierte Modelle wie Audi Q7, Mercedes GLE/GLS oder BMW X5/X7 an – und das mit Erfolg!
Kia EV9 tritt selbstbewusst auf
Das nun an der L.A.-Autoshow gezeigte neue Zwillingspaar Hyundai Seven und Kia EV9 will diesen Wettbewerb fortführen – natürlich rein elektrisch. Wie der Kia EV6 basiert auch die Studie des 4,93 Meter langen EV9 auf der Electric Global Modular Platform für batterieelektrische Fahrzeuge. Von Aussen erinnert der EV9 etwas an einen gigantischen Skischuh und wirkt mehr als selbstbewusst. Innen gibts dank 3,10 Meter Radstand Wohlfühlatmosphäre wie im heimischen Wohnzimmer. Die Bedienung erfolgt per Sprache oder über das 27-Zoll-Breitband-Display. Angetrieben wird das Concept EV9 von einem E-Antrieb mit rund 480 Kilometern Reichweite. Dank 350-kW-Technik wird das Akkupaket im Unterboden in weniger als einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent geladen.
Hyundai Seven: Rollende Lounge
Technisch ist der Hyundai Seven mit dem Kia EV9 weitgehend identisch. Optisch wirkt der Hyundai durch seine gestreckte Karosserie etwas visionärer und massiver. Die digitalen Leuchteinheiten im Stile des Ioniq 5 geben dem rund fünf Meter langen Crossover ein auffälliges Äusseres. «Der Seven spiegelt unser Bekenntnis wider, alltägliche Erfahrungen neu zu definieren, um den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen», betont Thomas Schemera, Executive Vice President und Global Chief Marketing Officer der Hyundai Motor Company.
Innen präsentiert sich die Hyundai-SUV-Studie dank ihres langen Radstands, den mächtigen Glasflächen sowie der Sitzecke denn auch wie eine rollende Lounge, die nur auf die autonomen Fahrerassistenzstufen vier und fünf zu warten scheint. Der flache Boden ermöglicht eine Abkehr der traditionellen Sitzordnung in Reihen, was in einem offeneren und flexibleren Interieur resultiert. Die hinteren Türen öffnen gegenläufig und benötigen keine B-Säule. Dadurch entsteht ein grosszügiger Zugang zum Innenraum.
Bei derart attraktiven Konzepten sind wir natürlich auf die Umsetzung in die Grossserie gespannt – und was dann noch von den Studien übrig bleiben wird. Die etablierte Premium-Konkurrenz dürfte allerdings zittern. Wann der Kia EV9 und der Hyundai Seven starten sollen, wurde in L.A. offiziell aber noch nicht verraten.