Aston Martin Valkyrie
Hypercar mit Schweizer Seele

Noch in diesem Jahr will Aston Martin seinen Hypercar Valkyrie auf den Markt bringen. Für die Entwicklung spannte die britische Marke mit dem Formel-1-Team von Red Bull zusammen. Doch die Idee stammt aus der Schweiz.
Publiziert: 29.03.2020 um 06:17 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2021 um 17:16 Uhr
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Noch dieses Jahr will Aston Martin die ersten Exemplare seines Hypersportlers Valkyrie ausliefern.
Foto: Werk
Martin A. Bartholdi

Dieser Bolide übertrifft alles, was Aston Martin bislang entwickelt hat. Bis zu 1160 PS und ein maximales Drehmoment von 900 Newtonmetern soll der Hybrid-Sportwagen Valkyrie liefern. Mehr Daten mag der britische Sportwagenbauer noch nicht herausrücken, aber eins ist sicher: Ohne zwei Unternehmer und Ärzte aus der Schweiz, die von der Medizin in die Autobranche und den Motorsport wechselten, würde es diesen Traumschlitten nicht geben.

Die Idee zu dem Hypercar mit Mittelmotor hatten die Inhaber von Aston Martin St. Gallen, Andreas Baenziger (58) und Florian Kamelger (44) – in der digitalen Welt. 2014 stellte Aston Martin mit dem DP-100 neben einigen anderen Herstellern einen virtuellen Vision-Rennwagen für das Playstation-Spiel «Gran Turismo» vor. «Wir dachten uns, es wäre cool, ein solches Auto zu bauen», erzählt Baenziger. «Und so sprachen wir mit einigen unserer Kunden.» Schnell hatten sie zehn Sammler zusammen, die einen Mittelmotor-Sportler von Aston Martin kaufen würden.

Die Ostschweizer Niederlassung gilt als einer der erfolgreichsten Aston-Martin-Händler der Welt. Das verschaffte Baenziger direkten Zugang zum damaligen Aston-CEO Ulrich Bez. Doch der Deutsche an der Spitze von Aston Martin schaute nur auf die Entwicklungskosten und war sowieso kein Fan von Mittelmotorsportwagen. Doch als Bez kurz darauf in Pension geht und Andy Palmer das Ruder übernimmt, wendet sich das Blatt.

Zwei Träume

Allerdings hatte der Vorstand weiterhin finanzielle Bedenken und wollte auch kaum personelle Ressourcen einsetzen. Palmer fand die Lösung – und lud Baenziger und Kamelger zu Red Bull ein. «Er wusste, dass Design-Guru Adrian Newey etwas gelangweilt war von der Formel 1 und davon träumte, ein Strassenauto zu bauen», erinnert sich Baenziger. «Neweys Vorstellung von einem Formel-1-Boliden für die Strasse entsprach genau der unseren. Als würde ich aus einem Traum erwachen – und was ich geträumt habe, ist plötzlich Realität.»

Baenziger und Kamelger gründeten die AF Racing Gruppe, um das Auto zu finanzieren, Red Bull übernahm die Entwicklung und Aston Martin das Marketing. Inzwischen ist das Projekt noch gewachsen; bis Mitte 2028 sollen nun drei Fahrzeuge mit Mittelmotor kommen. Auf den Valkyrie werden der Valhalla (siehe Box) und später der neue Vanquish folgen.

Auf dem Weg zur Realität

Noch 2020 sollen die ersten Valkyrie an die Kunden ausgeliefert werden. Doch der wegen des Coronavirus beschlossene Produktionsstopp könnte dies nun verzögern und auch die soeben gestarteten Strassentests unterbrechen. Die sind ein wichtiger Schritt, um den Hypercar aus der digitalen in die reale Welt zu bringen. «Und dabei kommt der Valkyrie ohne überdimensionierte Spoiler aus», freut sich Baenziger. «Die Aerodynamik ist in den Details versteckt. Newey hat beispielsweise den Auspuff dort platziert, wo warme Luft gebraucht wird.»

Nur 150 Kunden weltweit werden in den Genuss dieses einzigartigen Boliden kommen. Entsprechend tief müssen Interessierte mit umgerechnet rund 2,3 Millionen Franken in die Tasche greifen. Dafür gibts aber einen Hypercar nach Schweizer Rezept.

Neuer V6 für den Valhalla

Erstmals seit 1968 entwickelt Aston Martin wieder einen eigenen Motor. Der 3,0-Liter-V6-Turbo soll weniger als 200 Kilogramm wiegen und 2022 im Mittelmotor-Sportler Valhalla debütieren. Dank Elektrifizierung dürfte er als Hybrid und Plug-in-Hybrid der stärkste Antrieb im Angebot von Aston Martin werden. Die definitiven Leistungsdaten stehen jedoch noch nicht fest und sind abhängig vom Modell.

Erstmals seit 1968 entwickelt Aston Martin wieder einen eigenen Motor. Der 3,0-Liter-V6-Turbo soll weniger als 200 Kilogramm wiegen und 2022 im Mittelmotor-Sportler Valhalla debütieren. Dank Elektrifizierung dürfte er als Hybrid und Plug-in-Hybrid der stärkste Antrieb im Angebot von Aston Martin werden. Die definitiven Leistungsdaten stehen jedoch noch nicht fest und sind abhängig vom Modell.

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