Habe ich zu viel für meinen VW bezahlt?
Amag-Mauschelei im Tessin – das musst du wissen

Saftige Busse für die Amag. Der Schweizer Autohändler soll im Kanton Tessin mit sechs weiteren Händlern für VW-Marken unzulässige Absprachen getätigt haben. Was bedeutet das für dich? Hast du zu viel bezahlt? Blick beantwortet die wichtigsten drei Fragen.
Publiziert: 30.06.2022 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2023 um 11:35 Uhr
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Wegen Preisabsprache im Tessin kassiert Amag eine Millionenbusse.
Foto: Keystone
Andreas Engel und Nicola Imfeld

Die Eidgenössische Wettbewerbskommission Weko verdonnert ein Kartell von VW-Händlern im Tessin zu einer Busse von 44 Millionen Franken. Die sieben Kartellmitglieder, darunter die Amag, haben jahrelang die Preise von Neuwagen des VW-Konzerns abgesprochen. «Die Autohändler sprachen sämtliche Verkaufsaktivitäten im Tessin ab: Sie trafen Vereinbarungen über Submissionen der öffentlichen Hand, einigten sich auf eine Preispolitik beim Verkauf von Neuwagen an Private und teilten sich den Kanton Tessin in Tätigkeitsgebiete auf», teilte die Weko am Donnerstag in einem Communiqué mit.

Die Kartellverstösse fanden in den Jahren 2006 bis 2018 statt. Blick beantwortet die drei wichtigsten Fragen:

1. Habe ich zu viel bezahlt?

Wenn Kundinnen und Kunden ihr Auto in den Jahren 2006 bis 2018 bei einem Tessiner Amag-Händler oder einem der sechs betroffenen Autohändler gekauft haben, besteht zumindest die Möglichkeit, dass sie mehr für das Auto bezahlt haben, als sie dies bei einem Amag-Händler ausserhalb des Tessins getan hätten. Allerdings hält die Amag fest, dass die Weko nicht festgestellt habe, «dass Kundinnen und Kunden tatsächlich finanziell geschädigt worden wären». Die Höhe der Busse von 44 Millionen Franken bemesse sich nach dem Umsatz und weiteren Faktoren und habe keinen Zusammenhang mit einem allfälligen Schaden, teilt die Amag mit. Sprecher Dino Graf: «Wenn es einen Schaden für den einzelnen Kunden gegeben haben sollte, dann war der, wenn überhaupt, geringst.»

2. Bekomme ich von der Amag Geld zurück?

Davon ist nicht auszugehen. Die Weko spricht zwar davon, dass die Autohändler mit Bildung des Kartells versuchten, den Wettbewerb untereinander zu verringern und die Verkaufspreise von Neufahrzeugen für Private und die öffentliche Hand auf einem überhöhten Niveau zu halten. Ob aber tatsächlich zu viel bezahlt wurde, müsste im Einzelfall eruiert werden – dabei würden langwierige Verfahren drohen mit geringen Erfolgsaussichten.

3. Gibt es für eventuell betroffene Kundinnen und Kunden eine Anlaufstelle?

Laut Unternehmenssprecher Dino Graf werde die Amag keine spezielle Anlaufstelle einrichten, da die Amag selber nicht wisse, ob und wie Kundinnen tatsächlich zu Schaden gekommen sind.

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