Irrer Stromer mit bis zu 24 E-Motoren und 5200 PS
Alieno, der Ausserstromernde

Wenn der Alieno Arcanum tatsächlich irgendwann auf die Strasse rollt, würde er als stärkster Elektro-Sportwagen in die Geschichtsbücher eingehen. Das bulgarische Unternehmen verspricht Power und Technik wie von einem anderen Stern.
Publiziert: 20.10.2020 um 16:27 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2021 um 13:44 Uhr
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Was der noch unbekannte bulgarische Sportwagen-Newcomer Aliano auf die Räder gestellt hat, lässt anderen Boliden im Vergleich fast wie Spielzeugautos wirken.
Foto: zVg
Andreas Engel

Wir haben hier ja schon viel über Elektro-Hypercars geschrieben, die mit ihren schier unglaublichen Leistungsdaten in eine noch unbekannte Sportwagen-Galaxy vordringen wollen. Autos wie der Rimac C Two, Hyperion XP-1, Pininfarina Battista oder Aspark Owl strotzen nur so vor Superlativen: Elektro-Power von teils über 2000 PS sorgt für immer neue Sprintrekorde. Reichweite, Gewicht, Preis – alles wird von diesen Raumgleitern in den Schatten gestellt.

Doch was der noch unbekannte bulgarische Sportwagen-Newcomer Alieno auf die Räder gestellt hat, lässt die anderen Boliden im Vergleich fast wie Spielzeugautos wirken. Der Alieno Arcanum sieht nicht nur aus wie ein auf Steroiden gestellter Lamborghini Aventador – Alieno bedeutet im Italienischen schlicht Alien.

Bis zu 24 Elektro-Motoren

Wie von einem anderen Stern präsentiert sich die Technik, die unterm Blech des 5,24 Meter langen, 2,18 Meter breiten und nur 1,20 Meter hohen Hypercars steckt: Je nach Version verfügt jeder Arcanum über drei, vier, fünf oder sechs Radnabenmotoren – pro Rad! In der Basis sind es 12, in der Topversion sage und schreibe 24!

Das Kürzel hinter dem Namen – von RP2 bis RP5 – verrät dabei die ungefähre PS-Zahl in Tausend. Beim RP2, dem Einstiegs-Alieno also, sind es 2610 PS. Der RP3 kommt auf 3481, der RP4 auf 4351 und der RP5 schliesslich auf gigantische 5221 PS! Die Drehmoment-Spannweite liegt zwischen 4440 und 8880 Nm. Höchstgeschwindigkeit? Mindestens 488 km/h – wenn nicht höher. Jedes Modell ist als Race-, Track- oder Strassenversion erhältlich.

Geladen in drei Minuten

Und auch bei Ladeleistung und Reichweite schlägt der Arcanum quasi alles bisher gesehene. Die Energiespeicher, Superkondensatoren und bisher nicht erhältliche Graphen-Batterien, kommen je nach Version auf eine Kapazität von 60, 120 oder 180 kWh. Die Reichweiten variieren zwischen 340 und 1020 Kilometern. Mit einer Ladeleistung von maximal 2700 kW (!) wäre der Akku theoretisch in drei Minuten voll. Obwohl solche Ladestationen bisher aber nicht in Sichtweite sind, muss an einer 350-kW-Säule trotzdem nur acht bis 14 Minuten gewartet werden, bis der Akku zu 80 Prozent gefüllt ist.

Grosse Batterie bedeutet aber auch viel Gewicht – trotz des Chassis aus superleichten Materialien wie Kevlar, Karbon und Alu. In der kleinsten Version bringt der Alieno Arcanum knapp 1600 Kilo auf die Waage. Mit maximaler Anzahl E-Motoren und dem grössten Akku wächst es allerdings auf über 2900 Kilo! Da ist es nur verständlich, dass unter den 20- bzw. 21-Zoll-Karbon-Felgen mächtige Keramik-Bremsen für Verzögerung sorgen.

Bildschirme, Bildschirme, Bildschirme

Spätestens beim Blick in den Innenraum wähnen wir uns in einem X-Wing-Raumschiff aus der «Star Wars»-Reihe. Ausser Alcantara und Leder gibt es hier vor allem eines: Bildschirme, wohin das Auge reicht. Zwischen den LED-Einfassungen der Ambiente-Beleuchtung gibt es aber auch praktische Cupholder – auf Wunsch selbstverständlich gekühlt oder beheizt.

Bestellbar ist der Alieno Arcanum schon seit der Erst-Vorstellung 2018 – die Wartezeit soll aktuell noch zwischen 18 und 30 Monaten betragen. Sprich: Wer heute ein bulgarisches Hypercar bestellt, wartet mindestens bis im Frühjahr 2022, bis er sich hinters flach gehaltene Sportlenkrad klemmen kann. Und kann bis dahin auch gleich noch etwas sparen: Denn das übergalaktische Hypercar kostet zwischen 800'000 und 1,6 Millionen Franken.

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