Mit MG verbinden Autofans seit je her schnittige Sportwagen. Doch nachdem die ehemals britische Marke vor einigen Jahren vom mächtigen chinesischen SAIC-Konzern gekauft wurde, liess die von Fans heiss ersehnte Wiederauferstehung eines klassischen Roadsters auf sich warten. Die Unternehmensführung beugte sich dem Zeitgeist und brachte eine breite Palette an Elektro-SUVs wie MG4, MG ZS oder MG Marvel R nach Europa, die durchaus Erfolge verbuchen können. Jetzt, fast pünktlich zum 100-Jahr-Jubiläum von MG im nächsten Jahr, erhören die Macher das Flehen der Fangemeinde und stellen mit dem Cyberster einen schnittigen und natürlich vollelektrischen Roadster auf die Räder.
Vom MG Cyberster wird es zwei Varianten geben: Die Einstiegsversion mit Heckantrieb und 313 PS (230 kW) sowie das Topmodell mit Allradantrieb und einer brachialen Gesamtleistung von 544 PS (400 kW). Der so befeuerte Zweisitzer soll den Sprint von null auf 100 km/h in rund drei Sekunden absolvieren und vermutlich eine Spitze von bis zu 210 km/h erreichen. Bei der Norm-Reichweite dürften gut 480 Kilometer drin liegen. Die Einstiegsversion soll rund 1850 Kilogramm auf die Waage bringen, die Topvariante kratzt mit 1985 Kilo dann knapp an der Zwei-Tonnen-Marke.
Design ohne Schnickschnack
Mit einer Länge von 4,53 Metern, einer Breite von 1,91 Metern und einer Höhe von 1,33 Metern hat es der britische SAIC-Designchef Carl Gotham auch optisch geschafft, einen klassischen Zweisitzer zu kreieren und keinen Elefanten mit Stoffmütze. Dementsprechend elegant sind die Proportionen: Der MG Cyberster besticht mit einer langen, flachen Motorhaube und schlichten, geschwungenen Linien, die auf übermässige Effekthascherei verzichten und für eine optimale Aerodynamik sorgen sollen.
Zwei hochaufschwingende Scherentüren ermöglichen den Einstieg zum modernen Cockpit, das laut MG mit «Fahrassistenzsystemen auf dem neuesten Stand der Technik» ausgestattet sein soll. Ob der Roadster in der Serienversion ein Yoke-Lenkrad im Stile von Tesla Model S und X erhält, was auf eine Steer-by-Wire-Lenkung schliessen liesse, ist allerdings noch nicht bekannt.
Früher als Teslas Roadster?
Starten soll der MG Cyberster in Europa im Frühjahr 2024 – also vielleicht sogar noch vor dem schon für 2020 angekündigten Tesla Roadster. Zwar wird der Cyberster deutlich weniger Leistung als Teslas selbst ernannter «Sportwagen der Superlative» haben, der mit wohl knapp 1000 PS in 2,1 Sekunden auf Tempo 100 jagen und über 400 km/h Spitze erreichen soll. Dafür dürfte der Cyberster wohl auch nur einen Bruchteil der rund 250'000 Dollar kosten, die der Tesla Roadster in den USA kostet.