Porsche und Rimac spannen zusammen
Kroate rettet Bugatti

Verhandelt wurde schon länger, seit gestern Abend ist man am Ziel. Ende Jahr entsteht der neue Hypercar-Hersteller Bugatti-Rimac mit Hauptsitz im kroatischen Zagreb. Blick verrät Details zur neuen Traumwagen-Marke.
Publiziert: 06.07.2021 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2021 um 18:49 Uhr
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Verhandelt wurde schon länger, nun steht fest: Ende Jahr schliessen sich die Marken Porsche, Bugatti und Rimac zusammen – zur neuen Hypercar-Marke Bugatti-Rimac.
Foto: Foto: zvg.
Raoul Schwinnen

Ritterschlag für den erst 33-jährigen Supersportwagen-Konstrukteur Mate Rimac: Nachdem Porsche schon vor drei Jahren eine erste Partnerschaft mit dem jungen kroatischen Elektro-Tüftler einging und diese laufend ausbaute, steigt der Volkswagen-Konzern nun richtig gross ein. Sofern die Kartellbehörden der verschiedenen betroffenen Länder grünes Licht geben, gründen im vierten Quartal dieses Jahres Porsche und Rimac unter Einbindung von Bugatti das neue Unternehmen Bugatti-Rimac.

Für die neue Marke Bugatti-Rimac, an der Rimac mit 55 Prozent und Porsche mit 45 Prozent beteiligt sind, hat sich die vor zwölf Jahren gegründete Rimac Automobili neu strukturiert. So gibts jetzt übergeordnet die Rimac Group, an der Mate Rimac 37 Prozent, Porsche 24 Prozent, Hyundai 12 Prozent und andere Partner 27 Prozent halten. Zur Rimac Group gehören einerseits die Rimac Technology (gehört zu 100 Prozent Mate Rimac) sowie die neue Marke Bugatti-Rimac. Der Volkswagen-Konzern bringt so Bugatti in den Deal ein, tritt die Markenanteile an Porsche ab – und rettet auf diese Weise den legendären Brand.

Bugatti liefert Renommee und Händlernetz ...

Die Rollenverteilung bei Bugatti-Rimac ist klar: Porsche spielt im neuen Joint Venture die starke Rolle als strategischer Gesellschafter. So werden Porsche-Boss Oliver Blume (53) und Lutz Meschke (55, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT bei Porsche) Mitglieder des Aufsichtsrats, während Mate Rimac den CEO-Posten übernimmt.

... Rimac die Innovationskraft

Bugatti liefert also das Renommee, die treue Kundenbasis und ein weltweites Händlernetz, während Rimac neben der Technologie auch neue Denkansätze für die Entwicklung und Organisation beisteuert. Oder wie es Porsche-Chef Blume sagt: «Wir bündeln die starke Expertise von Bugatti im Hypercar-Geschäft mit der grossen Innovationskraft von Rimac auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Elektromobilität.» Mate Rimac ist über diese Entwicklung begeistert: «Das Joint Venture hebt Rimac Automobili auf ein völlig neues Niveau.»

Standort Zagreb und Molsheim

Das neue Unternehmen Bugatti-Rimac beschäftigt bei der Gründung rund 430 Mitarbeiter – 300 am Firmensitz in Zagreb (Kroatien) und 130 am Bugatti-Standort in Molsheim (F). Gebaut werden vorerst die beiden Supersportwagen Bugatti Chiron (weiterhin in der bestehenden Bugatti-Manufaktur im Elsass) und der rein elektrische Rimac Nevera.

Für die weitere Zukunft sind dann aber für beide Marken gemeinsam entwickelte Fahrzeuge, allerdings mit komplett unterschiedlicher Architektur angedacht. Mittelfristig wird es gar rein elektrisch angetriebene Bugatti-Modelle geben, verrät Mate Rimac. Und er freut sich: «Die von mir vor zwölf Jahren in einer kleinen Garage gegründete Rimac Automobili ist sehr schnell gewachsen. Bugatti und Rimac passen für die Entwicklung von Spitzenfahrzeugen perfekt zusammen.»

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