Porsche 911 Dakar enttarnt
Jetzt kommt der 911er fürs Grobe

Neu ist die Idee einer Mischung aus Porsche 911 und SUV nicht. Doch es überrascht, dass Porsche ausgerechnet jetzt und mit der aktuellen Generation 992 den Rallye-Dakar-911er von 1984 wieder aufleben lässt.
Publiziert: 15.11.2022 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2022 um 11:18 Uhr
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Neu ist die Idee eines geländetauglichen Porsche 911 nicht.
Foto: CB
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Blick zeigt heute, was Porsche offiziell erst nächste Woche an der Los Angeles Autoshow enthüllt: einen neuen 911er. Diesmal einer auf Stelzen. Der neue 911 Dakar ist nichts anderes als die Wiedergeburt des 1984 für die legendäre Dakar-Rallye gebaute 911 mit der internen Bezeichnung 953 – also der rustikal modifizierten Version des damaligen Porsche 911 G-Modells in der typisch blau-weissen Rothmans-Lackierung. Der grösste Unterschied war damals nicht die Leistungssteigerung auf rund 300 PS, sondern die hoch gesetzte Karosserie mit dem stark modifizierten Fahrwerk und Allradantrieb, der später im Porsche 959 serienmässig verbaut wurde.

In den letzten Jahren tauchten immer wieder Fotos von getarnten Prototypen der aktuellen 911er-Baureihe mit einem deutlichen Plus an Bodenfreiheit und groben Geländereifen auf. Nächste Woche am Donnerstag fällt das Tarnkleid an der Los Angeles Autoshow – der Lieblingsmesse der Zuffenhausener. Und der neue Porsche 911 Dakar wird offiziell enthüllt. Dann darf die Sportwagenwelt entscheiden, ob diese Mischung aus Porsche 911 und einem Offroader zeitgemässer denn je oder schlicht überflüssig ist. Wir tippen, dass der 911 Dakar ein Erfolg werden könnte – nur schon, weils wohl der ungewöhnlichste Porsche ist, denn man ab 2023 kaufen kann.

Über 500'000 Testkilometer

Während der Erprobung scheuchten die Entwickler um Gesamtprojektleiter Achim Lamparter den Offroad-Elfer nicht nur über die eigenen Testgelände, sondern spulten rund um den Erdball unter extremen Bedingungen auf Schnee und Eis sowie in der Wüste mehr als 500’000 Kilometer ab. Alleine 10’000 Kilometer davon auf unbefestigten Strassen. Auf der südfranzösischen Teststrecke Château de Lastours wurde das Fahrwerk abgestimmt. «Mir war klar, was ein 911er auf der Strasse kann. Aber wie gut das Auto auf Schotter performt, war eine grosse Überraschung für mich», sagt Porsche-Werksfahrer Romain Dumas (44).

Der Porsche 911 Dakar musste sich unter anderem auch auf Sandpisten und in hohen Dünen beweisen. «Und zeigte auch dort eine souveräne Performance», verrät Frank Moser, Sportwagen-Baureihenleiter bei Porsche. «Gerade dort kann der 911 Dakar seine Konzeptvorteile ausspielen. Die Kombination aus niedrigem Gewicht, erhöhter Bodenfreiheit, einem leistungsstarken Heckmotor und dem kurzen Radstand sorgt für jede Menge Fahrspass. Davon konnte ich mich bei Testfahrten in der Sahara selbst überzeugen.»

Dakar-Rallye statt Formel 1?

Die Frage, ob es den 911 Dakar ab kommendem Jahr nur als Serienauto für Kunden zu kaufen gibt oder ob Porsche damit gar werksseitig in den Offroad-Rennsport einsteigen will – nachdem das F1-Abenteuer vorerst vertagt scheint – wollte offiziell niemand beantworten. Lassen wir uns also überraschen.

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