Naran Automotive
Afrikanischer Kindheitstraum mit über 1000 PS

Er hat schon den Kardashians aus der Patsche geholfen und in der Luftfahrt sein Geld verdient. Jetzt erfüllt sich Ameerh Naran seinen Kindheitstraum: Der aus Zimbabwe stammende Naran baut Hypercars. BLICK weiss, was das 1000-PS-Geschoss kann.
Publiziert: 16.02.2021 um 03:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2021 um 14:07 Uhr
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Ameerh Naran (34) kauft keine Hypersportwagen, sondern baut sich selber einen.
Foto: Naran Automotive/zvg
Martin A. Bartholdi

Naran The Naran: Der neue Sportwagen von Naran Automotive heisst The Naran (dt. «Der Naran»). Natürlich sind Autopioniere selbstverliebte Macher und nennen Marken oft nach sich. Aber nicht mal Enzo Ferrari (1898–1988) nannte ein Auto Ferrari Ferrari – der Ferrari LaFerrari kam erst 25 Jahre nach dem Tod des «Il Commendatore».

Ganz so exzentrisch ist Ameerh Naran (34) dann aber nicht. The Naran als Name des Modells ist nur ein Platzhalter – jeder Kunde kann dem Hypercar den eigenen Namen geben. Womit der heute in Grossbritannien lebende Naran eine ganz neue Dimension der Individualisierung bietet. Selbstredend sind den Kundenwünschen keine Grenzen gesetzt. Sitze aus Pferdehaar? Oder Marmor als Dekor? Laut Naran alles möglich, sogar, ohne den Hypersportler zu schwer zu machen.

Der Pionier aus Zimbabwe

Wer ist Ameerh Naran? In Zimbabwe aufgewachsen, träumte er bereits mit vier Jahren davon, seinen eigenen Sportwagen zu bauen. In jungen Jahren war er auch mal Rennfahrer. Das verlief jedoch auch aus finanziellen Gründen im Sande, weshalb er sich auf seine Unternehmer-Karriere konzentrierte.

Gegenüber dem Wirtschaftsmagazin «Forbes» verriet Naran, dass er zwar auf Empfehlung von Ian Callum (66, Ex-Designchef Jaguar Land Rover) und Adrian van Hooydonk (56, BMW-Designchef) Auto-Design studierte, aber Praktika bei beiden Herstellern ausschlug. Obwohl er schon 14-jährig van Hooydonk angefragt hatte, wie man am besten eine Karriere in der Autobranche starten solle.

Nach dem Studium landete Naran in der Luftfahrtbranche. Er baute in Afrika das Privatjet-Geschäft Blue Star Jets auf, bevor er seine eigene Firma gründete, um Privatjets global zu vermitteln. Ein Coup gelang ihm, als er den Kardashians und deren Reality-Show «Keeping Up With The Kardashians» bei besonders kniffligen Reisen half. Dies etablierte seine Firma Vimana Private Jets in Promi-Kreisen.

Sportwagen alter Schule

Im Hinterkopf blieb aber sein Kindheitstraum vom eigenen Auto. Der soll jetzt wahr werden. Dazu warb Naran etablierte Partner an, wie EY3 Engineering (die Ingenieure des Rekordboliden Nio EP9), Wyn Design (entwarfen den Apollo IE und De Tomaso P72) und Racing Dynamics aus Deutschland für den Motor.

Denn im Gegensatz zu vielen Auto-Newcomern nutzt Naran nicht Elektromobilität als Sprungbrett. Im Gegenteil: In seinem Hypersportwagen kommt ein V8-Motor mit fünf Liter Hubraum. Zwei Turbos blasen ihn auf 1061 PS (781 kW) und 1036 Nm auf – ganz ohne Elektro. Sozusagen ein Sportwagen alter Schule. Damit sprintet der Naran in nur 2,4 Sekunden auf Tempo 100 und bis auf 370 km/h. Allrad und ein Anpressdruck von 1337 Kilo sollen all das möglich werden lassen.

Transformer in Handarbeit

Natürlich kommen bei dem Coupé mit vier Plätzen viel Karbon und Leichtbau zum Einsatz. Als Clou gibts das Optik-Paket Celare. Damit soll der Hypersportler in 20 Minuten vom wilden Pistenräuber zum dezenten Strassensportler werden, an dem sogar der Heckspoiler abgenommen wird. Die erlesene Klientel bekommt einen Karbon-Ständer für den Flügel – um ihn standesgemäss zu präsentieren.

Der Preis? Wer danach fragt, wird sich den Naran sowieso nicht leisten können: Der Hypercar dürfte definitiv in die Liga von oberhalb einer Million Franken gehören.

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