Neuer Lamborghini heisst Temerario
Statt V10 neu V8-Hybrid mit 920 PS

Lamborghini enthüllt in den USA den Nachfolger des Huracáns – und verabschiedet gleichzeitig den V10. Temerario heisst der Nachfolger und kommt mit V8-Biturbo-Benziner und zusätzlichen drei Elektromotoren.
Publiziert: 21.08.2024 um 06:03 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2024 um 06:30 Uhr
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Nachdem im letzten Jahr bereits der Lamborghini Aventador mit V12-Saugmotor durch ...
Foto: Lean Design GmbH
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Nachdem im letzten Jahr bereits der Lamborghini Aventador mit V12-Saugmotor durch den Revuelto mit V12 und Plug-in-Hybrid ersetzt wurde, erwartet den Huracán nun ein ähnliches Schicksal. Der Zweisitzer mit V10-Antrieb fuhr nämlich wie sein technischer Bruder Audi R8 vor einigen Wochen in Rente. 

Aber klar, dass die Italiener einen Nachfolger für den Sportwagen bringen. Temerario heisst dieser und wurde soeben im kalifornischen Monterey (USA) im Rahmen der Car Week enthüllt. Ein Lambo-Sportwagen ohne Zehnzylinder-Motor, dafür mit Elektrounterstützung? Die Gerüchte gabs schon seit geraumer Zeit. Und quasi gleichzeitig mit der neuen Technik wird mit dem 4,71 Meter langen Temerario auch eine neue Designsprache bei Lamborghini eingeführt.

Piloten-Feeling im Cockpit

Kompakte Proportionen, eine neue hexagonale Lichtsignatur und eine klare Linienführung stehen für eine dynamische äussere Optik. Zudem sitzt der knapp 1,7 Tonnen schwere Lamborghini auf 20- bzw. 21-Zoll-Felgen. Im Innern soll sich der Fahrer wie in einem Cockpit eines Flugzeugs fühlen. Dafür sorgen die niedrige Sitzposition, ein schlankes Armaturenbrett und eine ergonomische Neigung des Lenkrads. Der legendäre Startknopf in der Mittelkonsole hat genauso den Sprung in die Neuzeit überlebt wie der zentrale Bildschirm. Dafür gibts zusätzlich ein 12,3-Zoll-Kombiinstrument und ein optionales Beifahrer-Display. Die sportlichen Sitze lassen sich elektrisch verstellen und verfügen optional auch über eine Sitzlüftung.

Doch zurück zum Kernstück eines Lamborghinis, dem Antrieb. Vier Liter Hubraum verteilt auf acht Zylinder sorgen gemeinsam mit den beiden Turbos für 800 PS (588 kW) – also 100 PS pro Zylinder! Zum Vergleich: Der Huracán-Zehnzylinder leistet in seiner stärksten Ausführung «nur» 640 PS. Der neue V8 kann übrigens auf bis zu 10'000 Umdrehungen pro Minute hochdrehen und treibt die beiden hinteren Räder an. Zwischen dem Verbrenner und dem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe befindet sich die erste E-Maschine, die unter anderem für sofortiges Ansprechen sorgt und jegliche Turbolöcher eliminiert.

V8-Biturbo und drei E-Motoren

Zwei weitere Elektromotoren mit einer gesamten Spitzenleistung von 299 PS (220 kW) sitzen an der Vorderachse und treiben bei Bedarf die Vorderräder an. Gemeinsam mit dem Verbrennermotor wird so der Allradantrieb realisiert und eine Gesamtleistung von 920 PS (676 kW) und ein maximales Drehmoment von 730 Nm freigesetzt. Der Temerario klopft mit diesen Leistungsdaten an die Tür von Supersportwagen wie seinem grossen Bruder Revuelto: Der Spurt von 0 auf Tempo 100 dauert nur gerade 2,7 Sekunden (Revuelto 2,5 s) – Schluss ist erst bei 343 km/h Spitze!

Die E-Maschinen beziehen ihre Leistung von einer 3,8 kWh kleinen Batterie. Diese kann entweder während der Fahrt oder innert 30 Minuten mit 7 kW an der Steckdose wieder voll aufgeladen werden. «Wir wollten einen
unvergleichlichen Hochleistungs-Sportmotor entwickeln, der das Beste aus zwei
Welten vereint: einen sehr emotionalen Verbrennungsmotor in Verbindung mit einer Performance-orientierten Elektrifizierung», meint Rouven Mohr, Technikchef von Lamborghini.

Der neue Sportwagen bietet analog zum Revuelto 13 verschiedene Fahrmodi. Darunter Città (Stadt), Strada (Strasse), Sport, Corsa und Corsa Plus. Dank des Hybridsystems sind weitere drei Fahrmodi möglich: Recharge, Hybrid und Performance. So kann der Lambo im Hybridmodus in der Stadt auch vollelektrisch fahren – wenn auch nur für wenige Kilometer. Lamborghini verfügt jetzt mit dem Temerario über ein voll hybridisiertes Modellportfolio. Der Verkauf des neuen Modells dürfte Ende Jahr starte, Preise sind allerdings noch keine bekannt – wir tippen aber auf mindestens 300'000 Franken.

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