Mit Elektromotoren in eine neue Zukunft
Herzschrittmacher für «antiquierte» Super-Sportler

Dieselfahrverbote, Tempolimits, Staus – die Haltung dem Auto gegenüber wird immer ablehnender. Doch der Trend zu immer stärkeren Sportwagen scheint darunter nicht zu leiden. Im Gegenteil.
Publiziert: 29.01.2019 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2019 um 10:47 Uhr
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Daimler-Boss Dieter Zetsche und Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton bei der Weltpremiere des Hybrid-Renners Mercedes-AMG Project One.
Foto: ZVG
Stefan Grundhoff

Supersportwagen sind weltweit gefragt wie nie – trotz hohem Verbrauch und immer strengeren Abgas-Grenzwerten. Aber renommierte Hersteller wie Aston Martin, Ferrari, Lamborghini, McLaren und Porsche haben die Zeichen der Zeit erkannt und eine Lösung bereit: Hybrid-Antriebe mit Elektro-Unterstützung. Damit können die Besitzer solcher Supersportler auf der Autobahn oder Rennstrecke ihre Boliden ausfahren und danach die letzten Kilometer nach Hause flüsterleise, sauber und politisch korrekt im Elektromodus zurücklegen.

Mehr Power

Doch die Entwicklungsabteilungen der Sportwagenhersteller experimentieren noch aus einem anderen Grund schon lange mit Elektromotoren: Sie können die V8- und V12-Benziner nämlich zu völlig neuen Leistungssteigerungen treiben. Quasi ein Herzschrittmacher für die «antiquierten» Verbrenner. Sind McLaren P1 (737 PS + 179 E-PS), Ferrari LaFerrari (800 PS + 163 E-PS) und Honda NSX (573 PS) noch einfache Hybride, setzte Porsche im 918 (608 PS plus 286 E-PS) einen Plug-in-Hybrid um: volle Leistung und Sound auf der Rennstrecke, aber flüsterleise und sauber auf der Strasse oder in der Stadt.

Hybrid-Sportler im Anflug

Jetzt steht die nächsten Generation von Hybrid-Supersportlern in den Startlöchern: Der 1000 PS starke Mercedes-AMG Project One verfügt über den Hybridantrieb der F1, quasi das erste F1-Auto mit Strassenzulassung. McLarens Dreisitzer Speedtail bringt es mit Hybridtriebwerk auf 1050 PS. Beim Aston Martin Valkyrie wird ein rund 1000 PS starker V12 mit E-Motor geboostet. Und auch im Nachfolger des Lamborghini Aventador kommt zum V12-Sauger ein Elektro-Motor.

Die nächste Evolutionsstufe

Pininfarina geht noch einen Schritt weiter und zeigt am Genfer Autosalon (7. bis 17. März) die Serienversion des rein elektrischen Battista, der mit technischer Unterstützung von Rimac Ende 2020 auf den Markt kommen soll. Die Fahrleistungswerte sind eindrücklich: 1900 PS, 2300 Nm, 0–100 km/h in 2,0 Sekunden, 0–300 km/h in 12,0 Sekunden und mindestens 400 km/h Spitze. Entsprechend eindrücklich ist aber auch der Preis: rund 2,2 Millionen Franken! Der ganz normale Wahnsinn in diesen Kreisen, denn die meisten dieser Boliden sind wie der Speedtail schon ausverkauft, bevor sie die Öffentlichkeit zum ersten Mal sieht ...

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