Dieses Auto wirkt wie von vorgestern. Hoch ragt es auf, als ob der Luftwiderstand völlig egal wäre. Das Design scheint von vorvorgestern und so richtig modern wirkt auch das Interieur nicht. Trotzdem sind die Black Cabs genannten Londoner Taxis Kult und ein Wahrzeichen der britischen Hauptstadt. Und unter der Haube sind die LEVC TX5, so die Modellbezeichnung, längst nicht so antiquiert, wie sie aussehen. Dank Technik des chinesischen Autobauers Geely, der den Cab-Bauer The London Taxi Company vor fast zehn Jahren übernommen und modernisiert hat.
Mit ihrem Elektroantrieb mit Benziner als Rangeextender schaffen die Taxis über 500 Kilometer. Bei vollem Akkupaket mit 31 Kilowattstunden (kWh) Kapazität kann ein TX5 dank 150 PS (110 kW) starkem E-Motor rund 100 Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Danach springt der Reichweitenverlängerer mit seinem 91 PS (67 kW) starken Benzinmotor ein, der sich aus einem 38,5-Liter-Tank versorgt. Macht einen Normverbrauch von 0,8 l/100 km oder einen Stromverbrauch von 22,8 kWh. Legendär ist die Wendigkeit des London-Taxis trotz stattlicher Dimensionen – nur 8,50 Meter beträgt der Radius.
Geely ist die Konzernmutter von Lynk & Co, Volvo, deren Elektromarke Polestar und dem britischen Sportwagen-Leichtgewicht Lotus. Ausserdem baut das 1986 gegründete chinesische Unternehmen die typischen London-Taxis und hat ein paar China-Automarken unterm Schirm, von denen wir noch nie gehört haben. Seit 2018 gehören ihm 9,7 Prozent vom Daimler-Konzern. Im Jahr 2023 setzte Geely mit 120'000 Mitarbeitenden umgerechnet über 22,4 Milliarden Franken um.
Geely ist die Konzernmutter von Lynk & Co, Volvo, deren Elektromarke Polestar und dem britischen Sportwagen-Leichtgewicht Lotus. Ausserdem baut das 1986 gegründete chinesische Unternehmen die typischen London-Taxis und hat ein paar China-Automarken unterm Schirm, von denen wir noch nie gehört haben. Seit 2018 gehören ihm 9,7 Prozent vom Daimler-Konzern. Im Jahr 2023 setzte Geely mit 120'000 Mitarbeitenden umgerechnet über 22,4 Milliarden Franken um.
Rücksitze à la Bugatti
Rund 5000 Stück wurden bereits nach London, aber auch in andere europäische Städte geliefert. Und weil die Fangemeinde auch abseits der Taxichauffeure und Shuttle-Unternehmer so gross ist, gibts jetzt ein extra-edles Sondermodell – die Farelady Edition. Tönt nach «fair lady» (übersetzt: holde Dame), meint aber «fare», den Fahrpreis. Aufpoliert wird sie vom Londoner Fahrzeugveredler Kahn Design. Der lackiert sonst vor allem Offroader in Tiefschwarz und stellt sie auf extra-fette Felgen. Schon beim Vorgänger des aktuellen Black-Cab-Modells hatte er seine Finger im Spiel: Die letzten fünf Exemplare der Serie gingen 2017 von Kahn aufpoliert an private Sammler – für umgerechnet rund 180'000 Franken das Stück.
Jetzt durfte Kahn ans aktuelle Modell ran: Der 2,3 Tonnen schwere TX5 in der Farelady Edition rollt vorn auf 18- und hinten 19-Zoll-Alurädern. Ab Werk wird in Schwarz, Blau, Grün, Grau oder Silber, für den Innenraum gibts noch viel mehr Auswahl. Dabei ist der Charme des historischen London Cab durchaus noch zu erkennen, doch die Sonderedition präsentiert sich edler als je zuvor: So gibts unter anderem edle Einzelsitze mit Leder nach Wahl – angeblich inspiriert von jenen im Bugatti Chiron.
Sterne im Dachhimmel
Dazu Holztäfer, zahllose USB-Anschlüsse und eine getrennte Klimaregelung und eine Gegensprechanlage für den Kontakt zum Fahrer. Für Durchblick sorgt ein grosses Panoramadach und im Dunkeln funkeln nach Rolls-Royce-Vorbild im Dachhimmel unzählige LED-Sterne. Zu den beiden Sportsitzen gibt es entgegen der Fahrrichtung zwei ausklappbare weitere Sitze, sodass im Fond bis zu vier Personen Platz nehmen können.
Die Exklusivität hat ihren Preis und der beginnt bei 99'000 britischen Pfund, also 111'000 Franken – macht einen Aufpreis von rund 56'000 Franken zum normalen LEVC TX5. Optionen lassen sich zusätzlich noch hinzu ordern – bis zum massgeschneiderten, komplett nach Wunsch gestalteten Innenraum. Eins ist aber serienmässig: Statt des profanen Taxi-Schilds am Dachspoiler strahlt hier nun der Schriftzug «VIP».