Wir erinnern uns: Bereits letzten Sommer entschied die Stiftung GIMS (besitzt die Rechte am Autosalon und organisiert ihn auch) weitsichtig, nach der coronabedingten Absage 2020 auch auf die Durchführung 2021 zu verzichten. Gegen diese Entscheidung wehrte sich Messeveranstalter Palexpo (in dessen Hallen der Autosalon stattfindet). Der hauptsächlich dem Kanton Genf gehörende Messeveranstalter fürchtete um seine Haupteinnahmequelle.
In der Folge entstand letzten Sommer ein hässlicher Streit, der darin gipfelte, dass sich die GIMS zurückzog und die Übernahme ihrer Austragungsrechte im Wert von rund 15 Millionen Franken anbot. Bislang fand sich allerdings kein Interessent – und die Geneva International Motor Show GIMS, wie sich der Genfer Autosalon seit wenigen Jahren nennt, schien tot.
Investor aus dem Ausland
Nun zeichnet sich aber doch ein Happy End für die grösste Schweizer Publikumsmesse ab. Von verschiedenen Seiten hört man, die GIMS stehe kurz vor einem erfolgreichen Verhandlungsabschluss mit einem Investor aus dem Ausland. Dies bestätigen Salondirektor Sandro Mesquita (46) sowie mehrere Mitglieder des GIMS-Stiftungsrats, ohne allerdings den grossen Retter in der Not nennen zu wollen. «Bis Ende Monat sollte der Deal unter Dach und Fach sein», hoffen die Stiftungsräte, «dann werden wir auch offiziell informieren.» Das wird auch Zeit, denn soll 2022 tatsächlich in Genf wieder ein Autosalon stattfinden, müssen die Verträge mit den Ausstellern bereits jetzt unter Dach und Fach gebracht werden.
Früher, kürzer, kleiner
Auch wenn GIMS-Direktor Mesquita den ausländischen Investor noch nicht verraten will, gibt er wenigstens erste Details zur kommenden Messe und ihre Ausrichtung Preis. Das Wichtigste vorab: Der Autosalon bleibt in den Genfer Palexpohallen, soll künftig aber schon im Februar statt März stattfinden und nur noch sieben statt zehn Tage dauern. Auch die Ausstellungsfläche, so hört man, wird um rund 20 Prozent schrumpfen. Mesquita verspricht dafür: «Das digitale Erlebnis soll ausgebaut und das ganze Ökosystem der Mobilität aufgezeigt werden.» Dennoch wird natürlich auch bei der neuen GIMS das Auto weiterhin im Zentrum stehen.