Nach Sono Motors gibt auch Lightyear auf
Solarauto-Idee in Europa ist gestorben

Kein halbes Jahr nach der Münchner Firma Sono Motors mit dem Projekt Sion ist auch Lightyear pleite. Die Holländer stellen die Produktion ihres gleichnamigen Solarautos nach wenigen Exemplaren wieder ein und legen die Pläne für ein Massenmodell auf Eis.
Publiziert: 12.11.2023 um 13:03 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2023 um 13:09 Uhr
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Die Produktion des Solarautos und Erstlingswerks Lightyear 0 wird nach nur wenigen Exemplaren bereits wieder eingestellt.
Foto: Zvg
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Die Geschäftsmodelle der beiden Start-ups Sono Motors und Lightyear wirkten in der Theorie und auf dem Papier überzeugend. Doch in der harten Welt der Realität sind sie jetzt beide mit ihren Projekten, solarbetriebene Elektroautos für den Massenmarkt zu bauen, mangels Finanzen gescheitert.

Mussten die Münchner Sono Motors im Mai trotz eines letzten, verzweifelten Crowdfoundings ihr Projekt, das selbst gebauten Solarauto Sion, wegen fehlender Liquidität aufgeben, erwischt es jetzt auch Rivale Lightyear. Die Niederländer legen ihre Pläne für ein eigenes Solarauto für den Massenmarkt auf Eis und wollen sich künftig – wie Sono Motors – auf die Produktion von Solarkomponenten für Fahrzeuge anderer Hersteller konzentrieren.

Das Geld ging aus

Wie Sono Motors kämpften auch die Niederländer seit längerem mit Geldproblemen. Und wie die Münchner wehrten sich auch die Holländer heftig für ihre Solarauto-Idee. Noch im Dezember 2022 engagierten sie dafür eigens den früheren Audi-Einkaufsvorstand Bernd Martens (56), der die junge Firma mitsamt ihren Plänen für ein eigenes Solarauto für den Massenmarkt – ab 2025 für weniger als 40’000 Euro – retten sollte.

Doch auch Martens konnte den Konkurs von Lightyear anfangs Jahr und die Einstellung der Produktion des mit 250’000 Euro immens teuren Debüt-Modells Lightyear 0 nicht mehr verhindern. So wurden schliesslich nur wenige Exemplare des Erstlingswerks mit dem sensationellen cW-Wert von 0,19 bei Valmet in Finnland gebaut – und mit dem geplanten Massenmodell Lightyear 2 gar nie begonnen.

Retter wieder ausgestiegen

Laut dem deutschen Fachblatt «Automobilwoche» hat Bernd Martens Lightyear inzwischen wieder verlassen. Und Lightyear-Gründer und CEO Lex Hoefsloot (32) bestätigte gegenüber der holländischen «NL Times», dass man sich jetzt als Zulieferer von Solarkomponenten betätigen wolle und er dazu bereits aussichtsreiche Gespräche mit verschiedenen Herstellern führe. Dennoch werde es infolge der strategischen Neuausrichtung zu Entlassungen kommen.

Mit dem Ende von Sono Motors vor einem halben Jahr und jetzt Lightyear als eigene Fahrzeughersteller für ein Solarauto ist das Konzept beendet – zumindest in Europa. In China wird aber weiterhin an der Entwicklung von solarbetriebenen Elektrofahrzeugen gearbeitet.

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