Dauertest Hyundai Tucson: Zwischenbericht nach 10'000 Kilometern
Dieser Koreaner packt 19 Umzugskartons

Ein Umzug ist immer anstrengend. Mit guten Freunden wie dem Hyundai Tucson lässt er sich aber einfacher bewältigen. Unser Langzeit-Tester entpuppt sich diesen Herbst als echter Zügelhelfer.
Publiziert: 21.11.2021 um 15:35 Uhr
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Ein Umzug ist selten angenehm.
Foto: Marino Eisenegger
Raoul Schwinnen

Die extravagante Optik unseres Jahres-Testwagens Hyundai Tucson ist mir auch nach fast einem Jahr nicht verleidet. Im Gegenteil: Die imposante Front mit den kristallartig in den Kühlergrill integrierten LED-Tagfahrleuchten finde ich eine gelungene Designspielerei.

Allerdings fragte ich mich, ob die markante Front den mit 4,50 Metern Länge erstaunlich kompakten SUV nicht mächtiger erscheinen lässt, als er tatsächlich ist? Meine Antwort nach einer Woche Umzugskartons Hin- und Herkarren lautet: Nein! Der Tucson wirkt stattlich, bietet innen aber auch entsprechend viel Platz.

Konkurrenzlos grosser Kofferraum

Nach Umklappen der Rücksitzbank brachte ich jedenfalls die rekordverdächtige Anzahl von 19 Umzugskartons unter. Ein ungläubiger Blick in die technischen Daten und jene der grössten Rivalen VW Tiguan oder Skoda Karoq zeigen: Tatsächlich ist der Stauraum unseres Tucson mit umgeklappten Rücksitzlehnen mit 1795 Litern konkurrenzlos gross. Der Tiguan kommt auf 1655, der freilich zehn Zentimeter kürzere Karoq auf 1630 Liter.

Zudem lassen sich die dreiteiligen Rücksitzlehnen im Tucson nicht nur in der Neigung verstellen, sondern auch komfortabel per Fernentriegelung aus dem Gepäckraum umklappen. Danach entsteht eine ebene Ladefläche, unter der sich zusätzlich das Abdeckrollo verstauen lässt.

Witterungsanfällige Assistenten

Unser Hyundai bietet noch viele weitere praktische Annehmlichkeiten. Von den Spielereien am Mitteldisplay mit dem knisternden Ambientefeuer oder den zwitschernden Vögeln habe ich schon mal berichtet. Wirklich angenehm ist aber, dass der Tucson vor jedem Tunnel automatisch von Frisch- auf Umluft wechselt und danach wieder zurück. Oder dass beim Betätigen des Blinkers beim Abbiegen Kameras jeweils den toten Winkel ins Fahrerdisplay einblenden. Das funktioniert allerdings nur bei schönem Wetter. Bei Nässe vernebelt Sprühregen die Seitenkameras und damit die Einblender.

Hyundai Tucson 1.6 T-GDi HEV 4WD

Antrieb: Vollhybrid (1.6-R4-Turbobenziner + E-Motor), Systemleistung 230 PS (169 kW), 265+264 Nm, 6-Stufen-Automat, 4x4

Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,3 s, Spitze 193 km/h

Masse: Länge/Breite/Höhe 4,50/1,87/1,65 m, Gewicht 1830 kg, Laderaum 616–1795 l

Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 6,6/6,9 l/100 km, 149/156 g/km CO2, Energie B

Preise: Hyundai Tucson Hybrid 4WD «Origo» ab 40’100 Fr., Testwagen «Vertex» plus Optionen (Glasdach, Metallic) 53'350 Fr., Tucson-Basismodell (150 PS, 2WD, «Origo») ab 31'400 Fr.

Antrieb: Vollhybrid (1.6-R4-Turbobenziner + E-Motor), Systemleistung 230 PS (169 kW), 265+264 Nm, 6-Stufen-Automat, 4x4

Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,3 s, Spitze 193 km/h

Masse: Länge/Breite/Höhe 4,50/1,87/1,65 m, Gewicht 1830 kg, Laderaum 616–1795 l

Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 6,6/6,9 l/100 km, 149/156 g/km CO2, Energie B

Preise: Hyundai Tucson Hybrid 4WD «Origo» ab 40’100 Fr., Testwagen «Vertex» plus Optionen (Glasdach, Metallic) 53'350 Fr., Tucson-Basismodell (150 PS, 2WD, «Origo») ab 31'400 Fr.

Ähnlich witterungsanfällig reagieren weitere Systeme der vielen Assistenten. So quittiert der Abstandstempomat schon bei feinstem Schneefall seinen Dienst, derweil der Spurhalteassistent viel häufiger als nötig mit einem akustischen Warnsignal nervt und ab und zu ziemlich grob in die Lenkung eingreift. Da wäre mir ein für den Tucson leider nicht erhältliches Head-up-Display lieber als dieser übersensible Spurhalter.

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Und wir wollen über Freunde nicht schlecht reden. Denn als praktischer Umzugshelfer ist mir der Tucson in den letzten Wochen als guter Freund wirklich ans Herz gewachsen.

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