Neues 4er Cabrio enthüllt
BMW zeigt seine weiche Seite

Zurück zu den Wurzeln: Bei den letzen zwei Mittelklasse-Cabrios setzte BMW auf Stahl-Klappdächer. Bei der Neuauflage zeigt BMW seine weiche Seite und verpasst dem 4er Cabrio wieder ein Stoffverdeck.
Publiziert: 05.10.2020 um 04:23 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2021 um 12:23 Uhr
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Im nächsten März startet das neue BMW 4er Cabrio.
Foto: Werk
Stefan Grundhoff

Wow, was für ein Hintern! Egal ob Frau oder Mann, jeder hatte diesen Gedanken schon. Und dann: Oh..., doch nicht mein Typ oder meine Altersgruppe! Auch diese Reaktion ist bekannt, wenn man die Person schliesslich von vorne sieht.

Ähnlich ergeht es uns beim Anblick des neuen BMW 4er Cabrios: Wir empfinden das Heck als sehr gelungen. Es strahlt Eleganz und Dynamik aus. Sehen wir den offenen 4er aber von vorne, bleibt uns ab der gigantischen Niere der Mund fassungslos offen stehen. Wir tun uns mit der Front des neuen 4ers, die auch den M3 zieren wird, nach wie vor schwer. Allerdings gut möglich, dass wir uns daran gewöhnen, wenn Ende Monat die ersten Modelle auf der Strasse zu sehen sind.

Wieder mit Stoffmütze

Aber zurück zum Cabrio: Denn eigentlich neu ist nicht die Front, sondern das Verdeck. Bei den letzten zwei Generationen des Mittelkasse-Cabrios setzte BMW erst beim 3er Cabrio (2007 bis 2014) und danach beim 4er Cabrio (2014 bis 2020) auf ein festes Klappdach. Jetzt kehren die Münchner zum Stoffverdeck zurück und offenbaren so quasi ihre weiche Seite. Das mag geschlossen zwar etwas weniger komfortabel sein, ist aber leichter – um rund 40 Prozent als beim Vorgänger. Weniger Gewicht bedeutet mehr Dynamik. Und das passt zu BMW.

Selbstredend lässt sich das Stoffverdeck elektrisch öffnen und schliessen. Das dauert 18 Sekunden und funktioniert bis Tempo 50. Das Dach sieht aus wie ein klassisches Stoffkonstrukt, verfügt jedoch unter seiner Haut über grosse Flächenspriegel-Elemente mit einer bündig eingefassten Glas-Heckscheibe sowie eine mehrlagige Dämmung. Dadurch sollen Akustik und Wärmedämmung deutlich über dem Niveau herkömmlicher Softtops liegen. Diese Hightech-Stoffmütze bietet BMW in Schwarz oder Silberanthrazit an.

Der feine Cabrio-Unterschied

Sonst kann der offene 4er, was das Coupé auch kann, einfach mit mehr Frischluft. Tendenziell dürfte es im Fond bei geschlossenem Verdeck etwas knapp für den Kopf werden, aber wir sind ja selten zu viert und geschlossen unterwegs. Das Ladevolumen beträgt 300 bis 385 Liter. Als letztes Cabrio-Detail im Innenraum sei erwähnt, dass die beheizbaren Sportleder-Sitze zur Serienausstattung gehören. Cockpit und alle Assistenten sind aber identisch mit dem Coupé.

Das gilt auch fürs Motorenangebot: Zwei Vierzylinder-Benziner mit 184 und 258 PS (135 kW und 190 kW), ein Reihensechszylinder-Turbo mit 388 PS (285 kW) und drei Diesel mit 190, 286 und 340 PS (140, 210 und 250 kW), wovon die stärkeren beiden ebenfalls über sechs Zylinder verfügen. Für die zwei stärksten Modelle gibts 4x4. Dazu sind alle Motorisierungen mit einer 8-Gang-Automatik und einem 48-Volt-Bordnetz kombiniert, das zum Boosten weitere 8 kW/11 PS beisteuert und den Verbrauch senken soll.

Ob es wie beim Vorgänger ein M4 Cabrio geben wird, will BMW noch nicht bestätigen. Gerüchte wollen aber wissen, dass es in gut einem Jahr auf den Markt kommen soll. Das neue 4er Cabrio steht nächsten März bei den Schweizer Händlern. Die Preise starten bei 60'400 Franken – also 5700 Franken über dem Coupé.

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