Der neue VW Amarok hat mit dem neuen Ford Ranger einen Zwilling. Keinen eineiigen, denn die beiden Pick-ups könnten unterschiedlicher nicht aussehen. Aber ohne den bald startenden Ranger gäbe es gar keinen VW-Pick-up mehr, verrät VW-Nutzfahrzeug-Vorstand Lars Krause (51). «Ganz klar, ohne einen Kooperationspartner hätte es keine Neuauflage des Amarok gegeben.»
Deshalb wird der neue Amarok zusammen mit dem Ranger im Ford-Werk in Südafrika produziert. Vornehmlich Ford hat den Pick-up dort für beide Marken entwickelt. Es überrascht deshalb nicht, dass die meiste Technik (etwa Motoren) von Ford stammt. Nur beim Design hat VW den eigenen Stempel aufgedrückt.
So sieht der Amarok aus
Bereits die Front des Pick-ups mit LED-Augen und grossem Grill macht Eindruck. «X-Design» nennts VW, es solle «der Stärke und Kraft des Amarok Ausdruck verleihen – mit klarer Volkswagen–DNA, innen wie aussen», sagt Krause. Nur Spiegel, Dach und Heckscheibe teile sich der VW mit dem Ford. Wie meist bei Pick-ups gibts den Amarok mit Doppel- oder nur zweitüriger Einzelkabine.
Im Vergleich zum Vorgänger ist der Amarok mit 5,35 Meter zehn Zentimeter länger. Mit der Höhe von 1,88 Metern bleibt er parkhaustauglich. Vom längeren Radstand profitiert die Ladefläche, die eine Europalette lädt, die 1,2 Tonnen Last tragen darf. Die Verzurrösen halten 500 Kilo, die Dachlast beträgt 350 Kilo. Das reicht für ein Dachzelt. Reicht das nicht, zieht der Pick-up bis zu 3,5 Tonnen.
Innen wird es wohnlich
So rustikal sich der neue VW Amarok von aussen präsentiert, so wohnlich ist es im Inneren. Bequeme Sitze bieten viel Platz für zwei oder in der Doppelkabine fünf Personen. Der Lifestyle-Anspruch zeigt sich bei der Ausstattung: digitale Instrumente wie im «normalen» Auto. Für das Infotainment übernimmt VW den Touchscreen im Tablet-Format mit zehn oder zwölf Zoll von Ford. «Wir wollen Gewerbe und Private gleichermassen ansprechen», so Krause. Vor allem wird der Pick-up wohl wieder der Büezer im Dienste von Gärtnereien und Baufirmen.
Für den neuen Amarok darf sich VW vier Turbodiesel und einen Turbobenziner aus dem Ford-Regal ausleihen. Davon schaffen es drei Diesel in die Schweiz. Ein Zweiliter-Vierzylinder ist mit 170 und 209 PS (125 und 154 kW) erhältlich. Das für Private gedachte Topmodell ist der Dreiliter-V6-Diesel mit 250 PS (184 kW).
Serienmässig mit Allrad
Während es für die Einstiegsversion noch eine Handschaltung gibt, werden die anderen beiden serienmässig mit Fords Zehn-Gang-Automat geliefert. Zudem verfügt der Amarok bei uns serienmässig über Allrad, je nach Motor haben die Kundinnen und Kunden die Wahl zwischen zuschaltbarem oder permanentem.
Der neue VW Amarok startet Anfang kommenden Jahres bei uns. Die Preise sind noch nicht bekannt. Später soll auch eine Elektroversion folgen. Auch hier dürfte VW von Kooperationspartner Ford profitieren. Die Amerikaner lancieren gerade erfolgreich den grossen Pick-up F-150 als Elektroversion Lightning.