Zum ersten Mal seit mehr als 25 Jahren stellt Mercedes nicht allein das Safety Car in der Formel 1. Dieses Jahr teilt sich die deutsche Nobelmarke diese Ehre mit dem englischen Edelsportwagen-Bauer Aston Martin.
Eine Überraschung ist das nicht, denn Aston Martin und Mercedes-AMG sind schon seit langem technische Kooperationspartner. Ausserdem ist der ehemalige AMG-Chef Tobias Moers seit letztem Sommer Chef von Aston Martin. Und das letzte Vorzeichen für diese Entwicklung: Dieses Jahr kehrt Aston Martin als eigenständiges Team in die Formel 1 zurück. Am Steuer: Der deutsche Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (33) sowie der kanadische Jungspund Lance Stroll (22), übrigens Sohn von Astons Verwaltungsratspräsidenten Lawrence Stroll (61).
Safety Car für zu Hause
Damit startet nach 60 Jahren erstmals wieder ein Aston Martin in der Königsklasse des Motorsports. Ein Grund zu feiern für die Briten, die deshalb eine exklusive Sonderserie ihres pfeilschnellen Vantage auflegen. Als «F1 Edition» können sich solvente Kunden sozusagen ihr eigenes Formel-1-Safety-Car in die Garage stellen. Bei den technischen Verbesserungen für mehr Performance handelt es sich um praktisch das gleiche Update, wie es auch das Safety Car bekommt – allerdings ohne die gelben Warnlichter.
Vantage F1 in Zahlen
Der Vierliter-V8-Biturbo von Partner AMG bekommt 25 Pferde mehr und erstarkt auf 535 PS (393 kW). Das maximale Drehmoment von 685 Nm bleibt zwar unverändert, wird ab 2000 Touren jedoch länger gehalten. Dementsprechend passten die Techniker auch die Schaltzeitpunkte der 8-Gang-Automatik an. Dazu gehört auch eine optimierte Drehmomentabschaltung, um die Schaltzeiten beim Hochschalten zu verkürzen.
So rast das Königsklasse-Sondermodell in 3,6 Sekunden auf Tempo 100 und wird bis zu 314 km/h schnell. Kleiner Unterschied zum echten Safety Car: Die F1 Edition ist auch als offener Vantage erhältlich. Der braucht 3,7 Sekunden auf Tempo 100 und wird 305 km/h schnell.
Das Technik-Update
Das Fahrwerk verbessert Aston speziell in den Bereichen Aufhängung und Lenkung: Die Dämpfer bekommen eine höhere Federrate, am Unterboden sollen Feinarbeiten die Steifigkeit im Vorderbereich erhöhen und das Lenkgefühl verstärken. Ein Aerodynamik-Paket mit geändertem Frontsplitter, Unterboden-Leitblechen und Heckflügel rundet den Vantage F1 Edition ab.
Das Ziel aller Ergänzungen: Der sowieso flinke Vantage soll noch stärker, agiler, direkter und aufregender werden – vor allem auf der Rennstrecke. Allerdings sollte das nicht nur mit rennstreckenoptimierten Reifen erreicht werden, sondern auch auf der Strasse zu spüren sein.
Die ersten Modelle sollen einige Wochen nach dem Saisonstart (28. März) im Mai ausgeliefert werden. Die Preise für den Aston Martin Vantage F1 Edition starten bei umgerechnet rund 181'000 Franken. Dafür gibts aber auch Vettels neues Spielzeug. Als Werksfahrer dürfte der vierfache Weltmeister bestimmt eines der Sondermodelle von seinem neuen Arbeitgeber erhalten. Platz in seiner Garage hat er ja. Erst kürzlich hat der Deutsche diverse Modelle seines ehemaligen Arbeitgebers Ferrari zum Verkauf angeboten.