Ein Ufo! Daran erinnert uns die Illustration dieses Ladeplatzes für Flugtaxis und Transportdrohnen. Das Terminal hat die Form eines flachen Kegels. Darin ist der Passagierbereich, während Flugtaxis auf einer Plattform auf dem Dach landen.
Neben der Form weckt auch die silberne Farbe Assoziationen mit einer fliegenden Untertasse. Der Urban Air Port (dt. «städtischer Flughafen») soll die Welt so verändern wie die Landung eines Ufos. Die gleichnamige Firma will eine einfache Art des Fliegens etablieren und mit einer neuen Ära der Mobilität beginnen.
Auf und davon
Der Traum, über den Stau in der City wegzufliegen, ist freilich nicht neu, und es gibt auch heute noch Projekte für die Entwicklung von Flugautos. Der Pal-V Liberty stand bereits zweimal am Genfer Autosalon, der Terrafugia Transition hat gerade die Zulassung erhalten. In die Luft darf er, aber auf die Strasse nicht. Allerdings könnte die Zukunft den Drohnen gehören. In diesem Bereich ist das Münchner Start-up Lilium tätig – mit Unterstützung aus der Schweiz (Details dazu hier).
Die klassischen Autohersteller hielten sich bisher noch zurück. Audi hatte zwar 2018 zusammen mit Airbus und Italdesign das Flugauto Pop.up Next vorgestellt, das Projekt wurde aber wieder eingestellt. Toyota investiert jüngst in Flugtaxis.
Hyundai macht auf Luftfahrt
Jetzt will mit Hyundai noch ein Autokonzern abheben. Die Südkoreaner arbeiten dazu mit Urban Air Port zusammen. Die britische Regierung hat das als Gewinner der «Future Flight Challenge» gekürt. Noch dieses Jahr soll der Landeplatz Air One in Coventry (GB) den Betrieb aufnehmen, auch hier ist Hyundai mit dabei.
Weil Flugtaxis und Frachtdrohnen senkrecht starten und landen, brauchen diese Landeplätze deutlich weniger Platz als ein gewöhnlicher Flughafen. Zudem ist alles für elektrische Luftfahrzeuge konzipiert – was weniger Lärm macht und die Energiewende befeuert. Die Landeplätze sollen binnen Tagen aus vorgefertigten Modulen aufzubauen sein – also umziehen können, wenn sich ein Standort als nicht optimal entpuppt. Markenunabhängig sollen dann alle elektrischen Senkrechtstarter diese Ufo-Plätze anfliegen können, was sie ins öffentliche Verkehrsnetz integriert.
Ambitionierte Pläne
Hyundai unterstützt nicht nur das Projekt Urban Air Port, sondern hat auch die Entwicklung eines eigenen Luftfahrzeuges angekündigt: Städtische Luftmobilität ist ein neuer Geschäftsbereich. Dazu passt es, dass das britische Start-up auch ambitionierte Pläne hat: In den nächsten fünf Jahren will Urban Air Port weltweit über 200 Ufo-Flughäfen etablieren. Angeblich sollen viele Städte Interesse haben. Fehlen also nur noch die Flugzeuge, die die Landeplätze auch anfliegen können.