MG5 Electric aus China im Test
Ein Elektro-Kombi für unter 40'000 Franken

Die einst britische Marke MG ist heute chinesisch und kommt mit Elektroautos nach Europa zurück. Auf Probefahrt zeigt der MG5, was der Stromkombi für umgerechnet unter 40'000 Franken kann.
Publiziert: 30.03.2022 um 16:07 Uhr
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Der MG5 Electric ist ein 4,60-Meter-Fünftürer der einst britischen, heute chinesischen Marke MG – und der aktuell einzige E-Kombi.
Foto: Marcus Werner
Stefan Grundhoff

Einen elektrischen Kombi? Nichts da – vor lauter SUVs hat die Stromwelt Kombis vergessen. Auch, weil Mitteleuropa als zuvor einziger Kombi-Markt der Erde die Kombis wegen der SUVs zunehmend ignoriert. Mercedes will deshalb angeblich alle Kombis einstellen. Alleine Opel plant vom Astra Sports Tourer eine Stromversion.

Jetzt aber bringt die chinesische Automarke MG einen Elektro-Kombi nach Europa. MG – Zufall bei der Namenswahl? Nein, es handelt sich tatsächlich um die einstige Sportmarke von Rover, die nach dem Tod der beiden britischen Marken nach China verkauft wurde und heute SAIC gehört. Seit 2019 ist MG wieder in Europa, etwa mit SUVs wie dem E-SUV MG Marvel. Und will noch 2022 in die Schweiz starten.

Ab unter 37'000 Franken

Schweizer Preise und Details gibt es noch nicht. Aber der 4,60 Meter lange MG5 Electric startet in Deutschland bei 35'490 Euro, also umgerechnet beim derzeit tiefen Euro-Kurs unter 37'000 Franken. Selbst beim zuvor üblichen Kurs unter 40'000 Franken, womit wir wohl etwa für die Schweiz rechnen dürfen.

Der MG5 Electric «Standard» hat 177 PS (130 kW) und 280 Nm und kommt mit 50-kWh-Akku 320 Kilometer weit, der «Maximal» hat 156 PS (115 kW) und 280 Nm und einen 61-kWh-Akku für nominell 400 Kilometer. Geladen wird maximal mit nur 87 kW, womit es 40 Minuten dauert, den Akku im Boden wieder von fünf auf 80 Prozent zu bringen. Wir fahren im «Maximal» Probe. Flott geht das Beschleunigen: Auf 100 km/h in 8,3 Sekunden, Spitze 185 km/h. Verbrauch: 17,9 kWh/100 km.

Trotz Akku recht leicht

Auf unserer Probetour in Deutschland ist der Antritt verzögerungsfrei und flott, die Akustik leise. Das Fahrwerk federt betont komfortabel, auf Unebenheiten ab und zu etwas ungelenk. Was zu wünschen übrig lässt, ist die zwar sehr leichtgängige, aber recht gefühllose Lenkung. Sehr positiv dagegen: Das Gewicht ist spürbar tief für ein E-Auto, die 1562 Kilo sind nur gut 200 Kilo mehr als vergleichbare Verbrenner.

Der Platz im Innenraum ist ordentlich. Die Sitze sind ausreichend, könnten wie so manches Dekor jedoch wertiger wirken. Modern und zeitgemäss präsentieren sich dagegen Anzeigen und Bedienkonzept. Der Laderaum ist mit 479 Liter kleiner als in konventionellen Kompaktkombis vergleichbarer Länge. Die hohe Ladekante stört, aber wer die 60 zu 40 Prozent teilbaren Rücksitze umklappt, nutzt gute 1367 Liter.

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