Kleinwagen einfach profan Kleinwagen zu nennen, war gestern – als City-Crossover bezeichnet VW den jüngsten Spross der elektrischen ID-Familie, den die Wolfsburger an der heute Dienstag gestarteten IAA in München (D) präsentieren. Allerdings handelt es sich beim ID. Life benannten Modell noch um eine Studie, die aber so oder zumindest so ähnlich 2025 unterhalb des bereits erhältlichen ID.3 auf unsere Strassen rollen soll.
Dabei spielt der ID. Life mit einer leichten Offroad-Optik mit massigem LED-Lichtgrill und einer nahezu flach aufgesetzten Motorhaube. Hinzu kommen ausgestellte Radhäuser und ein Textildach, das sich wie einst beim Citroën C3 Pluriel öffnen lässt und den Kleinwagen zum elektrischen Targa-Modell macht. «Der ID. Life ist unsere Vision der urbanen vollelektrischen Mobilität der nächsten Generation. Die Studie gibt einen ersten Ausblick auf ein ID. Modell im Kleinwagensegment in der Preisklasse von ungefähr 20'000 Euro, das wir 2025 auf den Markt bringen werden», erklärt Volkswagen-CEO Ralf Brandstätter.
ID. Life schafft rund 400 Elektro-Kilometer
Angetrieben wird der City-Crossover über die Vorderachse. Mit seinem 234 PS (172 kW) starken Elektromotor beschleunigt der ID. Life von 0 auf 100 km/h in 6,9 Sekunden. Seine 57-kWh-Hochvoltbatterie ermöglicht eine Reichweite von rund 400 Kilometern. «Der ID. Life beweist einmal mehr die einzigartige Flexibilität des Modularen Elektrobaukastens MEB. Vom Kleinwagen bis zum Van sind auf der Plattform alle Fahrzeugkonzepte realisierbar», sagt Thomas Ulbrich, VW-Entwicklungsvorstand: «Er ist die am besten skalierbare Elektroarchitektur der Branche. Wir fangen gerade erst an, das Potenzial des MEB auszuschöpfen. Leistung, Ladekapazität und Reichweite werden sich mit Softwareupdates und jedem neuen Modell weiter verbessern.»
Vegan, Bio und recycelt
Natürlich wird auch beim kleinen ID. Life das Thema Nachhaltigkeit grossgeschrieben: Im Klarlack für die Karosserie werden Holzspäne als natürliche Farbgeber und ein biobasierter Härter verwendet. Des Weiteren besteht das Luftkammer-Textil für das Dach und die Frontabdeckung aus wiederverwerteten PET-Flaschen. Im Innenraum wird Holz für die Einfassungen von Armaturentafel und Fondsitzbereich mit Artvelours Eco für die Sitzoberflächen und Türverkleidungen kombiniert. Zudem dienen unter anderem Bio-Öl, Naturkautschuk und Reishülsen als Grundstoffe für die Reifen des ID. Life.
Puristischer denn je präsentiert sich der Innenraum. Ohne grossen Aufwand lässt er sich beispielsweise zu einem Kino umfunktionieren – Spielkonsole und Beamer sind mit an Bord. Als Bildschirm dient eine Projektionsleinwand, die bei Bedarf aus der Armaturentafel ausfährt. Die vordere Sitzbank kann komplett umgelegt werden, wodurch neben der Kinobestuhlung ein zwei Meter langes Bett entstehen kann. Ein echt cooles Raumwunder, dieser ID. Life. Wie viel im Serienfahrzeug von alledem noch bleibt, werden wir in spätestens drei Jahren sehen.