Die Gerüchte, wonach E-Autobauer Tesla sein volumenstarkes Model 3 neu auflegt, halten sich schon länger. Doch nun wird es konkret: Laut chinesischen Medienberichten soll bereits Mitte August die Produktion des rundum überarbeiteten Model 3 in der Gigafactory Shanghai anlaufen. Codename des Facelifts: Highland. Laut Tesla-Insider Chris Zheng wurde bereits letzte Woche mit den Vorbereitungen der Serienfertigung begonnen und erste Testläufe durchgeführt. Tesla schweigt bislang zu den Gerüchten.
Was zahlreiche Medien übereinstimmend berichten: Optisch wird sich das neue Model 3 an der aktuellen Oberklasse-Limousine Model S und dem neuen Tesla Roadster orientieren, der nach zahlreichen Verschiebungen noch immer nicht auf dem Markt ist. Konkret soll die Limousine länger und sportlicher werden, flachere Scheinwerfer und eine frische Frontschürze erhalten und auch am Heck mit neuen Leuchteinheiten ausgestattet werden. Bereits im April gelangte ein Bild über die Community-Plattform Reddit an die Öffentlichkeit, welches das vermeintlich neue Modell nur noch halb mit einer Plane geschützt in einer Lagerhalle zeigt.
Megascreen und Yoke-Lenkrad
Laut dem Fachmagazin «Auto, Motor und Sport» soll das ohnehin schon sehr schlicht gehaltene Interieur weiter aufs Wesentliche reduziert werden. Unnötige Knöpfe und Hebel sollen verschwinden und Funktionen wie Blinker oder Scheibenwischer aufs Multifunktionslenkrad ausgelagert werden. Das bereits in Model S und X erhältliche, rechteckige Yoke-Lenkrad soll neu auch im Model 3 erhältlich sein. Ein Upgrade gibts beim mittigen Touchscreen, der wie bei den Modellen S und X auf 17 Zoll wächst und weiterhin im Querformat zum Einsatz kommen soll.
Jüngste Erlkönigbilder aus Palo Alto (USA) deuten ausserdem darauf hin, dass das kommende Model 3 mit einer neuen Frontkamera ausgestattet ist – ein Hinweis, dass die überarbeitete Limousine über den kamerabasierten Autopiloten Tesla Vision verfügt, der nicht mehr auf Ultraschallsensoren angewiesen ist. Die neue Hardware 4.0 soll eine klarere und weitere Umgebungserfassung ermöglichen und somit die sogenannten «Full Self Driving»-Funktionen verbessern.
Neuer Akku mit mehr Reichweite
Auch beim Akku soll es Veränderungen geben: So könnten erstmals neue LMFP-Batteriezellen (Lithium-Mangan-Eisen-Phosphat) von CATL verbaut werden, die günstiger in der Produktion sind und bereits in der Basisvariante eine bis zu 60 Kilometer höhere Reichweite bieten. Aufs aktuelle Modell bezogen, könnte so die Reichweite von 490 auf 550 Kilometer wachsen.
Dass Tesla genau jetzt mit dem überarbeiteten Model 3 um die Ecke biegt, dürfte kein Zufall sein: Auf dem so wichtigen chinesischen Markt hatte Tesla jüngst mit einbrechenden Absatzzahlen zu kämpfen und musste in letzter Zeit mehrfach die Preise nach unten anpassen. Um mit dem immer stärkeren Elektroangebot der inländischen Hersteller mithalten zu können, sollen mit dem Facelift deshalb auch die Herstellungskosten dank optimierter Produktionsabläufe sinken.
Schweiz-Start wohl erst 2024
In der Schweiz, wo das Model 3 letztes Jahr das zweitmeist verkaufte Elektroauto nach dem Tesla Model Y war, starten die Preise in der günstigsten Version mit Heckantrieb (283 PS, 491 km Reichweite) aktuell bei 41'990 Franken. Wann die ersten überarbeiteten Model 3 in der Schweiz eintreffen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. Wir tippen auf frühestens Anfang 2024.