Beim Nobelauto-Händler Schmohl wird gefeiert. Seit 100 Jahren gibt es das Unternehmen, das heute die Edelmarken Bentley, Bugatti, McLaren, Rimac und Rolls-Royce im Programm hat. «Wir haben uns selbst einen neuen Showroom für die Marke Rolls-Royce beschert», sagt Schmohl-Geschäftsführer Roderick Pike. Den füllt zum Start das erste rein elektrische Luxusmodell der britischen Traditionsmarke, der Spectre.
Geschichtsstunde
1923 gründet Julius Schmohl die Schmohl AG in Zürich Brunau. Zuerst bot er Fahrzeuge der österreichischen Marke Steyr an, später folgte noch die 1916 gegründete US-Automarke Nash. 1950 wurde die Schmohl AG offizielle Vertreter von Bentley und Rolls-Royce. Der Umzug in den Glattpark fand 2004 statt, ein Jahr später der Status einer offiziellen Bugatti-Vertretung.
«Wir sind enorm gewachsen, in den letzten zehn Jahren haben wir unsere Anzahl Mitarbeiter verdoppelt», sagt Pike. Das Highlight am heutigen Tag sei aber Rolls-Royce: «Wir müssen uns jetzt für die nächsten 100 Jahre neu aufstellen, die Mitbewerber schlafen ja nicht. Deshalb haben wir uns entschieden, den Showroom von Rolls-Royce komplett umzubauen», so Pike.
Spirit of Ecstasy am Eingang
Im letzten Sommer fing der Bau des neuen Showrooms an. «Wir wollten dem neuen Image der Marke gerecht werden, denn die Kundschaft ist global deutlich jünger geworden», sagt Pike. Das Durchschnittsalter der Kundschaft beträgt weltweit 43 Jahre – Rolls-Royce-Kunden seien im Schnitt damit jünger als die von beispielsweise BMW oder Mini. Besonders auffällig: die klare Abtrennung zu den anderen Marken. Dies macht sich unter anderem durch den separaten Eingang im Stil eines Rolls-Royce-Kühlergrills mit der «Spirit of Ecstasy» obendrauf. Herzstück des neuen Schauraums ist das sogenannte Atelier: Hier wählen die Kunden Farbe, Lack, Leder, Optionen und jene personalisierten Sonderausstattungen aus, die sich in keiner Preisliste finden lassen. «Rolls-Royce hat unendliche Möglichkeiten, um das Auto zu individualisieren. Das macht die Marke aus», sagt Pike.
Elektrischer Luxus
Der erste Star im neuen Schauraum ist Rolls-Royces neuer Spectre. Seine Weltpremiere feierte das elektrische Luxusschiff bereits im letzten Jahr, doch nun ist er auch endlich in der Schweiz. «Dieses Projekt begann vor knapp zehn Jahren. Wir wollten nicht ein schon bestehendes Modell nehmen und den Verbrennungsmotor gegen einen elektrischen tauschen, weshalb der Spectre ein von Grund auf designtes Elektroauto ist», erklärt Andi McCann, Produktexperte und Fahrinstruktor bei Rolls-Royce.
Der Antrieb erfolgt über zwei E-Maschinen pro Achse, die insgesamt 584 PS (430 kW) und maximal 900 Newtonmeter Drehmoment liefern. Dank eines Akkus mit 100 Kilowattstunden (kWh) Kapazität schafft der Zweitürer rund 530 Kilometer – dank seiner guten Aerodynamik mit einem cW-Wert von 0,25 und obwohl allein die Batterie rund 700 kg zu den 2,9 Tonnen Leergewicht beiträgt.
Antrieb: 2 Elektromotoren, 584 PS (430 kW), 900 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Batterie 101,7 kWh, max. Ladeleistung 11 kW/195 kW, Reichweite WLTP/Test 530/430 km
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 4,5 s, Spitze 250 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H 5,47/2,00/1,56 m, Leergewicht 2890 kg, Kofferraum 380 Liter
Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 22,2–23,6/23,8 kWh/100 km, 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz A
Preis: ab 408'400 Franken, Testwagen mit Optionen 519'320 Franken
Antrieb: 2 Elektromotoren, 584 PS (430 kW), 900 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Batterie 101,7 kWh, max. Ladeleistung 11 kW/195 kW, Reichweite WLTP/Test 530/430 km
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 4,5 s, Spitze 250 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H 5,47/2,00/1,56 m, Leergewicht 2890 kg, Kofferraum 380 Liter
Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 22,2–23,6/23,8 kWh/100 km, 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz A
Preis: ab 408'400 Franken, Testwagen mit Optionen 519'320 Franken
Bei der Sitzprobe spüren wir den Luxus: Das Leder im Innenraum ist edel verarbeitet, die Musikanlage klingt hervorragend. Und viele mechanische Bedienelemente zeigen, dass Rolls-Royce nicht auf den Trend springt, alle Knöpfe zu digitalisieren. Im Fond gibts Sitzheizung und auch für grössere Menschen noch einigermassen Platz – ein Auto zum chauffiert werden? Falsch! Denn im 5,47 Meter langen Coupé fährt der Eigner lieber selbst. Denn um hinten rechts Platz zu nehmen, haben die meisten Kunden noch andere Fahrzeuge in der Garage. Kostenpunkt des Luxuscoupés? Ab 408’400 Schweizer Franken.